Zeit des Sterbens
Zeit des Sterbens
Im Sterbezimmer spüre ich den Lebenssaum.
Das Dämmerlicht erfüllt schon längst den Raum.
Ein Mann erhofft sich eine starke Hand,
er sagt: „Die Stille schreit, ich glaub es kaum.“
Ein Hilferuf! Der Fluch auf Arzt und Schwestern.
„Ich werd gesund!“ In jedem Wort auch Lästern.
Der Tod klopft an, ist nahe schon zum Greifen.
Begreifen? Spiegel zeigen noch das Gestern.
Dann Tage später spüre ich ein Handeln.
Der Todgeweihte will noch etwas wandeln.
Bekennen will er jetzt auch seine Sünden.
Und mit dem Teufel will er selbst verhandeln.
Er trauert über nicht erfüllte Träume.
Doch sein Erinnern schlägt auch Purzelbäume
und Stunden die erhöhen ihren Sinn –
als ob ein kurzes Leben überschäume.
Ein sich Ergeben hat sein Herz erreicht,
die letzte Frist in Frieden nun verstreicht.
Des Rosenzüchters letzte Knospe blüht
auf seinem Grab. Die Lebensfarbe weicht.
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