Der Schneckensammler
Einst versuchte ich der Zeit davon zu laufen
Bis mir irgendwann die Puste ausging
Bog ich ab vom Weg hinein in den Wald ohne Pfade
Verlor mich darin und suchte dort einen neuen Sinn
So saß ich da stumm mit den Pilzen im Laub
Fragte Bäume nach Hilfe und Rat
Hängte mit Faultieren von den Ästen ab
Und fand unter einem Blatt eine Schnecke mit Bart
Der Schleimer war ein weiser Meister
Mit einer Lupe sollte ich die Welt betrachten
Das kleine im großen erkennen und studieren
So die Zeit im Detail verlieren, meinte er
Wir saßen da und teilten uns einen Joint
Und ich begriff die Langsamkeit
Die Zeit ist ich und ich bin der Pfad
Es war kein Rennen, nur Gefühl denn am Ziel
Wartet der Tod mit Pokal in der Hand
„Jepp“, sagte ich, als ich verstand
So verließ ich den Wald, älter aber weiser… und stoned as fuck!
Wieder in der Stadt übte ich mich in Zeitlupe
Ein Schritt pro Sekunde, auch bei Grün
Mein Chef war nicht begeistert
Auch den Freunden gefielen die Verspätungen nicht
Doch ich ließ mir alle Zeit der Welt
Als Protest gegen den Makrokosmos
Dann ging ich mit einem Korb zurück in den Wald
Pflückte die Schüler meines Meisters aus dem Laub
Und klebte sie an die geparkten Autos in meiner Straße
Und auch jetzt in meiner Bude kriechen sie nun herum
Umgeben von Schnecken lässt es sich schöner leben
Entspannter kann ich euch sagen
Sich zurück lehnen hilft die Dinge zu ertragen
Wohlwissend es dreht sich alles ums genießen
Daher ist es gar nicht mal so schlecht
Zu schleimen und zu kriechen
...von Feldsalat zu Feldsalat
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