Atme
Atme
„Atme“, höre ich eine fremde Stimme;
in der Sonne blinken die Sterne.
Ich liege auf dem Schulhof
in deinen Armen.
„Atme“, heißt es seither, wenn es mir
vor Glück die Sprache verschlägt.
„Ich werde früh sterben“, sagst du.
Ich halte dich ganz fest
und verspreche, auch für dich zu atmen.
„Ich werde nicht lange leben“, sagst du,
und wir werfen die Sorgen in den Wind.
An der Schulter packt er mich:
„Dein Atem wird nicht ausreichen.“
Heute zähle ich deine Atemzüge
und die Sekunden der Stille dazwischen.
Ich liege wach neben dir,
wer sollte dir sonst sagen: „Atme, atme für mich!“
Fünf vor zwölf schlägt die Uhr
die Stunden, die noch kommen.
Mir schwinden die Sinne:
Ich liege auf dem Schulhof in deinen Armen
und höre dich rufen: „Atme, atme für uns beide.“
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