Flussabwärts
Treibe unruhig in der samtweichen wässrigen Haut.
Bin das Geheimnis welch der Fluss in sich birgt, wer hinschaut.
Dort schlafe ich bei seiner geschwärzten Tür.
In aller Ewigkeit und wofür?
Ein wachsames Glasauge bewahrt die Zeit, aber weint.
In der Stunde, wenn die Sonne untergeht und am schönsten scheint.
Dieser letzte Atemzug als ich den Kopf unter Wasser drücke.
Zuvor stand ich fassungslos da auf unsre alten Steinbrücke.
Wann genau bin ich ertrunken?
Bilde ich mir das alles ein?
Mit einem Satz heruntergesprungen?
Das muss doch der reinste Albtraum sein!
Die Toten dabei noch zugewunken?
O nein, was habe ich getan?
Feiger, ruckartiger, impulsiver Fluchtplan!
Spürte ich wie die Kälte meine Knochen entweichte?
Wie der schwindende Kreislauf mich geisterhaft erbleichte?
So weit entkamen mir Mut, Willenskraft und Überwindungsfähigkeit abhanden.
Ich meinte ein Flüstern in meinem Ohr wahrzunehmen.
Und all die angesammelten Ängste, Demütigungen, Scham und Qualen verschwanden.
Es sagte du wirst nicht allein sein, hier gibt es keine Tabuthemen.
Ich habe nie an so ein Ende gedacht, wo ist mein Zuhause?
Ein allmächtiger Seufzer haucht Licht in das Herz, ist bloß eine Verschnaufpause.
Und ebenda liege ich erlöst, schwebe flussabwärts.
Hinterlasse langwierige Spuren von zerronnener Liebe und Abschiedsschmerz.
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