Ein tierisches Sonett
Ein Affe sieht die Löwin schlafend liegen
Und nähert sich, sich an ihr zu vergreifen.
Und grade als sein Glied sich will versteifen,
Erwacht die Löwin; gähnt in vollen Zügen.
Da eilt hinfort der Pavian voller Sorgen,
Ob ihn die Löwin packt mit ihren Krallen.
Denn solches tät dem Raubtier wohl gefallen.
Als Abendmahl der Affe ohne Morgen.
So sucht er sich im Busche zu verstecken.
Vor sein Gesicht das „Wochenblatt“ geschoben,
Auf daß die Löwin ihn mitnichten findet.
Indes befragt sie ihn zu seinem Schrecken:
„Sahst einen Affen du?“ – „Der auf dir droben?“
„Schon wird’s, o-weh, im Journal weit verkündet!“
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