Nimm fremdes Schicksal in die Hand
Siehst
du den Schrecken, der oft gierig lauert,
sich krümmend still zusammenkauert,
Lebensschmerz, wie er am Boden dort
sich jammernd, stöhnend auf ewig sorgt?
Hörst
du den Schrei, wie er in bitt´rer Nacht
die Spur des Schicksals verhöhnt, verlacht,
mutloses Sehnen, das unerfüllt
im Topf des Leidens stumm überquillt?
Dann
nimm fremdes Schicksal in deine Hand,
füll der Liebe Becher bis zum Rand;
folge der Stimme, die dem Lachen gleicht,
mit dem Blick, welcher der Qual nicht weicht!
Dann
verschenk dein Geben gern ohne Rast
wenn es verzweifelt dein Sein erfasst;
lebe Gefühl, das sich nicht verkriecht,
sei Herr dem Tod, der sonst ewig siecht!
Dann
schenk Zuspruch weise im stillen Tun,
durch Hände, die heilend liebend ruhn;
folg im Herzen der Bestimmung Ruf
und sei der Mensch, den Gott einst schuf!
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