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In lauten wie in leisen Zeiten

 

Du redest oft und immer viel zu viel. 

Ich sage nichts, und wenn, dann dir zu wenig.

Die Stimmung zwischen uns ist merklich kühl.

Du siehst mich an - verzweifelter und tränig. 

 

Jetzt sag doch was dazu! Flehst du mich an.

Wie lange soll das noch so weitergehen?

Und zählst mir auf, was man verändern kann,

Und gibst mir dieses dringlich zu verstehen.

 

Ich hör dir nickend zu, doch mehr auch nicht.

Man kennt ja nunmehr jegliche Beschwerde

Und weiß, auf kurze und auf lange Sicht, 

Dass ich mich sicher nicht mehr ändern werde. 

Platzierung

6.

Stimmen

11

Aufrufe

292

Kommentare

9

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9 Kommentare


Josina

Geschrieben

Lieber Terrapin

Herzlichen Glückwunsch!

Ein nachdenklich machendes Gedicht, gerne gelesen.

LG Josina

 

  • Gefällt mir 1
Alexander

Geschrieben

Hi Terrapin, 

dein Gedicht hat mir auch sofort gefallen. Wunderbar! Eine typische Alltagsituation, toll umgesetzt. 

LG Alex 

  • Gefällt mir 1
Letreo71

Geschrieben

Hallo Terrapin,

 

ich schließe mich gern den Vorrednern an, dein Gedicht spricht ein alltägliches Thema an, welches du gut in Verse gebracht hast!

 

Lieben Gruß, Letreo

  • Gefällt mir 1
Moni

Geschrieben

@Terrapin Hallo Terrapin,

 

ich sehe die Beiden in Deinem Gedicht direkt vor meinem geistigen Auge und bin der Meinung, dass sie getrennte Wege gehen sollten. Eine verfahrene Situation, die m.E. ohne fremde Hilfe (z.B. Paartherapie) nicht mehr zu retten ist.

Die Frau versucht durch häufige Gespräche die Ehe wieder in den Griff zu bekommen. Manchmal ist aber auch weniger mehr. Das ideale Maß zu finden ist nicht leicht.

Der Mann geht den bequemen Weg und schweigt, um seine Ruhe zu haben – ein Zustand, der über einen längeren Zeitraum Gift für jede Beziehung ist.

 

Eine meiner 6 Stimmen ging für Dein berührendes Gedicht an Dich.

 

LG

Moni

  • Gefällt mir 1
Terrapin

Geschrieben

Hallo ihr vier...

 

Habt vielen lieben Dank für eure Worte.

 

Meine Idee hinter dem Gedicht und dem Wettbewerb - halt es so einfach wie möglich! Schreib etwas, was die meisten nachfühlen können oder eventuell selber kennen.

Das macht es greifbar und nah.

Der Großteil hatte schon die ein oder andere Beziehung und selbst wenn nicht, kann man dieses Verhalten sicher auch auf andere innersoziale Problematik von menschlichen Beziehungen jeglicher Art übertragen. 

 

Und ich muss sagen, es wurde wirklich gut angenommen bei den vielen guten Versen, die abgegeben wurden. 

 

Platz 6 erfüllt mich mit Freude - 

Aber mehr ging es darum, ein tolles Gedicht zu schaffen und andere zu lesen, wie deren Gedankengänge und Interpretationen ausfallen. 

 

Wirklich toll. 

 

Vielen lieben Dank und beste Grüße, Terrapin. 

 

 

  • Gefällt mir 3
Nesselröschen

Geschrieben

Hallo, Terrapin,

 

ich würde es, wegen seiner Ehrlichkeit, ein sprödes ansprechendes Gedicht nennen. Es gefällt mir sehr gut! Entlockt auch ein Schmunzeln. - 😉 Ich mag es, wenn Gedichte nicht nur schönreden!

 

Lieben Gruß N.

  • Gefällt mir 1
SalSeda

Geschrieben

Hallo Terrapin,

 

Wer kennt sie nicht: genau diese Situationen. Eigentlich tragisch dass die beiden Geschlechter immer wieder darauf hereinfallen, sie will ihn partout ändern und besser machen und er schweigt die Tirade weg, denn was soll man da auch noch sagen: siehe deine letzte Zeile. Und trotz der Tragik ist es dir gelungen es amüsant zu schreiben und auch sehr einfühlsam und auf den Punkt gebracht, aufs wesentliche reduziert ohne viel Gedöns einen ganzen Film eingefangen, das fand ich gut.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

  • in Love 1
asphaltfee

Geschrieben

Ein starker Text, der ein bekanntes Kommunikationsmuster im Beziehungsalltag abbildet, lieber Terri

 

Sehr treffend und in stimmigem Tonfall rübergebracht, wie die zwei Seiten "Reden" und "Schweigen" nicht zueinander finden. 

 

Zitat

Ich hör dir nickend zu, doch mehr auch nicht.

Man kennt ja nunmehr jegliche Beschwerde

 

Tatsächlich läuft es meist so, dass, je mehr der eine Partner redet, der andere umso schweigsamer wird. Nicht nur, weil diese Dynamik eine Art unbewussten Ausgleich zum Ziel hat, sondern weil ja so gut wie immer alles um dieselben wenigen Themen kreist.

Der Partner, der ständig redend am anderen zerrt, lässt diesem ja seine Position nicht und will ihn verändern. Doch das steht ihm nicht zu.

Vor allem wird auch die Bereitschaft zu einer Änderung nicht gefördert, wenn solche Störfaktoren so gut wie immer nicht als "Ich-Botschaft" und Bitte formuliert werden (z.Bsp: Schatz , ich habe immer Angst, dass xy passiert, wenn du ... machst. Kannst du nicht bitte mir zuliebe...machen?"), sondern als Du-Botschaft und eben als Beschwerde, Angriff oder Forderung ("Kannst du das nicht sein lassen? Immer, wenn du....,"). Nichts, das eine Kompromissbereitschaft fördern würde. Und auch nichts, das eine solche von der Klägerseite erkennen ließe. Wer würde da nicht dicht machen und mauern? Oder - um des lieben Friedens Willen - nicken, aber stillschweigend aussitzen bis zur nächsten Runde. Auch keine wirklich liebevolle Reaktion (weil passiv-aggressiv), aber verständlich. 

 

Der Klassiker also. 

Und wie du ihn abbildest, schon in der reichlich verfahrenen Phase. 

Traurig! Da werden schon alle Mittel (Tränen, Flehen, Aufzählung bisheriger "Sünden") aufgefahren, nur, um an einer Wand abzuprallen. 

Man ahnt, wohin das letztendlich führt. Das baut sich in deinem Gedicht sehr gekonnt auf - und zugleich kommt es ohne jegliche "künstliche Dramatisierung" aus und das finde ich richtig toll! 

 

Starker Text!!!! War unter meinen sechs "ersten Plätzen"! 

 

Liebe Grüße,

fee

 

  • in Love 1
Terrapin

Geschrieben

Hallo Asphaltfee, wie ich oben schon schrieb, halt es so einfach wie möglich. 

Das war mein Kredo. 

Und so handhabte ich auch die Umsetzung. 

Kurze knappe Sätze. Wenig Ausholen und viel Direktheit im Gesagten Dialog.

Es ist weniger ein Gedicht als vielmehr ein sich reimender Blankvers. 

Denn ehr als der Reim wirkt der Rhythmus auf den Leser. 

Defakto käme dieses Gedicht ebenso ohne Reime aus, weil sie hier so unbedeutend und unterschwellig in diesem Dialog sind, das sie kaum auffallen. 

Eine Annäherung zum Versuch hin zur ReimProsa.

Und auch Stilistisch ist hier nichts lyrisches zu finden - so wie es in einem derart trockem Sachverhalt auch wirklich passiert. 

Es wird nüchtern sachlicher Klartext gesprochen fernab jeglicher Poesie.

Gewiss emotional, jedoch auf einer anderen Ebene. 

 

Da hast du einen grandiosen Kommentar verfasst. Enorm Scharfsinnig. 

 

Liebste Grüße, Terrapin. 

 

 

 

 

 

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