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Hand in Hand

 

 

 

Wir geh'n den allerletzten von den Wegen

wie wir im Leben auch zu gehen pflegen;

wer zögerlich bloß stets die ersten Schritte tut,

dem fehlt ganz sicherlich auch dann der Mut,

 

wenn er erkennt: es gibt nun kein Zurück!

Wenn ungewiss, wenn neu ein Straßenstück

sich vor ihm breitet - ohne Sicht wohin.

Und wenn er spürt: es gibt da dieses Zieh'n

 

an seinem Denken, seiner Seele, seinem Sein.

Dazu die Frage: „bin ich dann allein?“

So vieles gibt's, an dem im Hier sich halten

er so gern möchte, doch ein großes Walten

 

gibt einzig durch sein Wirken zu versteh'n:

„es ist soweit - lass los! Du musst jetzt geh'n!“

Dem hilft vielleicht, ist da die Hand zur Stelle,

die stützt und hält beim Schritt über die Schwelle.

 

Vielleicht noch leiser Zuspruch wie:

„du kannst jetzt gehen.

Es geht uns gut, Mama.

Und dir gleich auch.

Auf Wiedersehen…“

 

 

 

 

 

 

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3 Kommentare


Doscho

Geschrieben

Ich finde das Thema "Mut zum Tod" bzw. "Mut zum Sterben" auch sehr faszinierend. Vielleicht ein bisschen sehr viele Enjambements, aber dennoch: Mal wieder ein schöner Beitrag von dir! :-)

  • Danke 1
asphaltfee

Geschrieben

Am 1.12.2024 um 00:31 schrieb Doscho:

Ich finde das Thema "Mut zum Tod" bzw. "Mut zum Sterben" auch sehr faszinierend.

 

Danke dir herzlichst, @Doscho!

 

Es ist wohl DAS Thema überhaupt. Wir wissen nicht, wie das sein wird, wenn wir sterben. Oder ob etwas danach kommt bzw. was. 

Ich glaube, für die einen ist es die Angst vorm Loslassen. Für andere die Angst vor dem Ungewissen.

Oder beides zugleich...

 

...ich habe beides erlebt: meine Großtante ist mit einem Lächeln gegangen und hat sich von allen herzlich verabschiedet, meine Mutter konnte nur allein diesen letzten Weg gehen und man sah ihrem Gesicht an, welch ein Kampf dieser Schritt über die Schwelle für sie gewesen sein muss. Etwas, das mich bis heute nicht mehr loslässt.

 

Ich wäre gerne für sie da gewesen, hätte ihr Beistand geleistet auf diesem letzten Wegstück, aber das wollte bzw. konnte sie nicht.

Die Seelsorgerin damals hat das erkannt und uns Töchtern sozusagen das "Okay" fürs Nachhause-Gehen gegeben.

Und in der Nacht ist meine Mutter dann auch gegangen. 

 

Danke für die netten Worte! 

LG,

fee

  • Gefällt mir 1
Georg C. Peter

Geschrieben

...doch ein großes Walten

 

gibt einzig durch sein Wirken zu versteh'n:

„es ist soweit - lass los! Du musst jetzt geh'n!“

Dem hilft vielleicht, ist da die Hand zur Stelle,

die stützt und hält beim Schritt über die Schwelle.

 

Liebe @asphaltfee,

 

Du hast den Schritt über die letzte Schwelle einfühlsam und würdevoll beschrieben.

 

Ich denke, dieser letzte Schritt ist auch ein letztes Fazit über das Leben:

War es erfüllt? War es schön? War es frei von Ängsten? Haben wir - zumindest einen Teil - unserer Wünsche erfüllt?

 

Es schwingt viel Liebe mit in Deinen Zeilen.

 

Viele Grüß von Georg

  • in Love 1

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