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Oder: der steinige Weg zum ewigen Glück

 

Hätte der Harvey ein Müsli erworben,

wär‘ er  - vielleicht! – nicht so plötzlich verstorben,

weil er dann dieses verstreuen hätt‘ können,

um seinem Affen mal etwas zu gönnen,

quasi mit List dieses Mistvieh hätt‘ zwingen

sollen, mal von seinem Nacken zu springen,

um zu verhindern, dass er wieder eilig

blindlings die Straße beträte, - „wie geil, ich

muss nur noch maximal dreizehn Schritt laufen,

um an der Ecke den Stoff mir zukaufen“ –

auf der dem Pedelec Fahrer Jan Malte

einer voll drauf fuhr (und zwar, dass es knallte)

wobei dem Jan zwar  die Kette gerissen

war, was im Grunde ja nicht so beschissen

enden hätt‘ müssen für Harvey, doch war er

wie ein Geschoss, dieser Pedelec Fahrer

und traf bei dreizehn (dem letzten der Schritte)

Harvey von hinten genau auf die Mitte

tödlich –wie oben erwähnt – und ich wette

das wär‘ passiert auch ganz ohne die Kette.

Platzierung

23.

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6 Kommentare


maerC

Geschrieben

Hallo @Marvin,

 

dein Gedicht stach aus den Einreichungen heraus. Nichts Gefühliges oder nach Trauer Klingendes, sondern knallharter Realismus mit einer Spur Witz, rhythmisch sauber und gut gereimt, wenn auch mit ungewöhnlichen Versabschlüssen. Das liest sich wie Poetry-Slam. Originell und ansprechend!

 

LG

maerC

Letreo71

Geschrieben

Hallo Marvin,

 

ich persönlich habe das Gedicht als übergriffig empfunden und wollte es sogar melden. Ich frage mich wirklich, tut sowas Not?

 

Gruß, Letreo

  • Danke 1
Marvin

Geschrieben

Hallo maerC,

 

vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin erleichtert, dass du meinen Text so gelesen hattest, wie er gemeint war. Ich muss dazu vielleicht erklären, dass ich alles, was mit Leid und Tod zu tun hat, so weit verdränge, bis ich selbst oder mein nahes Umfeld betroffen bin und nicht mehr ausweichen kann.. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie sich jemand freiwillig diesem Thema lyrisch nähern kann, ohne gezwungen zu werden. Bitte nicht falsch verstehen; ich verurteile das absolut nicht. Jedoch kann ich all das, was mit Leid und Tod zu tun hat, nur ertragen, wenn ich mich diesem Thema - wenn überhaupt - nur  satirisch oder humoristisch nähere. Tod, Leid und Trauer, besonders, wenn es sich um das persönliche Umfeld handelt, sind für mich so unerträglich dass ich einfach nicht verstehen kann, weshalb  man die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen muss, indem man sie damit unterhalten, und  seine lyrischen Qualitäten hierzu bewerten lassen will. Aber, wie gesagt, meine ganz persönliche Empfindung, die nicht den geringsten Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Außerdem halte ich es für extrem schwierig, zu diesem Thema zu schreiben, ohne ins Rührselige abzugleiten. Und nach meiner Empfindung passiert das  hier im Forum unter dieser Kategorie sehr oft. Auch im Wettbewerb konnte ich mit einigen Beiträgen dieser Art überhaupt nichts anfangen.

Mein Beitrag sollte der Versuch sein,  auf bitterböse Weise die Drogensucht,  deren Hoffnungslosigkeit und oft tödlichen Ausgang zum Thema zu machen. Eben diese tragisch-komische Geschichte eines Abhängigen, der eigentlich eine Wahl hat und letztendlich doch so oder so den Löffel abgibt.

Ja, das ist starker Tobak, zugegeben, aber für mich eben die Art, mit Tod und Leid umzugehen. Ich war mir bewusst, dass das von der Mehrheit hier im Forum abgelehnt wird, jedoch könnte ich nie strategisch schreiben, nur um dem Empfinden der Mehrheit zu entsprechen. (Was ich natürlich auch keinem der Wettbewerbsteilnehmer unterstelle.)

Also nochmal Danke, lieber maerC, für deine Meinung, die mir zeigt, dass es zumindest einen gibt, der diese Einstellung zwar nicht teilen muss, aber vielleicht doch nachvollziehen kann.

 

Liebe Letreo71,

 

wenn du die Bewertung "übergriffig" auf meinen Text an sich angewendet hast, dann hoffe ich, dass du mit meiner obigen Erklärung vielleicht ein wenig verstehen kannst, was meine Motivation war. Wenn du ihn aber in Bezug auf die Namenswahl meiner Protagonistin gesetzt hast, so bitte ich dich,  meine Antwort an @Moni zu lesen.

 

Liebe Moni,

leider bin ich ein sehr phlegmatischer Mensch, der auf die Feinheiten und Mechanismen hier im Forum nicht immer so achtet. Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Nennung deines Usernamens in meinem Text zumindest unglücklich, wenn nicht gar beleidigend ist. Bitte nimm mir ab, dass das in keinster Weise gewollt war. So etwas Missverständliches darf nicht passieren! Ich bin dir dankbar, dass du außer deines absolut berechtigten sarkastischen Danke-Emojis keine weiteren Maßnahmen ergriffen hast. Ich kann mich nur in aller Form bei dir entschuldigen. Noch einmal versichere ich dir, dass dieser zweisilbige Vorname einfach ohne jeden Anlass der erste war, der mir einfiel, weil er für mich so melodisch klang und auch so etwas "Bürgerliches" und "Braves" hatte, das man nicht auf Anhieb mit Drogensucht in Verbindung bringt. Ich habe natürlich den Text entsprechend abgewandelt und hoffe, du kannst meine Entschuldigung akzeptieren.

 

Viele Grüße, Marvin

 

Moni

Geschrieben

Hallo Marvin,

 

ehrlich gesagt verstehe ich Deine öffentliche Entschuldigung nicht so ganz. Wenn Deine Motivation für Dein Wettbewerbsgedicht so war, wie Du geschrieben hast, dann hättest Du Dich nicht bei mir entschuldigen müssen, dann wäre eine Erklärung völlig ausreichend gewesen. Ich denke mal, dass wir beide wissen, was dahinter steckt. Näher möchte ich darauf gar nicht eingehen, schon gar nicht öffentlich. Wer mein Gedicht „Mein Weg“ oder „Du und ich“ gelesen hat und darüber hinaus vielleicht auch noch einige meiner Kommentare, der kann sich denken, wie Dein Wettbewerbsgedicht zu verstehen ist. Hätte, hätte – Fahrradkette, nicht wahr? Mir liegt es fern, darüber zu diskutieren, weil ich nichts beweisen kann und auch gar nicht will. Ich habe Dich diesbezüglich nicht angesprochen, sondern habe in meinem Gedicht „Rätselraten“ auf humorvolle Art gekontert. Das einzige, weshalb ich die Forenleitung anschrieb, war meine Verärgerung über das Verschwinden meines Gedichtes „Rätselraten“. Für die Begründung, warum mein Gedicht bis zum Wettbewerbsende unsichtbar gemacht wurde, hatte ich volles Verständnis.

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

 

Vielleicht noch eine kleine Bemerkung zu Deinen Zeilen, die zwar nicht an mich gerichtet waren, aber mit dem Wettbewerbsthema zu tun haben:

 

Ich verstehe Deine Einstellung nicht. Wenn mir ein Thema absolut nicht liegt, dann nehme ich doch gar nicht am Wettbewerb teil. Niemand wird dazu gezwungen. Und ob jemand das Thema „Tod“ aus persönlichem Verlust mit der Öffentlichkeit teilt, sollte jedem selbst überlassen sein. Du schreibst zwar, dass Deine Meinung nur Deine ganz persönliche Empfindung ist, aber warum behältst Du es dann nicht für Dich? Nein – da gibt es neben der Entschuldigung gleich noch einen kleinen Seitenhieb.

Für mich ist das Thema hiermit erledigt.

 

Gruß

Moni

Marvin

Geschrieben

Liebe Moni,

Am 5.12.2024 um 22:17 schrieb Moni:

Für mich ist das Thema hiermit erledigt.

Für mich auch. Vor Allem deshalb, weil ich keine Ahnung habe, von wem oder was du da schreibst. Meine Bitte um Entschuldigung über diese dämliche Panne mit dem Namen war aufrichtig. Wenn du sie nicht erfüllen willst, muss ich damit leben. Jedoch habe ich kein schlechtes Gewissen dabei, weil ich mit deiner Stellungnahme nichts anfangen kann. Dazu müsste ich die Hintergründe, die du hier angibst, kennen. Und diese Mühe mache ich mir nicht.

 

Viele Grüße, Marvin

maerC

Geschrieben

Hallo Marvin,

was mir an deinem Gedicht gefallen hat, habe ich oben schon beschrieben. Ob dahinter eine gewisse Einstellung verborgen ist, interessiert mich eigentlich nicht. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Autor und Werk nichts miteinander zu tun haben. Insofern urteile ich nur über den Text, den ich lese, nicht über eventuelle Einstellungen und Meinungen des Autors. Dem einen gefällt ein Text, dem anderen nicht, wie das eben so ist. Ein Poeten-Wettbewerb ist in diesem Sinne kein Leistungsvergleich.

LG

maerC

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