Der Abschied
Der Abschied
Familie, engste Freunde sind gekommen.
Ein Klinikanruf – Niemand hat gedacht,
dass ihre Lebenszeit sehr bald verronnen,
dass sie wahrscheinlich sterben wird heut Nacht.
Sie lächelt und verspürt auch keine Schmerzen.
Fragt: „Warum schaut Ihr mich so traurig an?“
Dank Morphium ist sie bereit zum Scherzen:
„Ich flieg noch nicht hinauf zu meinem Mann.“
Die Müdigkeit legt sich auf ihre Lider.
Sie schließt die Augen nur für kurze Zeit
und öffnet sie im Wechsel immer wieder:
„Entschuldigung, bin müde – tut mir leid.“
Der Sohn hält zärtlich ihre kühlen Hände.
Die Tränen lindern, die er um sie weint.
Wie friedlich sie hier liegt, es geht zu Ende,
doch sie hat keine Angst, so wie es scheint.
Der Tod kommt spürbar in das Sterbezimmer.
Er flüstert ihr ins Ohr: „Es ist soweit.
Ich führ Dich fort, dort strahlt Dein Licht für immer.
Ein warmer Raum steht schon für Dich bereit.“
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