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Unter Platanen


Du lächelst mir zuversichtlich zu,

als ich gehe.

Doch danach ringst du wieder mühevoll 

nach Luft,

Ich kann es noch im Hinausgehen 

hören.

 

Jetzt erst - im Treppenhaus - weine ich. 

Im Auto auf dem Weg zum Bahnhof, weine ich.

Am Gleis auf den Zug wartend, weine ich. 

In meinem Abteil neben ratlosen Mitreisenden sitzend, weine ich.

 

Du hast einen starken Entschluss gefasst. 

Deine Frau trägt ihn mit dir, 

so weit sie kann.

Doch den Weg gehst du allein.

 

Ich war noch nicht fertig mit dir, 

eigentlich.

Aber wer ist schon je irgendwann mit jemandem fertig, 

eigentlich.

Du gehst dennoch.

 

Selbstbestimmt, um den Weg frei nehmen zu können. 

Ohne genau dann nach Luft ringen zu müssen, die es dann aber nicht mehr gibt.

 

Als es wenige Tage später

tatsächlich

geschehen ist,

ruft deine Frau mich an.

 

  - Er hat es geschafft, meine Liebe - 

 

Und wir weinen diesmal zusammen.

 

Sie in eurem Wohnzimmer,

während dein Körper

nebenan

in deinem Schlafzimmer ruht.

 

Ich in meiner Stadt,

unter den großen Platanen,

die gerade ihre Triebe in den Frühling schieben.

 

Ab sofort werden sie ewig 

für mich

mit deinem Tod verbunden sein. 

Kein anderer Gedanke mehr

kommt unter ihnen 

in meinen Sinn. 

 

Das Telefon am Ohr, 

beide mühevoll 

nach Atem ringend 

nehmen wir erneut 

Abschied

von dir. 

 

Deine Stärke war

wahrhaftig 

groß 

und nun

bist du

fort.

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