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Befreit


Befreit

 

Der Tag geht zeitig schon zur Neige

Der düst're Wald zeugt Einsamkeit

Doch durch die weiß bereiften Zweige

Da schimmert fahle Helligkeit.

 

Der Wandrer lenkt den Schritt zum Licht

Erhofft Erlösung dort vom Schmerz

Es öffnen Kiefern ihm die Sicht

Auf einen See und himmelwärts.

 

Erschöpft sinkt er zu Boden nieder

Und spürt die Eiseskälte nicht

Sein Blick kann schweifen, immer wieder

Ein Lächeln glättet sein Gesicht.

 

Vor ihm der zugefror'ne See

Von weißen Bäumen eingesäumt

Das Blau des Dunstes, Eis und Schnee

Ist 's Wirklichkeit, ist 's nur geträumt?

 

Dass sich auch hier nun senkt die Nacht

Das alles sieht der Mann nicht mehr

Der Sterne Funkeln, Himmelspracht

Danach der weißen Flocken Heer.

 

Am nächsten Morgen glitzernd blendet

Das frische Weiß, alles verschneit

Ein Leichentuch, wo sich gewendet

Das Leben in den Tod – befreit.

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