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Gewünschte Ewigkeit


 

Wenn einer ist gestorben nicht,

weil keiner blies ihm aus das Licht

und er sich denkt, so kann es bleiben,

will unendlich viel Jahre schreiben.

Was nützt mir schon mein eignes Sterben?

Das freut doch nur den Sack voll Erben.

 

Dann hat er eines nicht gedacht.

Wenn unsre Sonn‘ das Licht ausmacht,

dann heißt es Tschüß! bei uns auf Erden.

Mit Ewigkeit wird es nichts werden.

Und wandert er noch weiter raus

zur Milchstraße; kein ewig Haus.

 

Und überlebt er gar das All,

dann quält ihm sicher der Verfall

von allem was Erinnerung

aus Zeiten, als er war noch jung,

als ihm das Leben noch was brachte

und er ans Ew’ge noch nicht dachte.

 

Drum denkt er sich ganz unverblümt,

so werde ich halt sehr berühmt.

Die Menschen denken sicherlich

an mich, mein Leben, ewiglich.

Und gehn Jahrtausende ins Land,

man meinen Namen dennoch fand.

 

Das ist wohl wahr, solang sein Leben

ist in des Menschen Geist gegeben.

Indes steht nur sein Name da

und noch vielleicht, wann es geschah.

Doch alles das, was ihm zu eigen,

darüber wird man später schweigen.

 

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