Lesungen alter Meister
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161 Themen in dieser Kategorie
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Ein Liebeslied (1943) - Else Lasker-Schüler
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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An ihn Komm zu mir in der Nacht – wir schlafen eng verschlungen. Müde bin ich sehr, vom Wachen einsam. Ein fremder Vogel hat in dunkler Frühe schon gesungen, Als noch mein Traum mit sich und mir gerungen. Es öffnen Blumen sich vor allen Quellen und färben sich mit deiner Augen Immortellen ... Komm zu mir in der Nacht auf Siebensternenschuhen In Liebe eingehüllt spät in mein Zelt. Es steigen Monde aus verstaubten Himmelstruhen. Wir wollen wie zwei seltene Tiere liebesruhen Im hohen Rohre hinter dieser Welt. gesprochen von Uschi Rischanek Bild: Uschi R. ElseLaskerSchüler_Ein_Liebeslied.mp4
letzter Beitrag von Uschi Rischanek, -
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Dein Kuß allein will mir nicht genügen! Ein Kuß nicht mein Begehren stillt! Trankst Du ihn je in vollen Zügen Und empfandst noch nicht, was aus ihm quillt? Ein Kuß - ein Blitz unter Sturmes Toben - Ein süß Gewittern der Sinnenflut Im tiefsten Mark, das nach unten, nach oben Das Sein im Zickzack durchrast mit Glut. Gewitter, das nicht sich löset in Regen ... In den Wolken bleibt und wühlend drin schwebt ... Und wetterleuchtend auf allen Wegen Mit peinvollen Schauern uns durchbebt ... gesprochen von Uschi R. bild pixabay Sidonie_Grünwald_Der_Kuss-.mp4
letzter Beitrag von WF Heiko Thiele, -
Felix Dahn (1834 - 1912)
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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Wenn eines Menschen Seele du gewonnen Und in sein Herz hast tief hineingeschaut Und ihn befunden einen klaren Bronnen, In dessen reiner Flut der Himmel blaut: Laß deine Zuversicht durch nichts dir rauben, Und trage lieber der Enttäuschung Schmerz, Als daß du grundlos ihm entziehst den Glauben – Kein größer Glück als ein vertrauend Herz! Laß adlermutig deine Liebe schweifen Bis dicht an die Unmöglichkeit heran: Kannst du des Freundes Thun nicht mehr begreifen, So fängt der Freundschaft frommer Glaube an. Felix Dahn (1834 - 1912) gesprochen von Uschi Rischanek Bild: Uschi R. Felix_Da…
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"Wie schreibe ich denn?! - Peter Altenberg ?️
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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?️ Ganz frei, ganz ohne Bedenken. Nie weiß ich mein Thema vorher, nie denke ich nach. Ich nehme Papier und schreibe. Sogar den Titel schreibe ich so hin und hoffe, es wird sich schon etwas machen, was mit dem Titel in Zusammenhang steht.Man muß sich auf sich verlassen, sich nicht Gewalt antun, sich entsetzlich frei ausleben lassen, hinfliegen –. Was dabei herauskommt, ist sicher das was wirklich und tief in mir war. Kommt nichts heraus, so war eben nichts wirklich und tief darin und das macht dann auch nichts.“ Peter Altenberg 9. März 1859 in Wien; † 8. Jänner 1919 ebenda gesprochen von Uschi Rischanek Bild: Uschi R. beim Steffl... Alte…
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Das Veilchen Johann Wolfgang Goethe
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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Ein Veilchen auf der Wiese stand Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzigs Veilchen. Da kam eine junge Schäferin, Mit leichtem Schritt und munterm Sinn, Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ach nur, ach nur Ein Viertelstündchen lang! Ach! Aber ach! Das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und freut' sich noch: Und sterb ich denn, so sterb ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch. …
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Paul Verlaine - Poèmes Saturniens 1866
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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Am graubedeckten Horizont erhebt Sich rot der Mond, vom Nebeltanz getragen. Das Feld schläft dampfend ein, die Frösche klagen Im grünen Schilf, durch das ein Frösteln bebt. Den Kelch verschliesst die Wasserblume wieder, Starr und gedrängt in weiter Ferne reihn Sich Pappeln auf in ungewissem Schein, Leuchtkäfer irren zu den Büschen nieder. Der Eulen lautlos finstre Schar erwacht, Die Luft mit schwerem Fluge zu durchsteuern, Der Äther füllt sich mit gedämpften Feuern, Venus taucht bleich hervor: das ist die Nacht. PaulVerlaiinedasistdieNacht-mp3cut.net_.mp4
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Welche Wiesen duften deine Hände? Fühlst du wie auf deine Widerstände stärker sich der Duft von draußen stützt. Drüber stehn die Sterne schon in Bildern. Gib mir, Liebe, deinen Mund zu mildern; Ach, dein ganzes Haar ist unbenützt. Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben Und die welkende Erwartung heben Von dem Rande deiner Augenbraun; Wie mit lauter Liderinnenseiten will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten alle Stellen schließen, welche schaun. gesprochen von Uschi Rischanek Bild: Uschi R. RilkeGibmirLiebe-mp3cut.net_.mp4
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Hölderlin - Brod und Wein (Distichen)
| erstellt von Miserabelle- 2 Follower
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Mondnacht - Josef von Eichendorff (1835)
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Eichendorff_Mondnacht_mp3cut.net_.mp4
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Die Biene - Gotthold Ephraim Lessing
| erstellt von Uschi Rischanek- 1 Follower
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Als Amor in den goldnen Zeiten Verliebt in Schläferlustbarkeiten auf bunten Blumenfeldern lief, Da stach den kleinsten von den Göttern Ein Bienchen, das in Rosenblättern, wo es sonst Honig holte, schlief. Durch diesen Stich ward Armor klüger, der unerschöpfliche Betrüger Sann einer neuen Kriegslist nach: Er lauscht in Rosen und Violen; Und kam ein Mädchen sie zu holen, Flog er als Bien heraus und stach. Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung Bild: Uschi R. Lessing_Die_Biene_mp3cut.net_.mp4
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Das Karussell - Rainer Maria Rilke (1906)
| erstellt von Uschi Rischanek- 2 Follower
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Jardin du Luxembourg, Paris Mit einem Dach und seinem Schatten dreht sich eine kleine Weile der Bestand von bunten Pferden, alle aus dem Land, das lange zögert, eh es untergeht. Zwar manche sind an Wagen angespannt, doch alle haben Mut in ihren Mienen; ein böser roter Löwe geht mit ihnen und dann und wann ein weißer Elefant. Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald, nur daß er einen Sattel trägt und drüber ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt. Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge und hält sich mit der kleinen heißen Hand, dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge. Und dann und wann ein we…
letzter Beitrag von Uschi Rischanek,