Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Jeden Tag

haucht mir Gott

schwarzes Leben ein

 

Jeden Tag

gleiche Leute,

gleiche Laune,

gleiche Lust

 

Jeden Morgen

unter den strengen, schwarzen Augen

meine wundersame,

wunderschöne Maske aufsetzten-

damit ich alleine bleiben kann

in meiner Trümmerwelt

in meinen Tränen.

 

Keiner soll mir zu nahe kommen

Niemand soll mich anfassen

Niemand sieht mein wahres Ich.

 

Jeden Abend

völlig erschöpft,

völlig ersetzt

das fremde, vorgetäuschte

Leben absetzen

 

Jeder soll mir Wärme schenken

Jeder,

aber nur du

 

nur du

bist nicht da

 

nur ich

selbst nicht mehr

  • Antworten 3
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo GedankenFee,

 

dein neuestes Werk heißt 'Fremdes Ich'. Fremdes Ich? Und schon bin ich neugierig …

 

Du erzählst von einem 'gewöhnlichen' Tag im Leben des LI.

Der Verlust / Das Fehlen des LD hat das LI verändert. Schmerz und Trauer bestimmen nun seine Tage. Doch das LI will seine Gefühle nicht zeigen, verbirgt sie hinter einer Maske, hält alles und alle auf Distanz. Am Abend setzt es die Maske wieder ab, erschöpft von der Rolle, die es während des Tages gespielt hat … spürt wieder schmerzhaft das Fehlen des LD, sehnt sich nach ihm … und läuft Gefahr sich selbst zu verlieren.

Sehr schön und sehr traurig. Ich meine, dein bisher eindrücklichstes Werk …

Ich weiß nicht so recht, ob ich dich dazu beglückwünschen soll!?

 

 

Jeden Tag

haucht mir Gott

schwarzes Leben ein

Gelungener Einstieg. Mit diesem düsteren Bild werde ich sofort in deine Geschichte, in dein Gedicht gezogen. Gefällt mir sehr.

 

 

 

Jeden Tag

gleiche Leute,

gleiche Laune,

gleiche Lust

Kurz und knackig. Die sich wiederholende erste Verszeile, die dreimalige Verwendung des Wortes 'gleich' und die dreimalige Wiederholung des Anlautes 'L' gibt dieser Strophe einen schönen monotonen Rhythmus, ist m.E. melodiös und 'vertont' gleichsam die frustrierende Langeweile, die das LI tagtäglich zu empfinden scheint. - Finde ich klasse.

 

 

Jeden Morgen

unter den strengen, schwarzen Augen

meine wundersame,

wunderschöne Maske aufsetzten-

damit ich alleine bleiben kann

in meiner Trümmerwelt

in meinen Tränen.

Das LI wird etwas 'redseliger', der Rhythmus etwas lebendiger.

Das LI setzt, wie jeden morgen, seine Maske auf, um – wie das eben mit Masken so ist – dahinter etwas zu verbergen.

 

 

 

Keiner soll mir zu nahe kommen

Niemand soll mich anfassen

Niemand sieht mein wahres Ich.

Hier verzichtest du auf die Verszeile 'Jeden Tag / Morgen'.

Der Rhythmus wird m.E. etwas unruhiger.

Keiner soll ...

Niemand soll ...

Niemand sieht …

Wenn ich diese Unruhe auch dem LI unterstelle, finde ich diese Versanfänge nachvollziehbar.

Hängt vielleicht einfach davon ab, was du mit diesen Zeilen erreichen willst.

 

 

Jeden Abend

völlig erschöpft,

völlig ersetzt

das fremde, vorgetäuschte

Leben absetzen

Hier näherst du dich wieder dem alten Rhythmus. Du greifst die erste Verszeile wieder auf (Jeden …) , beginnst die folgenden Verse zweimal mit 'völlig'. Finde ich gut.

'Völlig ersetzt' … bedeutet was?

 

 

 

Jeder soll mir Wärme schenken

Jeder,

aber nur du

 

nur du

bist nicht da

 

nur ich

selbst nicht mehr

Das LI beklagt die Abwesenheit des LD (Du). Das LI selbst fühlt sich so, als ob es gar nicht mehr existierte. Löst sich auf … in Trauer, Schmerz, …

 

GedankenFee, dein Gedicht hat mich berührt.

 

Gern gelesen

 

LG

Berthold

Geschrieben

Danke Berthold für deine tolle Rückmeldung mal wieder !!!!

 

 

 

Der Verlust / Das Fehlen des LD hat das LI verändert.

das ist nicht der Auslöser.

Nur noch ein weiterer Grund von vielen, warum es immer schlimmer wird.

Schmerz und Trauer bestimmen nun seine Tage

also war das auch schon vorher so… mit oder ohne ihm, die Maske musste immer sitzen.

was eigentlich traurig ist, wenn man mal darüber nachdenkt..

das es eigentlich keine Person in meinem Leben gibt, die weiß wer ich wirklich bin.. (meine Familie ausgeschlossen)

spürt wieder schmerzhaft das Fehlen des LD, sehnt sich nach ihm … und läuft Gefahr sich selbst zu verlieren

es hat sich schon längst verloren

Das LI setzt, wie jeden morgen, seine Maske auf, um – wie das eben mit Masken so ist – dahinter etwas zu verbergen.

nicht nur vor anderen, auch vor sich selbst..

 

'Völlig ersetzt' … bedeutet was?

dass das LI trotz seiner Mühe jemand besseres, wertvolleres und glücklicheres zu sein, von anderen nicht wertgeschätzt und weggeworfen, durch tollere Menschen ersetzt wird

es ist nie genug

 

 

danke, für deinen lieben Worte.

 

 

Liebe Grüße,

GedankenFee

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.