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Geschrieben am

Frühlingsgedanken

 

 

Der Winter liegt verbraucht, versiegt sein Born.

Der Triumphator stößt vom Sieg berauscht ins Horn;

in alle Winde stieben Funken seiner Sendung;

beseelt zum Aufbruch mahnend läuten sie doch ein:

das Wachstum und den Tod in der Vollendung;

denn das Gesetz will in der Zeit vollendet sein.

 

 

Gesprengt die Ketten vor dem großen Tor,

die Schleusen auf, und wild bricht Kraft hervor;

strebt hin zum Licht, füllt sich mit Farbenglut,

jagt singend lockend durch die weiche Luft,

die tanzt und weht und tollt voll Übermut,

umgarnt die Sonne selbst mit ihrem Duft.

 

 

Die steigt zu Träumen, Glück und Sehnen; belebt

das kalte triebhafte Gemüt. Das schwebt

und pulst und girrt und giert um weiche Brüste.

Es trinkt berauscht, verlacht und tönt;

allein kein Funken zündet nebelkalte Lüste --

bis sommerschwer die volle Süße strömt.

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Geschrieben

Hallo Berthold,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut, schöne Wortwahl, tolle Reime und ein tolles Finale.

 

bis sommerschwer die volle Süße strömt.

Das ist für mich der Satz des Frühlings, sehr gelungen.
Geschrieben

Hallo Berthold,

ich sehe eine vereiste Burg vor mir, die von innerer Wärme getrieben aufbricht.

Auf dass sich die Lüste wieder weich und heiß Bahn brechen.

Gern gelesen!

LG

Perry

PS: Denn Begriff "Born" für Brunnen kannte ich noch gar nicht.

Geschrieben

Hallo Perry,

es ist spannend zu erfahren, welche Bilder dieser Text bei dir erzeugt. Die 'vereiste Burg' finde ich beeindrucken, fast kolossal. Bist eben ein 'bildgewaltiger Denker' ... oder so ähnlich .

Danke fürs Kommentieren.

LG

Berthold

 

 

Hallo karlo,

freut mich, dass du mein Gedicht so positiv beurteilst. ^^ Ja, ich meine auch, da ist noch Raum für die Phantasie des Lesers, für Bilder und derern Interpretation.

Danke für deinen Kommi.

LG

Berthold

 

 

 

****************

Frohe Ostern!

Geschrieben

in alle Winde stieben Funken seiner Sendung;

beseelt zum Aufbruch mahnend läuten sie doch ein:

das Wachstum und den Tod in der Vollendung;

denn das Gesetz will in der Zeit vollendet sein.

 

Sehr, sehr gut....Sendung und Vollendung...jetzt hast du mir doch tatsächlich einen Reim für ein Gedicht gestohlen, welches ich grade am Schreiben bin... ^^

Geschrieben

Hallo Freienweide,

 

danke für deinen freundlichen Kommentar.

Über das positive Feedback habe ich mich gefreut.

 

Bin schon neugierig, was du aus dem Reimpaar 'Sendung - Vollendung' bastelst?

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

es sind wirklich gewaltige Bilder, die du da malst und sie sind dem Frühling genau angemessen, der seine Samen überall aufgehen lässt, selbst zwischen Steinen... "Der Winter liegt verbraucht", toll ausgedrückt uns so hat alles seine Zeit und seine Gegensätze, ohne diese unsere Welt nicht existier, was dein Werk auch ausdrückt.

Ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen und freue mich auf mehr!

Viele Grüße

Stille Wasser

Geschrieben

Hallo Stille Wasser,

 

über deinen freundlichen und positiven Kommentar habe ich mich sehr gefreut. - Dankeschön!

Ja, alles hat seine Zeit, und also auch einen Anfang und ein Ende. Selbst der bärenstarke Frühling ...

Spannend und sehr erfreulich ist es für mich, zu sehen, wie genau du meine Gedanken zu diesem Gedicht aufspüren konntest.

LG

Berthold

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Berthold!

 

Ich hab ein wenig in deiner Gedichtesammlung gestörbert und bin auf ein ganz bezauberndes Werk von dir gestoßen.

Wobei ich für mich den Frühling eher als gesetztes Synonym betrachte, so alá Frühlingserwachen

Mir war als lese ich einen Verlust der sich tief eingenarbt hat, einer Zeit in der man sich zurückgezogen hat um zur Ruhe zu kommen um schön langsam, wie Schneeglöckchen im Frühling wieder an die Oberfläche zu kriechen. Bestärkt in Gleichgewicht, Seele und Herz... Eine Art Auferstehung wie es uns die Natur gerade im Frühling vorlebt. Behutsam und mit Bedacht...alles um sich aufsaugt um dann in seiner ganzen Kraft wieder zu blühen.

 

Ich wüsste nicht was ich hier hervorheben könnte, denn jede Strophe hat hier seine Tribute und legt eine Wortwahl nieder die ich schon lange so nicht mehr gelesen habe. Wirklich meisterhaft. Das Handwerk und überhaupt.

 

Berthold ich bleibe sehr berührt zurück.

 

Es war mir eine Ehre unter diesen Gedanken meine Eindrücke zu hinterlassen.

 

Mit lieben Grüßen, Behutsalem

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

 

du hast dich weit und tief in die Kellergewölbe der WG gewagt, dort, wo das Licht dämmrig und die Luft staubig wird ...

 

*Mir war als lese ich einen Verlust der sich tief eingenarbt hat, einer Zeit in der man sich zurückgezogen hat um zur Ruhe zu kommen um schön langsam, wie Schneeglöckchen im Frühling wieder an die Oberfläche zu kriechen. Bestärkt in Gleichgewicht, Seele und Herz... Eine Art Auferstehung wie es uns die Natur gerade im Frühling vorlebt. Behutsam und mit Bedacht...alles um sich aufsaugt um dann in seiner ganzen Kraft wieder zu blühen.*

Das sind spannende Gedanken zum Thema 'Frühling', sie gefallen mir.

So wie der Frühling im Kreislauf der Natur seine Zeit und Aufgabe hat, so lässt sich dieser 'Entwicklungsschritt' analog natürlich auch auf das Leben des Menschen beziehen ...

 

Es freut mich, dass dieses Gedicht dich 'berührt' hat.

Danke für deinen positiven und freundlichen Kommentar.

 

LG

Berthold

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo Berthold,

 

dank Letreo las und bestaune ich dein energiegeladenes und gefühlsdichtes Frühlingsgedicht.

 

Ein gelungenes Gedicht!

 

An einer Stelle ( Strophe 3 Vers 1 ) stolpere ich in dem sonst gleichmäßigen Metrum:

 

 

Die steigt zu Träumen, Glück und Sehnen; belebt

das kalte triebhafte Gemüt. Das schwebt

 

 

Hm. Sollte das so sein und bleiben?

 

 

Gerne gelesen,

Mi

 

 

 

 

 

 

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