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Das Dreieck und der Kreis

 

Es zankte einmal schauerlich

ein Kreis mit einem Dreieck sich.

Ein jeder von den Zwei'n

was Besseres wollt' sein.

 

Es sprach der Kreis sehr prahlerisch,

die Welt ist rund genau wie ich.

Das Dreieck voller Dünkel,

straffte höhnisch seine Winkel.

 

Sie standen gegenüber sich

und diskutierten fürchterlich.

Ein jeder wollt' sein Recht

im lauten Wortgefecht.

 

Sie stritten so, dass es passierte,

dass die Lage eskalierte.

Das Dreieck flog in einen Strauch

gerammt vom Kreise mit dem Bauch.

 

Als dort es zur Besinnung kam,

es wutentbrannt Vergeltung nahm

und eine seiner Ecken

blieb spitz im Kreise stecken.

 

Der Kreis, noch eben rund und voll

sank hin zu einer schlaffen Null,

und ganz verbogen sah, oh Graus,

das einst so stolze Dreieck aus.

 

Der Streit , der hier sich zugespitzt

hat beiden wahrhaft nicht genützt.

Sie war'n durch dumme Eitelkeit

nun ruiniert für alle Zeit.

 

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Geschrieben

Hallo Corazon,

Vielen Dank, dein Kommentar erfreut mich. Da habe ich ja Glück dass du das Gedicht gelesen hast. Es stimmt, ich schreibe sehr gerne humorvolle Gedichte, aber die sind nie so einfach bla bla, da gibt’s meist auch "die Moral von der Geschicht’ ”.

 

Ich bin übrigens die Wilde Rose aus Neuholland.

 

Liebe Grüße

Wilde Rose

Geschrieben

Hallo Wilde Rose,

 

Prahlerei, Zankerei, Dünkel etc. und was daraus entstehen kann. Tja, Verletzungen passieren da schnell, so auch geschehen im Kampf deiner außergewöhnlichen Akteure. In den Ring steigen ein Dreieck und ein Kreis. Spannend! Wie bist du darauf gekommen?

Die beiden geometrischen Figuren, die du ausgewählt hast sind optisch sehr verschieden. Sie bieten weiten Raum für Interpretationen und jeder Leser kann, wenn er das möchte, dieses Gedicht gemäß seiner ganz persönlichen Sichtweise 'übersetzen'.

Mir gefällt diese Idee und auch deine Ausführung. Ein pfiffiges Gedicht.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

ich gehe mal davon aus, du hast mich gemeint, die Wilde Rose. (weil du Stille Wasser geschrieben hast)

Ich danke dir für dein Interesse und dein unermüdliches Kommentieren. So kommt man mal ins Gespräch (oder auch Geschreib) über die Gedichteschreiberei.

Also, zu Beginn spukten mir tagelang die beiden Anfangszeilen im Kopf herum und ich wollte etwas daraus machen. Die beiden sollten sich eigentlich darum streiten, wer dem Menschen am wichtigsten sei. Der Streit ist ja völlig unsinnig, sie sind zwar grundverschieden aber alle beide sind unverzichtbar für die Menschheit. Am Ende haben sie durch ihre Streiterei nur erreicht, dass sie beide nutzlos geworden sind, weil sie so niemand mehr gebrauchen kann.

Ja eigentlich ist das aus dem alltäglichen Leben gegriffen, da gibt's genug unsinnigen Streit und am Ende hat keiner was gewonnen.

Das mit der Wichtigkeit für die Menschheit kommt nun nicht so zum Ausdruck, weil ich das mit der Reimerei so nicht hinbekommen hab. Manchmal muss man eben Abstriche machen, weil sich die Sprache einfach nicht verbiegen lassen will.

 

Liebe Grüße

Wilde Rose

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