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Geschrieben am

götterdämmerung (Neufassung 2024)

die krähen auf der kiefer halten ihre plädoyers
ihr krächzen weckt die waldgeister ein satyr
springt auf die lichtung spielt mit der schalmei

baumelfen treten aus dem schatten beginnen
beschwingt zu tanzen leise ziehe ich mich zurück
spucke den sauerampfer in der hoffnung aus

die weltordnung würde zurückkehren in der
sonnenaufgänge und mondfinsternisse von gott
gegebene erscheinigungen unseres seins sind


götterdämmerung (Erstfassung, 2017)

die krähen auf der kiefer halten ihre plädoyers

ihr krächzen weckt die waldgeister ein satyr

springt auf die lichtung spielt auf der schalmei

 

baumelfen treten aus dem schatten beginnen

beschwingt zu tanzen leise ziehe ich mich zurück

spucke den sauerampfer aus in der hoffnung

 

die weltordnung würde zurückkehren in der

wir sonnenuntergänge und mondfinsternisse

als gottgegebene unterhaltung betrachten

 

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Geschrieben

danke fürs "c", natürlich spuckte das LI den Sauerampfer aus, denn neben dem gewünschten säuerlichen Geschmack schien er ihm auch die Sinne zu verwirren.

Schön, dass dich der Text erstaunen konnte.

LG

Perry

Geschrieben
danke fürs "c", natürlich spuckte das LI den Sauerampfer aus, denn neben dem gewünschten säuerlichen Geschmack schien er ihm auch die Sinne zu verwirren.

Schön, dass dich der Text erstaunen konnte.

LG

Perry

.

Hallo Perry, das "spuke" hat aber auch etwas für sich, ;-)

 

ziehe ich mich zurück

spuke den sauerampfer aus in der hoffnung

 

die weltordnung würde zurückkehren in

 

--------------------------------------------------------------

 

... quasi derart, und in Anlehnung an die entgleiste Weltordnung, die ja selbst als Spuk aufgefasst werden kann ...

 

 

grüß dich, Dichtel ...

 

 

-

Geschrieben am

Hallo Perry,

 

dein Gedicht 'Götterdämmerung' gefällt mir.

 

Wenn ich es richtig verstehe, plädierst du dafür bzw. träumst du davon, mal wieder mit kindlich naivem Staunen die Wunder der Natur zu beschauen, den Wert eines respektvollen Umgangs mit ihr zu erkennen und unsere Position in diesem System auf ein bescheideneres Maß herunterschrauben – bevor wir sie ganz kaputt gemacht haben. In solch einer Welt wäre dann auch Platz für Satyr und Elfe; für das Geheimnis. Aber die Krähen auf den Kiefern halten bereits ihre Plädoyers, dann kommt das Urteil … Auch der Titel, wohl ein Verweis auf Wagners 'Ring der Nibelungen', klingt wenig optimistisch.

 

Gefiele mir sehr, die Welt in der von dir skizzierten Weise zu begreifen.

 

Ein Erbschen: Das Wort 'Unterhaltung' wirkt auf mich ein wenig blass.

 

Sehr gern gelesen.

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Frank,

so ist das mit Freud'schen Verschreibern, irgendwie steckt immer auch ein bisschen Wahrheit drin.

Da der Text bereits genügend "Akteure" hat, braucht es keine "Gespenster" mehr.

Danke fürs und LG

Perry

 

Hallo Luise,

ich denke, am Sauerampfer lags nicht, da müssen die Götter noch etwas Zauberstaub drüber gestreut haben.

LG

Perry

Geschrieben

-

 

Hallo Perry,

 

nicht das du denkst also denkst, ich dächte nicht mehr , ;-) , ich gehe an diesem smoothy-tückischen Stück Götterdämmerung und was für ein Hammer , :-) unkommentiert vorbei ... kommt also noch ./ bin in den letzten Gedankenfluiden, um sie dann auch halbwegs geordnet aus diesem quasi tück-kontraktiven Inhalt zu Papier zu bringen;

 

umso mehr der Hammer: die Kategoriewahl mit Fauna und Flora, hi hi ... ein echtes Perry Späßchen , ;-) ,

 

... ist's doch fast schon ein hochbrisantes polit-satyr'eskes Sauerampferstück !!!

 

 

also, bis fast bald, Frank ...

 

 

-

Geschrieben
die krähen auf der kiefer halten ihre plädoyers

ihr krächzen weckt die waldgeister ein satyr

springt auf die lichtung spielt auf der schalmei

 

baumelfen treten aus dem schatten beginnen

beschwingt zu tanzen leise ziehe ich mich zurück

spucke den sauerampfer aus in der hoffnung

 

die weltordnung würde zurückkehren in der

wir sonnenuntergänge und mondfinsternisse

als gottgegebene unterhaltung betrachten

.

Hallo Perry,

 

fängt der Text schon vielfragend an , , halten Krähen ein Plädoyer ./ worüber, wem gegenüber hält der Text verschlossen ... scheint es doch übergeordnet zu sein ... vielleicht ja sogar eine Instanz in uns selbst, die uns denk/aktio_Richtungen anweist, vielleicht. Hieraus zeigt der Text die beiden text_Gesichter:

 

einmal derjenige, der sich quasi auch von Spontanem inspirieren lässt Ideen, Kopfgeister ... Satyre, die schalmeien, lauschen wir zu; Baumelfen die uns zum mittanzen auffordern usw ...

 

und derjenige, der dazu im Kontrast von einer (Gott)gegebenen, Führer_gegebenen Weltordnung träumt, quasi in einer vorgegebenen Ordnung Regeln befolgen und buckeln will leise ziehe ich mich zurück ./ ist ihm dieses spontane Freiheiten ein Zuwider. Sieht er seine eigene gezurrte Welt scheinbar durch DIE bedroht, spürt den Geschmack von saurer Sauerampfer im Mund, in seinem ganzen Körper. Er muss spucken!

 

Wird mMn der Text in seiner eigentlichen Immanenz nun sehr politisch. Ist da einmal derjenige, der seine kleinen Freiheiten in den Sachzwängen der Normalität leben will nach seinem Gusto , ist da der andere Typus, der mich doch sehr an jene damligen (!) und letztlich immer bleibenden und überall seienden buckel_Getunnelten erinnert, die immer ausgrenz-bereit im Namen einer höheren Ordnung sind, diesen Weg bevorzugen.

 

Legt sich der Text selbst nun geschickt die Wagner'eske Folie der Götterdämmerung unter, ein quasi Hinblick darauf, dass eine höhere (Gott, Götter, Führer)gegebene Regelordnung in Frage gestellt werden kann, quasi in einem wallküre'esken Brand (sinnig) untergehen kann ... braucht es dafür Akteure, Denkende und zurück/nach vorne Denkende Menschen.

 

Überlässt der Text die persönliche Auslotung darüber ganz dem Leser ... geschickt gemacht , :-)

 

 

Perry, mal soviel dazu von mir ... ein mMn sehr gelungener Terzetttext in seiner sprachlichen, Bildlichen, intertextuellen und wort-formalen Umsetzung ./ dafür ein Chapeau Claque von mir und einen gelben Grab-Schal ... hat mir große lyrische Freude bereitet, dieses Stück lesen zu durfen und in seinerselbst finden zu dürfen ,

 

wieder ein Tschüss, Frank ...

 

 

482119

 

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

 

erst einmmal vielen Dank für den wärmenden Schal, dass er als Grabschmuck gedacht ist stelle ich mal hinten an.

Dann ein ganz großes Wow!, denn es ist immer wieder faszinierend, welche Textnuancen Du den Bildern entlockst und im Kontext entfaltest. Als Beispiel möchte ich folgende Passage hervorheben:

 

Legt sich der Text selbst nun geschickt die Wagner'eske Folie der Götterdämmerung unter, ein quasi Hinblick darauf, dass eine höhere (Gott, Götter, Führer)gegebene Regelordnung in Frage gestellt werden kann, quasi in einem wallküre'esken Brand (sinnig) untergehen kann ... braucht es dafür Akteure, Denkende und zurück/nach vorne Denkende Menschen.

Du verschiebst hier die mythisch klassische Ebene in Richtig Gegenwart und präsentierst Lyrik als das was sie sein soll, eine gedankliche Bühne, die den Leser einlädt selbst zu agieren und weiterzudenken.

 

Vielen Dank dafür und LG

Perry

  • 6 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Horst,
der Text ist an sich schon etwas älter, Ich habe ihn für ein Themenprojekt (Musik & Tanz) lediglich zusätzlich bebildert und nachvertont.
Freut mich, dass Dir die Wortbilder gefallen und LG
Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

heute entführst du uns mal nicht an die See, sondern in einen Märchenwald voller Fabelwesen. Habe mich gerne entführen lassen, bin aber jetzt tatsächlich froh, wieder in die reale Welt zurückgekehrt zu sein, wo das von unserem Schöpfer ausgetüftelte Programm (einschließlich Sonnenauf- und untergänge, Mondfinsternisse etc.) abläuft. Auch diese Welt ist voller Wunder...

 

Wieder ein schöner Text mit verzauberndem Inhalt. "Handwerklich" gibt es ohnehin kein Wort zu verlieren. Du hast längst deinen eigenen Stil und die dazugehörige Technik gefunden, um Prosalyrik ganz eigener und vermutlich unnachahmlicher Art zu schreiben. Davor ziehe ich immer wieder gerne meinen Hut.

 

Verzauberte Grüße

Cornelius

Geschrieben

Hallo Cornelius,
Gedichttexte sollten ja eigentlich fürs sich alleine stehen, aber ich denke, in der heutigen mediengeperägten Zeit, kann etwas Bild und Ton nicht schaden, Anreize zum Wahrnehmen von Lyrik zu setzen. Danke fürs Entführen lassen und Wertschätzen.
LG
Perry
PS: Man Dank gilt in diesem Zusammenhang allen Fotografen und Musikern, die dafür ihre Werke kosten-  bzw. urheberrechtsfrei zur Verfügung stellen.

Hallo Herbert,
es gibt sie noch die Elfen und Waldgeister, nur haben wir den Blick dafür verloren.
Danke fürs Hineinlauschen und LG
Perry

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