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Der Halbmond stieg herunter

aus seinem fernen Reiche

und legte sich genüsslich

in eine alte Eiche.

 

In einer Ästegabel

ruht er sich golden aus,

beim Blick aus meinem Fenster

sieht's jedenfalls so aus.

 

Er liest die Abendzeitung

und raucht ein Pfeifchen sacht

und strahlt in meinem Garten

sein Mondlicht in die Nacht.

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Geschrieben

Hallo Perry,

ich freu mich über deinen Kommentar und habe über deinen Vorschlag nachgedacht. Was stört dich an den baumelden Beinen?Der Mond hat zwar keine Beine und Pfeife raucht er auch nicht, aber beide Bilder schienen mir zu der Ruhe und dem Frieden zu passen mit denen der Mond scheinbar im Baum lag. Kam so spontan in meine Gedanken. Aber vielleicht kommt's ja bei einem "Fremden" nicht so an?

Ich kann ihn ja die Abendzeitung lesen lassen, das wirkt noch friedlicher.

 

Lieber Uloisius,

ich hatte so meine Zweifel, ob das Gedicht wohl was taugt, aber du hast meine Zweifel ausgeräumt. Wenn du als "Mondliebender” dich so darüber freust, ist es wohl in Ordnung. Ich hab auch eine Weile am Fenster gestanden und diesen seltenen Anblick genossen. Freu mich, dass es dir gefällt.

 

Schöne gute Nacht

euch beiden

LG Wilde Rose

Geschrieben

Wilde Rose, das gefällt mir sehr, das hat was: einfache, klare, leise, wohlgesetzte Worte, dabei romantisch, anrührend-naiv und unverdorben, ohne manieristisch-geschraubt zu sein. Eine feine kleine Miniatur a la Caspar David Friedrich.

 

LG

 

Jörn

Geschrieben

Hallo Wilde Rose,

freut mich, dass Du nachfragst, was und warum mich die baumelnden Beine zu einem Hinweis veranlasst haben.

Natürlich lässt die Fantasie nahezu alles zu, vom sprechenden Schwamm (Spongebob) bis zu Bernd das Brot etc.

Wenn ich einen Text lese, dann habe ich als erstes eine Bild vor meinen Augen (Realebene) in die der Autor eine Stimmung, Botschaft oder was auch immer eingebettet hat. Wenn nun die vordergründige Bildebene bereit irrreal ist, opfert der Text die Möglichkeit einer zweiten tiefergehenden Betrachtung.

Bei einer Wolkenpfeife wäre dagegen die Kombination Mond Wolken auch real vorstellbar.

Ist nur ein Tip von mir, wie man einem Text mehr Wirkungszeit verleihen könnte.

LG

Perry

Geschrieben
Der Halbmond stieg herunter

aus seinem fernen Reiche

und legte sich genüsslich

in eine alte Eiche.

 

 

In einer Ästegabel

ruht er sich golden aus,

beim Blick aus meinem Fenster

sieht's jedenfalls so aus.

 

 

Er liest die Abendzeitung

und raucht ein Pfeifchen sacht

und strahlt in meinem Garten

sein Mondlicht in die Nacht.

.

Hallo Wilde Rose,

 

eine deutbare Allegorese auf die Geburt Jesus Christus stieg aus seinem fernen Reiche , im Schutz des Mondlichtes, der Nacht, in der Ästegabel, als quasi illusioniertes Deja-vu von LI; LI's Fantasiereise der bewusste Blick durchs Fenster in die eigene Geborgenheit in meinem Garten , in die Sehnsucht hinein nach einem quasi menschlichen Uterus die Möglichkeit des geborgenen Ausruhens um uns herum, plastiziert durch die durchsichtige Distanz von LI durch die Scheibe in ein Außen hinaus;

 

hier umgesetzt als lyrisches Triptychon. Der mittlere Erzählraum 2. Strophe ist quasi die zentrale Aussage an uns alle gerichtet, diesen Blick, ein Handeln von uns selbst einzufordern. Die Erzählform wäre hier ein mono-dialogisches Kopfkino mit der Öffnung in die Welt hinaus.

 

Gruß Dichtel ...

 

-

Geschrieben

Hallo Perry,

nun ist zwar keine Wolkenpfeife draus geworden, aber du hast mich angeregt über die baumelden Beine nachzudenken. Nun liest der Mond die Abendzeitung und das kommt dem Bild viel näher, was ich sah. So war deine Anmerkung sehr konstruktiv. Danke dafür.

 

Hallo Weegee,

dein Kommentar berührt mich, da hast du voll ins Schwarze getroffen. Ich war mir selbst nicht bewusst, dass es so ist. Besser hätte ich es nicht beschreiben können. Ich freue mich, dass ich dir den Caspar David Friedrich nahe bringen konnte, den ich nachts von meinem Fenster aus gesehen habe. Vielen Dank für deine netten Worte.

 

Hallo Dichtel,

ich bin erstaunt und entzückt, was du wieder alles aus meinen einfachen Zeilen herausholst. Sicher schwingt beim Schreiben auch das Unbewusste mit, was einem selbst vielleicht nicht klar ist und so liest ein anderer es aus den Zeilen heraus, so wie du.

Ich danke dir für deinen erfreulichen Kommentar.

 

Vielen Dank Ihr Lieben, hat mich gefreut mit euch zu kommunizieren.

aint:

LG Wilde Rose

Geschrieben

Hallo Wilde Rose,

 

hübsche 'Gedanken' hast du dir hier gemacht und dabei ein schönes Abendbild gezeichnet bzw. eine schöne Abendstimmung eingefangen; gefällt mir ausgezeichnet.

 

Auch wenn es nicht geschrieben steht, stelle ich mir hier einen ausgefüllten Arbeitstag vor, der mit diesem Bild des Abendfriedens 'belohnt' wird und endet ...

 

Sehr gern gelesen - und genossen. aint:

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

über dein "ausgezeichnet" freue ich mich sehr.

Und du hast Recht....... Am späten Abend eines wunderschönen Tages mit viel Besuch auf engem Raum (also durchaus arbeitsreich) sah ich, als sich die Turbulenzen gelegt hatten und ich die Ordnung wieder hergestellt hatte, beim Blick aus dem Fenster zum krönenden Tagesabschluss dieses Bild.

 

Ich danke dir für deinen mich sehr erfreuenden Kommentar.

 

aint:

 

LG Wilde Rose

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