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Hätte ich nur einen Balkon.

Dann wäre alles besser, wirklich! Alles was ich momentan benötige, alles was mich davon abhält, nun auch wirklich unvoreingenommen glücklich zu sein, ist ein Balkon. Vielleicht sollte es kein allzu kleiner Balkon sein, Südseite wäre auch ganz nett. Da sind dann aber auch alle Erwartungen, die ich an dieses Gedankenszenario pflege. Okay gut, sagen wir eine Terrasse, man will ja auch Leute einladen, sozial bleiben. Schau doch nicht so! Ich will lediglich verhindern, dauerhaft dazu gezwungen zu werden, meinen Alltag alleine draußen auf dem sonnenüberfluteten Anbau meiner Wohnung verbringen zu müssen. Das sind nun wirklich keine großen Ansprüche. Naja wobei, eine Terrasse hin zur Straße wäre vielleicht auch nicht gänzlich perfekt, bedenkt man doch die ganzen vorbeifahrenden Autos, den Stadtlärm, diese Stadtmenschen, mit ihren aufdringlichen, zahlreichen Problemen, die sie dann auch noch lautstark äußern wollen.. Ja gut, ich wollte sozial sein und unter Leuten bleiben, aber doch nicht diese Leute! Ich meine so alleine in meinem Reich, mit Leuten, die ich mir aussuche. Ja, ich weiß was ich eben gesagt habe, ich dachte aber, dass diese Umstände, die nun wirklich nicht außergewähnlich sind, wenn man schon eine tolle große Terrasse bekommt, selbstverständlich dazu gehören! Ich kenne da nämlich jemanden, der hat einen ziemlich großen Wintergarten UND eine Terrasse. Mit Pool. Den fragt niemand, wann er denn mal den Hals voll hat! Aber mich direkt so anschauen, man könnte meinen, da spricht der Neid! Wenn ich dieses ganze hypothetische Konstrukt jedoch genauer betrachte.. hätte ich viel lieber ein Haus, das an ein Waldstück grenzt. Nein, nichts sonderlich aufwendiges, ein klitzekleines Einfamilienhaus mit Garten, angrenzend an einen Wald, sagen wir ein Bächlein dürfte dort auch fließen. Okay sagen wir ein paar hundert Meter weg vom Wald. Man will ja nicht von einem Waldbrand überrascht werden! An das Haus hätte ich dann aber wirklich überhaupt keine Ansprüche mehr.. oder warte..

Ne, mal im Ernst. Wo ist der Anfang, wo das Ende? Wäre es so einfach.. ich stille Bedürfnis A und gebe mich der Glückseligkeit hin.. hach. Klingt das nicht toll? Aber warte. Da ist jemand an der Tür.

 

Jaja, ganz ruhig! Ich komme ja schon. Wie kann man so ungeduldig sein?

 

– Hallo. Mein Name ist Bedürfnis B, ich habe gehört, A ist ausgezogen. Ich muss jetzt rein, frage auch nicht lange nach Erlaubnis, danke trotzdem für die Einladung. Ich mache mich mal breit, bis ich gestillt werde. Ach und ja – schau besser nicht rüber zu deinem Nachbar. Der hat nen‘ nigelnagelneuen Pool, auch C genannt.

 

Hätte ich nur einen Balkon. Dann könnte ich endlich glücklich sein.

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Geschrieben
Hätte ich nur einen Balkon.

Dann wäre alles besser, wirklich! Alles was ich momentan benötige, alles was mich davon abhält, nun auch wirklich unvoreingenommen glücklich zu sein, ist ein Balkon. Vielleicht sollte es kein allzu kleiner Balkon sein, Südseite wäre auch ganz nett. Da sind dann aber auch alle Erwartungen, die ich an dieses Gedankenszenario pflege. Okay gut, sagen wir eine Terrasse, man will ja auch Leute einladen, sozial bleiben. Schau doch nicht so! Ich will lediglich ... nicht alleine sein; naja wobei, eine Terrasse hin zur Straße wäre vielleicht auch nicht gänzlich perfekt, bedenkt man

 

 

doch ...

 

 

hätte ich viel lieber ein Haus, das an ein Waldstück grenzt. Nein, nichts sonderlich aufwendiges, ein klitzekleines Einfamilienhaus mit Garten, angrenzend an einen Wald, sagen wir ein Bächlein dürfte dort auch fließen. Okay sagen wir ein paar hundert Meter weg vom Wald. Man will ja nicht von einem Waldbrand überrascht werden! An das Haus hätte ich dann aber wirklich überhaupt keine Ansprüche mehr.. oder warte ...

 

 

Ne, mal im Ernst. Wo ist der Anfang, wo das Ende?

Hallo Becks,

 

ich habe mal meine gekürzte Version also deine Sequenzen fast 1:1 oben hingesetzt ... das Dazwischen ist mir viel zu telling'esk übererzählt ... will ich doch als Leser falls selbst assoziieren, oder nicht?

 

und in dieser entschlackten Form gefällt mir dein Stück hervorragend, :-) ... quasi derjenige ins Visier gerückt, der (un)bedarft ohne Halt mal frei assoziiert, was ihm das Leben doch nur erbringen sollte ...

 

Gruß Dichtel

 

-

Geschrieben

Achtung: bin am Handy und zitiere deshalb nicht.

 

Luise: ich denke ich weiß, was Lyrik bedeutet :-) Dachte das sei die einzige Rubrik, die meinem Ziel am nächsten kommt.

 

Und Dichtel: stimmt, so hab ich das noch gar nicht betrachtet. Aber eigentlich wollte ich ja genau das vorgeben. Auch den kleinen Dialog

Geschrieben

Hallo und herzlich willkommen. Bin selbst noch Frischling hier, aber man kann ja mal freundlich bleiben.

Dein Text gefällt mir gut. Ich bin auch nicht der Auffassung von Dichtel, dass er komprimiert oder eingedampft werden sollte. Ich will ja auch, wenn ich z.B. etwas esse, nicht alles von meinem Teller durch den Mixer gejagt bekommen und anschließend gefriergetrocknet runterwürgen. Die Freude liegt doch im Genuss jedes einzelnen Bissens einer guten Mahlzeit, oder?

Dein Text sollte vielleicht laut gelesen oder vorgespielt werden. Für mich schreit das nach einem lebenden Menschen, der erzählt. Ich glaube, dann würde man ihn erst richtig genießen.

Weiter so

Ruedi

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