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Geschrieben am

Da lagen sie also beisammen.

Ineinander verknotet wie verliebte Tintenfische.

Ihr süßer Atem, der aus ihrer Lunge strömte,

kitzelte ihn an den Ohren,

während sie ihm kleine Unanständigkeiten zuflüsterte.

Spontan beugte er sich über sie, bis an das Fußende des Bettes,

und küsste neckisch ihre Kniekehlen.

Sie strampelte kichernd und in gespielter Abwehr,

drehte sie ihre Hüften von ihm weg,

bis ihre spitzen Hüftknochen aus seinen Händen schlüpften,

an denen er sie festzuhalten versuchte.

Ihr milder Schweiß roch nach salzigem Jasmin,

und als sie plötzlich still wurden,

und nicht mehr aufhören konnten, einander anzusehen,

fühlte er die Bewegungen seines Herzens,

und in einer Tränentaufe versprach er sich selbst,

sie für immer zu lieben.

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Geschrieben

Hallo, Erinnerung&Sehnsucht,

 

hier kommt diejenige, die immer ein bisschen, na ja, 'sachlicher' kommentiert - aber ich finde, irgendwie braucht's das ja auch. Und da ich das besser kann als emotional zu reagieren, neige ich eher zu dieser, meiner eigenen, Perspektive. Allerdings bedeutet das, dass ein Lob von mir auch immer ein ehrliches Lob ist - und das ist ja auch nicht schlecht, oder?

 

 

Da lagen sie also beisammen.

Ineinander verknotet wie verliebte Tintenfische.

Das hier ist mein persönliches Highlight, gleich am Beginn. Frisch, originell und aussagestark - sehr, sehr gut! Dickes Lob dafür! ^^

 

Dir gelingt es, mir die romantische Stimmung sehr gut zu vermitteln. Und auch hier ein Kompliment: Trotz vieler, starker Adjektive. Das ist bei mir nämlich gar nicht immer der Fall - oft ist es so, dass ich Gedichte eher 'adjektivüberladen' finde. Das ist hier nicht der Fall und daher noch ein - gut gemacht.

 

Es gibt allerdings auch zwei kleine Stellen, an denen ich ein bisschen 'anecke', während alles ansonsten 'geschmeidig (um bei Tintenfischen zu bleiben ) läuft:

 

 

Ihr süßer Atem, der aus ihrer Lunge strömte,

kitzelte ihn an den Ohren,

Irgendwie passt für mich 'aus ihrer Lunge strömte' nicht wirklich in die Stimmung des Gedichts. Hinzu kommt, dass dieser Satzeinschub gar nicht gebraucht wird bzw. nötig ist - dass Atem aus der Lunge strömt ist, wie sage ich's am besten, 'selbsterklärend'. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

 

Ihr süßer Atem kitzelte ihn an den Ohren,

 

 

 

spitzen

Ja, hier bin ich gewissermaßen im wörtlichen Sinn 'angeeckt'. Spitze Hüften - ein Gedicht, das romantisch ist, 'rund läuft' und eine Tintenfischmetapher verwendet (von der ich ein zweites Mal sage, dass ich sie super finde). Aber spitze Hüften, hm. Irgendwie passt das für mich nicht dazu.

 

 

bis ihre Hüftknochen aus seinen Händen schlüpften,

Auch dieses Adjektiv könnte einfach weggelassen werden, ohne dass etwas fehlt.

 

Das ist übrigens ein wichtiges Kriterium in Sachen 'Gedichte und Verdichten' - zu versuchen, mit so sparsamen Mitteln wie möglich so viel wie möglich auszusagen. (Wobei ich hiermit aussage, dass ich das selbst auch nur mehr oder weniger schaffe, es ist nicht einfach und ich werde noch viel üben müssen.)

 

Ineinander verknotet wie verliebte Tintenfische - lässt mich nicht los, wird mich wohl noch eine ganze Weile in meinen Gedanken begleiten. ^^ Und, pssst, also, unter uns: Ich wünschte, ich wäre darauf gekommen ...

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Vielen Dank für dein ehrliches Lob und deine aufrichtige Kritik.

Ich muss dazu sagen dass ich meine Texte,

immer einfach so niederschreibe, wie sie mir in den Kopf kommen.

Ich wünschte ich könnte geplant schreiben.

Aber irgendwie strömt es dann doch, einfach aus mir heraus.

Wobei es auch eine schöne Fertigkeit ist, alles spontan festzuhalten.

 

Das mit dem Atem ist sicherlich redundant.

Dennoch würde ich es nicht ändern.

Gedichte dürfen ein bisschen redundant sein.

 

Das mit den spitzen Hüftknochen,

empfinde ich als notwendigen Baustein,

um das Bild zu vermitteln.

 

Das man Gedichte reduzieren sollte,

sehe ich genauso wie du.

Nur mein Maß ist ein Anderes.

Jedes weitere Adjektiv wäre vernebelnd.

Aber so wie es da steht,

empfinde ich es als gut.

 

Ich finde das ist aber auch eine typische Übersensibilität,

die sich in Foren beobachten lässt.

Einige Autoren schreiben beispielsweise so simpel,

dass man sie hier dafür auseinandernehmen würde.

Andere sind so blumig, dass das Gegenteil den Anstoß bildet.

 

Dennoch sind es oft große Namen.

Nur in Foren hört man: Das geht so nicht.

Was aber keine Kritik an dich sein soll.

Es ist nur so zum nachdenken.

 

Ich weiß ja genau was du meinst.

Aber das Ideal ist mir zu strikt.

 

Wobei ich es teile.

Nur eben weniger streng in seiner Auslegung.

 

Was mich angeht, finde ich eher den Schluss nicht so gut.

 

Vielen, vielen, vielen besonderen Dank!

Deine Ehrlichkeit war spürbar.

 

Und ja, das mit den Tintenfischen war niedlich. :>

Geschrieben
Aber so wie es da steht,

empfinde ich es als gut.

Nur kurz nochmal Hallo.

 

Für mich ist wichtig, dass du weißt: Es ist dein Gedicht, deine Empfindung. Und das ist gut und richtig so.

 

Aber für mich ist auch wichtig, dir mitzuteilen: Ich richte mich nicht nach Foren. Überhaupt nicht. Das kannst du mir tatsächlich glauben. Es wimmelt nur so von selbsternannten Experten, die alles wissen und vor allem besser. Ich konnte oft 'mitlesen', wie manche Werke buchstäblich 'zu Tode reduziert, korrigiert und verdichtet' wurden - das liegt mir fern.

 

Wenn ich also Anmerkungen schreibe, dann entspringen diese immer meinem ganz eigenen Denken und Empfinden. Ich kann sagen - ich lese die Gedanken eines/einer Schreibenden und hinterlasse darunter manchmal meine eigenen.

 

Persönlich, um ein erklärendes Beispiel zu nennen, ist mir Goethe lieber als Schiller. Nicht, weil Goethe der 'deutsche Dichterfürst' ist, sondern weil mir dessen Art und Weise, wie er schreibt, seine Ausdrucksweise, Wortwahl etc. einfach sehr viel besser gefällt, mich viel mehr 'anspricht'. Bei Schiller geht es mir eher so, dass ich recht oft etwas lese, das mir 'zu viel' ist - und ab und zu sogar 'viel zu viel' - des Guten.

Diese 'Ansicht' entstammt auch nur meinem ganz eigenen, privaten 'Empfinden'.

 

Ich habe nichts irgendwie falsch aufgefasst, sondern - alles in bester Ordnung. Ich wollte dir das nur kurz erklären - damit du mich künftig nicht missverstehst. ^^

 

Und, last, but not least - wenn zwei Menschen über irgendetwas verschiedener Ansicht sind, dann ist das per se nicht schlecht, sondern, wie ich finde, gut. Beide lernen eine andere Sichtweise kennen - also kommt etwas dazu, wird mehr, nämlich der eigene 'Horizont' bekommt ein 'Erweiterungsgeschenk'. Das halte ich immer für eine feine Sache. Mehr ist immer gut - man muss sich ja nichts nehmen, wenn man auch geben kann. ^^

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Ich fand deine Kritik auch wirklich toll.

Es war die Schönste die ich bisher erhielt.

Zumindest die Aufrichtigste.

Es fühlte sich für mich so an.

 

Dennoch fällt mir auf dass Aussagen wie:

 

Das ist übrigens ein wichtiges Kriterium in Sachen 'Gedichte und Verdichten' - zu versuchen, mit so sparsamen Mitteln wie möglich so viel wie möglich auszusagen.

, so schrecklich allgemeingültig klingen.

Das sind sie aber gar nicht, sondern es sind Empfindungen.

 

Da würde man noch Goethe selbst sagen, wie er etwas machen sollte, damit es richtig ist.

Eine gute Kritik ist ja auch sehr schwierig zu verfassen.

Da sie objektiv ausfallen soll, ohne übergriffig zu werden.

 

Es klang eben so, als ob du etwas mit dem Rotstift angestrichen hättest.

Womit ich nicht meine dass das deine Absicht war.

Aber es liest sich doch etwas universell.

 

Was aber auch in der Natur der Sache liegt.

Man soll ja auch nicht so vorsichtig mäkeln,

bis man sämtliche Aussagen relativiert.

 

Dennoch fällt mir auf dass man in Foren,

selbst einem Shakespeare vorwerfen würde,

er wäre zu blumig und soll das doch anders machen.

 

Das Problem ist, dass mir der Nächste wieder "vorwerfen" würde,

ich wäre zu angedeutet und vage.

Einem Anderen passt die Interpunktion nicht.

So richtig kann man es gar nicht machen,

dass es dann auch wirklich alle als richtig empfinden.

 

Wichtiger als solche Regeln finde Ich:

Pflege deinen eigenen Stil.

Geschrieben
Dennoch fällt mir auf dass man in Foren,

selbst einem Shakespeare vorwerfen würde,

er wäre zu blumig und soll das doch anders machen.

Damit hast du mich wirklich zum Grinsen gebracht. Jaja, und auch Goethe, Schiller, Heine, Rilke, Homer etc. pp. machten alle Fehler und überhaupt. Warum kommt mir das nur so bekannt vor?

 

 

Was aber auch in der Natur der Sache liegt.

Man soll ja auch nicht so vorsichtig mäkeln,

bis man sämtliche Aussagen relativiert.

Ich habe es aber wirklich! nicht als Mäkeln gemeint, was ich schrieb. Sondern geschildert, 'was warum wie auf mich wirkt'.

 

 

Das Problem ist, dass mir der Nächste wieder "vorwerfen" würde,

ich wäre zu angedeutet und vage.

Einem Anderen passt die Interpunktion nicht.

So richtig kann man es gar nicht machen,

dass es dann auch wirklich alle als richtig empfinden.

100% Zustimmung. Wenn man versucht, es allen recht zu machen, macht man es am Ende nur keinem Recht.

 

 

Wichtiger als solche Regeln finde Ich:

Pflege deinen eigenen Stil.

Schriftlich kann es so leicht zu Missverständnissen kommen - das liegt der Natur der Sache und Smileys sind nur, ja, 'Behelfswerkzeuge'. Würde ich jetzt z. B. schreiben, dass du natürlich das Recht hast, dieser Meinung zu sein, könntest du das prompt so auffassen, dass ich mich selbst in eine 'erhöhte Position' bringe, von der aus ich dir ein Recht 'zugestehe'. Und schon entstünde potentiell ein 'Beigeschmack'.

 

Deshalb schreibe ich das nicht - du verstehst.

 

Wenn du möchtest, schaue ich bei Gelegenheit wieder bei einem deiner Werke herein - interessiert und gerne. ^^

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Was ich noch sagen wollte,

berücksichtigend dass du mich sicherlich bereits verstanden hast,

aber mit einer gewissen Betonung für die Allgemeinheit:

 

Mit kommt es oft so vor,

als wären Foren eine Autobahn.

Dann springt einem plötzlich ein Verkehrspolizist vor die Haube,

"Hier abbiegen! Das ist die falsche Straße!".

 

Aber schöner fände ich es,

zu erkennen welches Ziel jemand hat,

und ihm dann zu sagen:

"Versuch doch mal die Kurve so zu nehmen...".

 

Statt ihm Regeln aufzulisten und zu sagen:

"Dies ist dein Gott!".

 

Entschuldige, ich hielt mich für witzig. x)

 

Ps: Sowas sagt man nicht aber, Du - bist mir besonders willkommen.

Ich mag dich.

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