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Geschrieben am

begierig sehe ich dich die straße entlang kommen

männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

 

dann stehst du vor mir lässt deinen duftmantel fallen

wie ein engel seine flügel wenn er auf der erde landet

ich atme ein und mein gefühlsmelder schlägt alarm

 

ein rasches umfangen deiner taille und meine finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

dein text gefällt mir, sogar sehr gut, aber zwei, drei etwas kritischere Fragen hätte ich schon:

 

1. Warum nicht in die Kategorie "Sinnestanz"? Die Stoßrichtung ist doch ziemlich eindeutig:

 

und meine finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

2. du schreibst

 

langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben

Das LI liebt nicht die Person, sondern das, was jetzt gleich i.R. des Hausbesuchs passieren wird. Das ist in Ordnung, aber zusammen mit der ersten Strophe, die auf attraktives, sexuell ansprechendes Äußeres schließen lässt, assoziiere ich "Prostituierte". Wenn das Absicht ist, prima gelungen. Falls nicht, naja..... eine Frau (vermutlich wg. "Männerblicken") könnte auch beleidigt sein, bei dieser Schilderung.

 

Randbemerkung: Für dich bin ich doch nur ein Sexobjekt!" - "Aber nein Schatz, das würde ich doch niemals wagen. ich würde nie an dich als Sexobjekt denken. Das käme mir auf keinen Fall in den Sinn." - "Sag mal, was soll das jetzt wieder heißen?"

 

Wie man's macht, macht Manns verkehrt.

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Ruedi, hallo Frohnatur,

ich beantworte euere Komms der Einfachheit halber gemeinsam.

Ja der Text laviert zwischen Prostitution und Beziehungsspiel, der Leser darf selbst herauslesen, was er für wahrscheinlicher hält.

Ich selbst favorisiere die Schilderung einer gereiften Liebe, die bei aller Sorge umeinander versucht sich die Leidenschaft zu erhalten.

Obwohl Gerüchten nach künftig auch Bewohnern von Pflegeheimen etc. eine eigene Sexualität mit der dazugehörigen Privatsphäre zugestanden und zugesichert werden soll.

Danke für euer Interesse und LG

Perry

PS: Ja, Gefühlsmelder "klein geschrieben" hat ein gewisses Augenzwinkern.

Geschrieben

Hallo, Perry,

 

ich mal wieder.

 

Ja der Text laviert zwischen Prostitution und Beziehungsspiel, der Leser darf selbst herauslesen, was er für wahrscheinlicher hält.

Ja, er enthält diese beiden Lesarten, das stimmt.

 

Aber, wie es bei mir (nicht immer, aber immer öfter) vorkommen kann, fand ich noch ein bisschen mehr.

 

Und zwar aufgrund des Titels: betreutes lieben.

 

Alles, was dafür nötig ist - einfach nicht an einen sexuellen Aspekt denken, denn der Text sagt: Kannst du, musst du aber nicht. Nicht unbedingt.

 

Es kann eine - Krankenpflegerin sein. Die eben jung und hübsch ist. Das LI sieht aus dem Fenster und bekommt natürlich mit, dass ihr Männerblicke folgen, findet das vielleicht sogar amüsant (siehe untenstehendes Zitat, das eine humorvolle Note hat). Ich kann mir gut einen alten Mann vorstellen, der lächelt - über die jungen Leute. Über die Wirkung, die eine junge Frau auf junge Männer hat - er beobachtet das, denkt eventuell an früher, als er selbst noch ein junger Mann war.

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

Die zweite Strophe kann ebenfalls so gelesen werden, dass sie im wörtlichen Sinne sein 'helfender Engel' ist - ihr Duft kann lediglich ein Parfüm sein, das sie immer verwendet, das für ihn 'zu ihr gehört'. Ein einsamer, alter Mann, für den sie ein 'Engel des Himmels' ist und 'himmlisch duftet' - jedes Mal, wenn er den Duft einatmet, vertreibt dieser für ihn die Einsamkeit. Sie bringt ganz schlicht - Licht in sein Leben. Auch in dieser Hinsicht kann ein 'Gefühlsmelder Alarm schlagen'.

 

Auch die letzte Strophe kann ich 'ohne Hintergedanken' lesen - wenn ich das möchte. Er - hilft ihr aus dem Mantel. Vielleicht ist Winter, ihre Finger ein bisschen taub und er hilft ihr beim Aufknöpfen? Ja, selbst das 'Umfangen der Taille' muss nicht unabdingbar eine sexuelle Bedeutung haben - er 'lenkt' sie vielleicht nur, möchte freundlich sein, die beiden sind sehr vertraut miteinander, sie pflegt ihn vielleicht schon seit Jahren und er sieht eine 'Tochter' in ihr?

 

Und - natürlich gibt es auch noch eine vierte Lesart: Es handelt sich zwar auch in dieser um eine junge, hübsche Krankenpflegerin - aber der alte Mann ist schwer in sie verliebt. Geht aber vielleicht nicht weiter, als den Arm um ihre Taille zu legen und - vielleicht - nur zu sagen: "Wie schön, dass Sie wieder hier sind, kommen Sie, setzen Sie sich doch erst einmal. Lassen Sie sich aus dem Mantel helfen." Oder etwas in dieser Richtung.

 

Ich glaube, irgendwo hier im Forum schrieb ich bereits etwas über 'Gedichte = Wundertüten'.

 

LG, erneut gerne gelesen und meine Phantasie schweifen lassen,

 

Anonyma

Geschrieben

Hallo Anonyma,

danke fürs intensive Auseinandersetzen mit den Bildern.

Deine Interpretation gefällt mir auch gut, denn gerade in der Pflege sollte möglichst viel Zeit und soziale Nähe normal sein.

Leider haben wir in diesem Bereich gesellschaftspolitisch noch viel zu verbessern.

LG

Perry

Geschrieben
begierig sehe ich dich die straße entlang kommen

männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

 

dann stehst du vor mir lässt deinen duftmantel fallen

wie ein engel seine flügel wenn er auf der erde landet

ich atme ein und mein gefühlsmelder schlägt alarm

 

ein rasches umfangen deiner taille und meine finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben

Hallo Perry,

 

Hach, die letzte Zeile , aber auch so gut , :-) … sehe hier ein Arrangement zwischen zwei sich Liebenden oder sich sexy Feilenden oder schlicht ein lebendiges Paar, egal … sie kommt als (vielleicht) Krankenschwester zum Hausbesuch vorbei, ne bestimmte Uhrzeit, er sieht sie schon am Fenster, es klingelt, sie steht vor ihm … und das entknöpfend Wundersame nimmt seinen unentrinnbaren Lauf.

 

Den Titel verstehe ich gar nicht … würde mir 'hausbesuch' genügen, und diese Zeile: und mein gefühlsmelder schlägt Alarm, ist mir persönlich zu umständlich prüde , ;-)

 

Perry, gerne den Hausbesuch insbesondere mit der letzten Zeile beäugt, hi hi … tschüss Frank …

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

ja Titel sind wohl das Schwierigste an Gedichten, denn sie sollen einerseits Interesse wecken, andererseits aber nicht zuviel verraten.

Dein Vorschlag, den ich auch schon überlegt hatte, würde beides erfüllen.

Was den "Gefühlsmelder" anbelangt, ist dieser tatsächlich etwas zu vordergründig ausgefallen.

Danke für die wertvollen Hinweise, mal sehen was sich noch daraus ergeben wird.

LG

Perry

 

PS: Hier eine mögliche neue Version:

 

 

hausbesuch

 

begierig sehe ich dich die straße entlang kommen

männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

 

dann stehst du vor mir legst deinen duftmantel ab

wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt

erste küsse und das gefühlskino beginnt zu laufen

 

ein rasches umfangen deiner taille und meine finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

langsam beginne ich unsere rituale zu lieben

Geschrieben

Hallo Karlo,

genauso ist es, wenn man in all den Jahren viel erlebt hat, braucht man nur die Augen zu schließen (bzw. die Tastatur zu betätigen) und schon fängt das Kopfkino an zu laufen.

Danke fürs Reflektieren und LG

Perry

Geschrieben
PS: Hier eine mögliche neue Version:

 

 

hausbesuch

 

begierig sehe ich dich die straße entlang kommen

männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

 

dann stehst du vor mir legst deinen duftmantel ab

wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt

erste küsse und das gefühlskino beginnt zu laufen

 

ein rasches umfangen deiner taille und meine finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

langsam beginne ich unsere rituale zu lieben

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Hallo Perry,

 

mal meine Idee dazu ; Detail-Sequenzen, vielleicht im Tenor filmisch ./ du kennst dich bzgl der Termini viel besser aus ...

 

 

hausbesuch

 

begierig sehe ich dich die straße entlang kommen

männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute ..................... <-- hunrige? hungrige? hurige? , ;-)

dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün

 

dann stehst du vor mir legst dein durchsicht ab

wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt

erste küsse klappe fällt kopfkino kennt den film

 

hände umfangen deine taille die nächste hat finger

fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will

langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben ................. <-- ooch, die ’hausbesuche' weg ???

 

-------------------------------

 

Perry, vielleicht ist ja was dabei ... oder ist die Idee zu absurd , ;-) ... wieder ein Tschüss, Frank

 

-

Geschrieben

Hallo Brigitte,

freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt.

LG

Perry

 

Hallo Frank,

auf die Wiederholung des neuen Titels "hausbesuch" im Text möchte ich gern verzichten.

"hunrige" habe ich korrigiert, was nur ein Schreibfehler.

Deine "filmischen" Vorschläge sind durchaus originell (auch lautmalerisch), entsprechen hier aber nicht meiner eher prosaischen Ausrichtung.

Danke fürs Dranbleiben am Text und LG

Perry

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