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Geschrieben am

lass die raben auf den feldern aasen

im nebel sehen sie wie totengräber aus

kartoffelfeuer fegen letzte reste weg

 

wir flechten blumen ins allerheilige

gießen öl ins ewige licht auf dass es

bis zum jüngsten tag brennen möge

 

wir sind alle hier nur kurz eingelebt

lauschst du aber lange genug hörst du

wie sich die welt in den angeln dreht

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Geschrieben

Ihr, die Ihr zu viel denket, sehet nur eingelebt, ich mich nicht senke, auch nicht denke, über jenen Tag welcher ist mein Ende.

Die Blumen, ich dir esse,

das Öl, ich dir nehme,

das Feuer ich dir übergiesse

und dein Leid ich auf mich nehme, so du in Frieden weiterlebe, mich nicht vergesse, ich zu unbedeutend als könnte ich denken an das Ende.

 

Sein oder nicht sein, ich mir stellle diese Frage und selbst beantworte mit einer phrase:

Sehet den Ritter, er nicht stamme aus dieser Welt, er ein Pferd reitet auf einem Feuerfeld, O ich nicht erblickte, das Feuer, es ist weiter hinten.

So du nicht zu denken vermagst, es Seien Raben gewesen auf dem Totengrab.

Geschrieben

Hallo Zusammen,

Ich sehe durchaus einen Zusammenhang der beiden Texte. Narziss hat so etwas wie eine "himmlische" Antwort geschrieben:

"Mensch, warum machst Du Dir Gedanken über dein Ende, hattest Du doch auch keinen Einfluss auf deinen Anfang."

Ob nun ein überirdischer Ritter einst übers Feuerfeld reitet, zu richten die Lebenden und die Toten sei dahingestellt.

Meine hintergründige Frage ging in die Richtung Falltür oder vielleicht doch Drehtür, Verwehen der Seele oder Wiederkehr.

Aber das war nur meine Autorintention, die der Leser herauslesen kann oder auch nicht.

Ich danke fürs Interesse und LG

Perry

 

PS:

Hallo Narziss, mein Vorschlag wäre, poste den Text doch als eigenes Werk und bring vielleicht darunter einen Hinweis zu meinem Text an,

dann gibt es keine solchen Irritationen.

Geschrieben
ist der Tod eine Falltür

 

 

lass die raben auf den feldern aasen

im nebel sehen sie wie totengräber aus

kartoffelfeuer fegen letze reste weg

 

wir flechten blumen ins allerheilige

gießen öl ins ewige licht auf dass es

bis zum jüngsten tag brennen möge

 

wir sind alle hier nur kurz eingelebt

lauschst du aber lange genug hörst du

wie sich die welt in den angeln dreht

 

 

Hallo Perry,

 

für mich ist dieser Text einerseits zu hermetisch (Insider geprägt) religiös parhetisch, andererseits mit interessanten Daseins-Sprenkeln versehen ./ okay, einen selbstrefllektierten Heiden , ;-) , muss dieser Text konfus machen klar und sicher, es ist hier wohl einzig meiner eingeschränkte Brille anzulasten . Dennoch,

 

ich fahre mal fort. Mit der zweiten Strophe kann ich nichts anfangen Thema Insider . Die dritte Strophe ist für mich real inkonsistent, da in Z1 die Behauptung quasi nach einem weiteren, zeitbreiteren Leben nach dem irdischen gesetzt ist, dagegen mit den beiden letzten Zeilen sehr interessant und wieder was für mich hier der Text darauf hinweist, dass es hier auf Erden doch ne lohnenswerte Bewegung gibt, die es zu finden gilt.

 

Strophe 1 dagegen ist mMn nun losgelöst von S2 und S3, wiedrum eine sehr interessante Sequenz, aber nun mMn ein surrealer Part, der für sich ganz alleine steht … gehe darauf in Teil II ein. Und die Überschrift ist nun mMn wiedrum eine Wegweisung, deren Bindung ich zum Kontext auch nicht sehe, dennoch, zumindest mir geradezu philosophische Gedanken abluchst , :-);

 

und zu allerletzt: das Thema 'Drehtür' aus deiner Antwort, Hach, diesen Gedanken finde ich ebenso affengeil, gerade in deiner Denke als Da-Alternative … sehe ihn, diese Drehtür leider nicht im Text explifiziert , ;-) , zumindest für meine Brille.

 

Perry, so mal bis hierhin, kommt dann noch Teil II abwarten … wieder erst mal ein Tschüss, Frank …

 

-

Geschrieben
lass die raben auf den feldern aasen

im nebel sehen sie wie totengräber aus

kartoffelfeuer fegen letze reste weg

Hallo Perry,

 

nun Teil II ./ zur ersten Strophe, die ich ja, wie ich es schon anwähnte sehr surreal interessant finde aber mMn ganz außerhalb des folgenden Kontexts . Sehe hier ein Zusammen-dis-Spiel Metaebene von Mensch und Tier Natur … sagt ja eine auktoriale Stimme, quasi den Menschen ansprechend, dass er doch die Natur in ihrerselbst Bewegung belassen solle, quasi das immanente Überlebensspiel z. B. Futterraub, usw ... der Natur überlassen sollte als eben dorthinein menck'esk (und menck-sinnend) deswegen einzugreifen.

 

Erklärt quasi diese auktoriale Stimme weiter, dass es nur eine quasi nebelnde Fata Morgana sei, diese Tiere, Situationen als Totengräberei zu visionieren, ist es nunmal Natur_immanent … fügt sie lapidar hinzu, würde ja sowieso der Natur ihre natürliche Regeneration mittels humus'esker Metamorphose oftig genug durch den Menschen unterbunden werden, siehe z. B. die Kartoffelfeuer als Metapherbild dafür .

 

Perry, für jetzt mal soviel … es geht dann mit Teil III weiter … tschüüsss …

 

-

Geschrieben
ist der tod eine falltür

Meine hintergründige Frage ging in die Richtung Falltür oder vielleicht doch Drehtür, Verwehen der Seele oder Wiederkehr.

Hallo Perry,

 

nun Abschluss-Teil III ./ Diese Variable von Drehtür oder Falltür finde ich extra_spannend insofern, sehe ich beim Bild der Falltür aus dem Titel ebenso zwei Alternativen wie auch bei der Drehtür in ihrerselbst Funktion;

 

zum, Titel : mMn kann man ja hier einmal deuten, dass der Mensch in der Falltür des Todes verschwindet, quasi verschluckt wird als unentrinnbares Schicksal , zum anderen diese Sicht einnehmen, so der Titel, dass aber auch der Tod selbst seinen Boden unter den Füßen verliert, in dieser Falltür entschwindet … figurativ gedeutet, dass der Mensch die immer-Chance hat, diesen realen Tod in seiner Existenz nicht zu sehr ins Lebensbelastende apostrophiert, ihn eben als reale IST-Funktion anerkennt.

 

zur Drehtür : die Drehtür in ihrer Sinnfunktion besitzt ja ebenso zwei geh_Richtungen in sich selbst, eben einmal die raus_Richtung und einmal die rein_Richtung, mal egal, was dieser Ort bedeutet, hat der Mensch auch hier zwei Alternativen.

 

Und nun mein vor-voriger Gedanke zu diesen beiden Gedanken, die ich sehr tiefsagend empfinde, sind beide mMn viel zu hermetisch im Kontext eingebaut und erkennbar als eben Entscheidungs-Alternativen des Menschen für sein Leben …

 

wirkt auf mich der Text viel zu eingleisig düster . letztlich hin zu diesem defakto erstmal unrealen Ziel in ein Leben nach dem irdischen Leben, eben in ein sogenanntes Paradies, was ich persönlich und ganz allgemeinwertig doch echt eine Nummer zu lebens-abstrus empfinde, zumindest, wenn man hiesiger weite-Kultur, Denke und Glauben ist.

 

Perry, mal diese Gedankenschweife … und nun bin ich fertig, Puuhh; wieder ein fröh-Tschüss, Frank …

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

 

danke für deine sehr ausführlich Be- und Hinterleuchtung des Textes.

Hermetisch mag zutreffen, wenn man die eingeflochtenen religiösen Hinweise nicht miteinbezieht.

Düster sind die Bilder vor allem in der ersten Strophe, sie sollen dem vor dem Ende stehenden Menschen aber auch Trost geben, denn sie relativieren die düsteren Vorstellungen vom Jüngsten Gericht, Hölle etc. durch die Läuterungsmöglichkeit irdischer Verfehlungen im Fegefeuer.

 

Die zweite Strophe reflektiert religiöse Rituale mit denen der Mensch glaubt eine höhere Macht günstig zu stimmen und nährt die Hoffnung die Vorausgegangen im Jenseits wiederzutreffen.

 

Die dritte Strophe schwenkt dann in eine mehr naturphilosophische Denkrichtung ein. In der Natur herrscht ein ständiger Wechsel von Werden und Vergehen wobei aus dem Vergangen meist Neues entsteht. Der Mensch als Teil davon ist eher kurzlebig, weshalb er gern mit der Möglichkeit liebäugelt, dass wenigstens seine Seele längerlebig sei und so aus dem Fall ins Nichts, die Wiederkehr in ein neues Leben eine tröstende Vorstellung wird.

 

Da ich aber keineswegs dem Leser irgend eine religiöse oder philosophische Meinung aufs Auge drücken wollte, habe ich die Bilder mehr als Stimmungsträger verwendet und weniger in Richtung Erkenntnis etc. getrimmt.

 

Es freut mich sehr, dass der Text Interesse wecken konnte.

Geschrieben

Ich fühle verpflichtung mich bei dir zu entschuldigen Perry.

Du hast meinen Text leider absolut falsch verstanden, schade. Meine Ansprüche an dieses Forum waren Rückblikend zu hoch, es war mein Fehler.

Ich gebe zu, man benötige ein sehr grosses analytisches Verständniss um zu erkennen was ich dir beantwortet habe. Denn es war.. eine Antwort und weitaus mehr. Es ist nichts so, wie es scheint.

Lies es dir noch einmal gründlich durch, von oben nach unten, von unten nach oben und mit deinem dritten Auge ebenso. Ich währe sehr froh wenn du den Algorithmus knacken und verstehen kannst, der sich in meinem Text versteckt.

Aus Respekt vor deiner Lyrik würde ich es dir auch erklären, nur währe das enttäuschend und ich hätte deine Fähigkeiten Überschätzt.

 

Viel Glück

 

Narziss

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo Perry!

 

Ich habe den Text heute für die Empfehlung ausgewählt , da er mir ziemlich nahe ging. Erst jetzt beim beantworten deines Werkes lese ich, dass unser lieber Dichtel  hier sprachlich wie auch fachlich eine seiner wunderbaren Spuren hinterlassen hat. 

 

Wie kurzlebig das Leben sein könnte hat mir das Leben in den vergangenen Monaten hautnah aufgezeigt. Ich hab mich in deinen Zeilen wiedergefunden. Mit all seiner Unbarmherzigkeit und aber auch Dankbarkeit, dass sich die Welt und mit ihr seine Angeln für mich weiter drehen. 

 

Ist gerade ein saugutes Gefühl...

Mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

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