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Verwundert


Feder & Tinte

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VERWUNDERT

 

Zerrissen

schleicht der Wind umher,

es tost das Meer im Dunkel,

der Donner

steigt den Fels empor

und grollt dem Sternenfunkeln,

begräbt

den Wald in tiefem Schwarz,

es zittern alle Gipfel,

die Bäume

wanken, strecken sich,

vom Stamm bis in die Wipfel,

es rauscht

umher, es schattet sich,

es sträubt sich das Geäst.

Verwundert

sieht ein Küken zu,

aus seinem warmen Nest.

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Lieber Walther,

 

vielen Dank für dein Feedback!

Das "unkorrekte Absezten" ist durchaus bewusst so gewählt, ich finde, es stimmt irgendwie nachdenklicher (was auch besser zum Inhalt passt).

 

Interessant finde ich vor allem deine inhaltliche Anmerkung zur ersten Zeile - werde darüber "brüten" ;-)

 

LG,

Dietrich

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Hallo Dietrich,

 

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Ich finde die Struktur deines Gedichtes tatsächlich nicht schlecht gewählt, sie passt auch zur Stimmung des Gedichtes. Walther hat allerdings recht damit, dass v.a. die Satzanfänge, welche du stets als eigenen Vers behandelst eine bestimmte Wirkung haben sollten (egal ob inhaltlich, gestalterisch, etc.), damit sie nicht einfach grundlos abgehakt klingen. Ob es einen jetzt nachdenklicher macht, naja. Es hätte sich dahingehend vielleicht angeboten diese Verse auch noch einmal per Reim zu verbinden, um den Zusammenhang der Erzählung zu stärken – nur als Gedanke.

 

LG Mesochris

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Hallo Dietrich,

 

ich denke auch, dass die Trennung des Versanfangs ziemlich zwecklos ist, aber egal.

 

Ich stolpere eher über das Ende dieses Gedichts. Die ganze Zeit grollt und weht es, ist stürmisch und mächtig und dann das Ende: ein laues Lüftchen. Ein Hauch. Das ist für mich stimmungsmäßig ein Killer. Eine zarte Stimmung mit einem Knall enden zu lassen, einer Überraschung, einer Pointe - alles super. Aber eine wirklich gut aufgebaute romantische Stimmung (neudeutsch: gothic) mit einem Küken enden zu lassen, das im warmen Nest sitzt, geht - bei aller Liebe zum wirkungsvollen Kontrast - in dieser Reihenfolge gar nicht.

 

Küken ist ja noch die Steigerung der Niedlichkeit von "Vögelein". Ich befürchte, da erweist Du allen vorherigen Zeilen einen Bärendienst, weil Du sie damit in meinen Augen lächerlich machst. Das klingt eher nach Heinz Ehrhardt als nach Goethe - wobei ich Heinze Ehrhardt sehr schätze. Goethe manchmal auch.

 

Wenn schon ein kontrastierender Ausstieg, dann bitte nicht in Richtung süß und niedlich oder "Wir haben uns alle lieb" (Schöne Grüße an Karlo). Entweder tragisch - z.B. ein Blitz schlägt (nach der ganzen stimmungsmäßigen Vorarbeit) endlich ein und zerreißt das Küken oder actionreich: Blitz schlägt ein, Waldbrand, alle Tiere rennen um ihr Leben. Oder unheimlich: Die Geister der vom Sturm gefällten Bäume stapfen wie Ents (Herr der Ringe) durch den Wald. Aber süß und niedlich versaut dir alle - wirklich beneidenswert guten - Verse zuvor.

 

Kreative Grüße

vom Verein für deutliche Aussprache

 

Ruedi.

P.S. Nur mein Empfinden. Geht anderen Lesern vielleicht anders.

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