Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

ohne Titel

 

 

 

wir schufen eine knospe beiseite

zu erblühen - ton in ton

schrieben ein gemeinsames lied

notenbeschwert verlor sich - die freude

an meinem schönen gottes funken

fruchtige asche verstäubt

der augen blick:

 

ich habe dein herz geleimt

zusammen - das scheue wort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.

  • Antworten 7
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo Frohnatur,

 

ein "gewichtiger" Einstandstext wie mir scheint, denn im Hintergrund höre ich Bethovens 9. Synfonie, bzw. Schillers Ode an die Freude.

Am besten gefällt mir der Schluss

 

ich habe dein herz geleimt

zusammen - das scheue wort

LG

Perry

Geschrieben

Hallo, Frohnatur,

 

ich möchte mich meinen beiden Vorkommentatoren anschließen; mit Perry teile ich die Favorisierung der beiden letzten Verse.

 

Allerdings inhaltlich.

 

In, wie soll ich es nennen, 'texttechnischer'? Hinsicht finde ich diesen Vers am besten:

 

 

wir schufen eine knospe beiseite

Ich erkenne hier eine doppelte Bedeutung; für mich versteckt sich hier 'hinter den Wörtern' sowohl

 

wir schufen eine Knospe

 

als auch

 

das Beiseite'schaffen'.

 

 

Das führt mich auf einen alternativen Gedankenweg: Geht es hier um einen Verlust, der gemeinsam bewältigt werden musste? (Mit 'beiseite schaffen' meine ich nichts Negatives; meine Intention geht eher in Richtung Überwinden.)

 

Im Gedicht geht Freude verloren, ist die Rede von fruchtiger Asche. Auch das unterstützt für mich die von mir gefundene Lesart. (Ebenso 'schöner Gottes Funken' und 'Gottes Funken', sowohl zusammen als auch separiert zu lesen und doppelt aufzufassen.)

 

Ebenso der Schluss. Sowohl die Verdeutlichung von Zusammen durch die Kursivsetzung als auch das 'scheue Wort'. Ein noch etwas zaghafter Neuanfang? (In der Hinsicht, dass hier zusammen das Leben nach einer Tragödie wieder gemeinsam weitergeht - ein Zulassen, Akzeptanz und neugewonne Hoffnung.)

 

Mir gefällt sehr die Doppelung - zwei Sinnebenen, miteinander verbunden. So, wie auch Musik und Gedicht hier miteinander vereint sind. (Was übrigens noch eine dritte Bedeutung ergibt - die, dass Gedichte ursprünglich, in der Antike, eigentlich eine Art Lieder waren; sie wurden mit musikalischer Begleitung vorgetragen.)

 

Ohne Titel - aber ich lese 'Ode / ohne'. Vielleicht. Aber nach dem Lesen doch auch (wieder) 'mit', zumindest für mich als Leserin.

 

Sehr gerne gelesen!

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Liebe Anon,

 

ich bin extrem erstaunt und sehr verwundert.

Es ist nicht das erste mal dass du mit unglaublicher Sensibilität Texte liest, annimmst, dich einfühlst und es in rascher Zeit als Antwort gibst.

Es freut mich, dass du meine Texte treffend interpretierst.

Oft sind sie durch vielerlei Sinnigkeit und meine Neigung zur Hermetik, sicherlich nicht so einfach.

 

Ich habe mir eben vorgenommen, künftig langsamer zu lesen. Besten Dank an Dich und Grüße

Geschrieben
ich habe dein herz geleimt

zusammen - das scheue wort

Einfach schön!

 

Es gibt diese Wörter, die einem vielleicht ganz leicht über die Lippen gehen, aber nur schwer im Herzen ankommen und im Innersten gesprochen werden können.

Zu sich selbst.

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.