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Geschrieben am

Mit ihren Augen sieht sie ihn

Kaum kann sie ihm jetzt entfliehn

Er kommt auf sie zu, greift nach der Kehle

Der Kopf schaltet ab auf andre Befehle

 

Er zwingt die Hände es zu tun

Sie werden heute niemals ruhn

Die Füße tragen magisch voran

Dass keiner sie je bremsen kann

 

Ihr Blick ist starr, die Finger kalt

Bald tun sie es, sie tut es - bald

Es geht kein Weg daran vorbei

In Ihrem Kopf ein Blitz, ein Schrei

 

Die Finger ziehn die Lade vor

In Ihrem Kopf ein Stimmenchor

Er ruft sie soll es endlich lassen

Nicht nach dem tief Ersehnten fassen

 

Doch lässt die Kälte sie nicht los

Sie fühlt es tief, es ist ganz groß

Den Willen Schmerzen zu erleben

Der Seele Pein nicht hinzugeben

 

Wie ferngesteuert greift sie zu

Die Klinge lässt sie nicht in ruh

Sie greift den Griff, sie zittert nicht

Sie spürt den Druck, es ist die Pflicht

 

Die bösen Gedanken schnell zu vertreiben

Sie sollen sie lassen, sollen nicht bleiben

Nochmal und nochmal schneidet sie

Doch niemals tief, sie weiß schon wie

 

Die Haut so schön, doch jetzt geschnitten

Die Klinge lässt sich nochmals bitten

Sie schneidet zu, doch dann schnell liegen

Und endlich hat sie ihren Frieden.

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Geschrieben

Bleibt zu hoffen dass die Worte einer Fiktion entspringen. Finde die Zeilen sehr karg und doch ein Hauch von Trost darin. Würde von deinem Schreibstil gerne etwas über dein Paradies lesen.

 

Meine Wertung soll bitte nicht als Kritik deiner Person oder so verstanden werden.

 

Danke dafür.

 

Ur-Teil

Geschrieben

Wow!

Beeindruckend! Kraftvoll, kalt und schneidend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiß genau was Du meinst und hab so ähnlich schon einmal empfunden, vor längerer Zeit.

Das holte die Bilder und vor allem die Emotionen unweigerlich zurück.

 

Gern mitgeles... nein miterlebt!

Danke

Geschrieben

Hallo fairykate,

 

dies ist mal wieder ein Beispiel für ein Gedicht, das ich zunächst nicht verstanden habe. Erst, als ich die Kommentare las, wurde mir das Thema klar. Das könnte daran liegen, dass Männer eher nicht dazu neigen, sich so direkt selbst zu verletzen. Wir saufen eher, wenn wir was runterzuschlucken haben.

 

In meiner weiteren Familie hat jemand ein ähnliches Verhalten entwickelt. Die junge Frau sprach aber nicht von Druck, etwas rauszulassen, sondern vom Verlangen, überhaupt noch etwas zu spüren. Sie spürte sich ihren Worten nach selbst nicht mehr.

 

Ich war ja im Leben auch schon mehr als einmal unglücklich. Dennoch: Ich tue mir zugegeben schwer damit, dieses Verhalten nachzuvollziehen. Ich würde eher jemand anderem Schmerzen zufügen, als auf meinen Schmerz und Kummer noch was körperlich draufzusatteln. Ich nähme eher in Kauf, die Falschen leiden zu lassen, als mich selbst noch mehr leiden zu lassen.

 

Mit Interesse gelesen.

 

Ruedi

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