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Geschrieben am

tausendmal

sie angesehn

die selbe

irgendwo

am rhein

an der elbe

im nirgendwo

und niemals

doch irgendwann

wohl irgendwie

sag ich ihr

ich liebe sie

derselben

tausend tüten

die ich zieh

immerzu

und immer sie

 

und irgendwann

hört sie auch zu

wenn ich ihr sage:

tausendmal du

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  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Zwischenzeit,

ich lese den Text etwas zwiespältiger, denn neben der ständigen, fast gebetsmühlenhaften Liebesbeteuerung, schwingen noch andere Nuancen mit:

derselben

tausend tüten

die ich zieh

immerzu

und immer sie

"Tüten ziehen" hat für mich etwas mit Rauschgiftkonsum zu tun und selbst, wenn es als Metapher für eine Art Abhängigkeit stehen soll, ist eine solche Hingabe nicht unbedingt gut.

Auch der Schluss

 

und irgendwann

hört sie auch zu

klingt eher hilflos hoffend und zeigt wenig Aussicht auf eine erfüllte Liebe.

Bittersüß ist mir deshalb zu schön gefärbt, ich würde eher verzweifelt hoffnungslos herauslesen.

 

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Zwischenzeit,

 

mir geht es da wie Perry, die Tüten habe ich schon mit etwas Befremden gelesen.

 

Gedankliche Verbindungen habe ich hier gefunden.

 

Tausendmal berührt

Klaus Lage

 

Tausendmal Du

Münchner Freiheit

 

Vielleicht hört sie ja irgenwann doch mal zu.

 

Wundertütengrüße

Carry

Geschrieben

Liebe Carry, Lieber Perry

 

Danke für Eure Auseinandersetzung mit diesem Text! Das die Tüten etwas sonderbar rüberkommen ist für mich durchaus nachvollziehbar.

Ich arbeite im Detailhandel, wo das höchste aller Gefühle die Debatte um den Preis der Tragtaschen ist. An manchen Tagen zieh ich gut tausend Tüten über den Scanner - aber mit Rauschgift hab ich um Gotteswillen nichts am Hut, da vertrau ich lieber auf meinen Gute-Nacht-Joint.

 

@Perry, deine Analyse war sehr spitzfindig! Es ist tatsächlich vielmehr ein verzweifelter Ausruf als ein Liebesgedicht - Irgendwie doch erfreulich, dass es nicht bei jedem Leser als genau das ankommt.

 

lg

Simon

Geschrieben

Hallo Zwischenzeit

 

Du hast gute Worte gefunden für einen Zustand der aus meiner Sicht überhaupt nichts mit Liebe zu tun hat, sondern eher mit Abhängigkeit nach einer Person. (und aus meiner Sicht wird das heutzutage oft mit Liebe verwechselt...)

 

Aus diesem Grund passen für mich die Zeilen sehr gut:

ich liebe sie

derselben

tausend tüten

die ich zieh

immerzu

und immer sie

Ich habe die Zeilen ebenfalls eher Richtung Rauschgift interpretiert - also eher eine krankhafte Liebe, die nicht guttut, sondern vergiftend wirkt.

 

Ich habe das Gedicht sehr gern gelesen, denn ich glaube es gibt wenige Menschen, die nicht schon einmal so gefühlt hätten.

 

Danke fürs Teilen!

 

LG

3lifes

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