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Geschrieben am

schau ich vom fenster übers stadtgedränge

fühle ich mich unbedeutend wäre gern teil

dieser sich unaufhörlich bewegenden menge

 

heute ist ein grauer tag die tauben am sims

gegenüber gurren tiefer der verkehrslärm liegt

wie ein welliger teppich auf den straßen

 

als die lichter angehen beschließe ich aus

zusteigen suche mir einen platz am tresen bin

eben kein globetrotter nur ein tippelbruder

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

so Tage, wie du ihn beschreibst, kenne ich auch in ähnlicher Form und beim Lesen deines Gedichtes sehe ich genau die Bilder, die du beschreibst.

Besonders gefällt mir "fühle ich mich unbedeutend wäre gern teil diese unaufhörlich bewegenden menge …

Habe ich gern gelesen.

 

Ich schreibe sehr oft, das ich beim Lesen Bilder sehe und so ist es auch, egal, ob ich Gedichte lese oder Erzählungen, ich habe dazu immer meine Bilder im Kopf und so kommt es oft vor, das mir Romane/Erzählungen, die verfilmt wurden, nicht so gut gefallen haben, weil der Film nichts mit meinen Bildern gemein hatte.

 

es grüßt

die eiselfe

Geschrieben

Hallo eiselfe,

ich denke wie Dir geht es vielen, dass sie eigene Bilder beim Lesen in ihrer Vorstellung entwickeln.

Deshalb müssen die Beweggründe des Autors nicht immer mit den Eindrücken der Leser übereinstimmen.

Wichtig ist, dass Texte Bilder hervorrufen und so die Erinnerung oder Fantasie beflügeln können.

Danke fürs Feedback und LG

Perry

Geschrieben

Ich hatte, noch bevor ich die zweite Strophe gelesen hatte, so einen Regentag vor Augen und stand vor einem großen Fenster, in einer eigentlich warmen und hell erleuchten Wohnung.

Aber einsam eben.

eben kein globetrotter nur ein tippelbruder

Das hat mir zum Abschluss sehr gefallen.

Es hat etwas wehmütiges, aber auch ein bisschen versöhnlich zufriedenes.

 

Sehr schön!

Geschrieben

Hallo Sushan,

der Mensch ist nun mal nicht zum Alleinsein nicht geschaffen und sehnt sich nach Gesellschaft. Zur Not muss dann auch eine Kneipe genügen.

Danke fürs Hineinfühlen und LG

Perry

 

Hallo Karlo,

der Tippelbruder ist ja eigentlich ein fahrender Geselle und so gesehen eher unternehmenslustig. Heutzutage wird der Begriff aber auch immer öfter für obdachlos Herumziehende verwendet. Die von Dir herausgelesene "Melancholie" entsteht dabei vermutlich erst nach ein paar Schlückchen aus der Pulle.

Danke fürs "Eintauchen" in die Bilder und LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

wieder ein sehr gut getroffener Schnappschuss einer bestimmten Stimmung. Solange das LI nur ab und zu den bequemen Weg geht, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Denn so verstehe ich dich:

suche mir einen platz am tresen bin

eben kein globetrotter nur ein tippelbruder

Kleine Schritte (in die Kneipe) statt großer Reise. Zweifelsohne bequemer. Kann ich schon gut verstehen.

Kleiner Hinweis: Der "verkehrlärm" soll wohl ein "verkehrslärm" sein, oder?

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Ruedi,

danke fürs "s."

Der Text soll nicht nur eine Einzelfallbetrachtung sein, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Bild zeichnen.

Der Mensch in seiner zunehmenden Isolation bleibt oft irgendwo zwischen Sehnsucht und Resignation hängen.

LG

Perry

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