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Was ist nur draußen los?

Ein schrilles Schreien fährt durchs Land;

Parolen voller Hass –

wie Leichenglut ins Hirn gebrannt.

Seit siebzig Jahren fort?

Sie schlummerten im weichen Bett.

Zerderbt ist die Vernunft,

die Geister sind vom Ruhen fett!

 

Es hieß vor jedem Krieg:

„Der W/werte Gott ist längst schon tot,

verschwunden in dem Schwarz –

geronnen aus des Blutes Rot.“

Doch was ist heut und jetzt,

wenn wieder steter Hass marschiert

zur Jagd auf‘s gute Herz,

das langsam seine Kraft verliert?

 

 O war gar ein Olymp

mit einem Schlag dem Tod geweiht,

der endlich nun verwest –

vergessen in der Dunkelheit?

Sein mod‘rig fauler Duft

dringt aus der blauen Mäulerschar,

die kalt wie taubes Eis,

das immer fern der Liebe war.

 

Ach, wär es bloß getaut,

verronnen denn die blinde Wut,

die alles Elend schürt,

vergangen auch die Glut samt Blut.

Wie wäre eine Welt

in Frieden und in Harmonie,

die von dem Hetzerpack

erklärt zur fernsten Utopie?

 

Niemals ist es zu spät

fürs Ringen um Gerechtigkeit,

denn uns steht zum Gewinn

der Frieden aller Ewigkeit!

–– Was ist nur draußen los?

Ein süßes Singen wiegt durchs Land;

vom Kuss der Eintracht reich,

wie Liebesglut ins Herz gebrannt. ––

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Geschrieben

Hallo Cheti

 

Dein Gedicht gefällt mir/uns, aber wir finden es ein wenig zu kurz gegriffen, alle Betrachtungen immer nur auf die Blauen zu fokussieren.

Die müssen verhindert werden, da gibt es sicherlich keine zwei Meinungen. Aber letztlich sind sie nur Symptom und die Ursachen liegen ganz woanders.

Es sind die Versäumnisse und das Nichtstun der anderen, die diese Typen hoch gebracht haben. Deutschland ist, was den digitalen Ausbau angeht, zum Beispiel beim mobilen Internet, hinter Rumänien.

Wohnungsnot, die Rentner sammeln Flaschen aus dem Papierkörben... Leute die Vollzeit arbeiten gehen und trotzdem aufstocken müssen und all das.

Das sind wunderbare Zeiten für die rechten Rattenfänger und es wird noch schlimmer werden, wenn nicht gegen gesteuert wird.

Und danach sieht es momentan nicht aus.

Die Regierung sieht dem Treiben zu, tut aber nichts. Es geht um bloßen Machterhalt und das sichern der nächsten Amtsperiode.

Man wollte die AfD inhaltlich stellen... Darauf warten wir immer noch. Stattdessen keift man ein wenig herum und macht ansonsten genauso weiter

 

Davon abgesehen ist das was Du beschreibst natürlich schrecklich und auch uns wird ganz anders, wenn wir die Nazibande durch die Straßen marschieren sehen.

Viel schlimmer als diese Hohlköpfe, die tatsächlich gar nicht so viele sind, ist die Tatsache das normale Menschen mit ihnen mitlaufen. Und das befeuert natürlich auch den Mut dieser Typen.

Die treten ja inzwischen wieder sehr selbstbewusst auf.

Geschrieben

Hallo Karlo,

 

deine Sichtweise gefällt mir sehr. Dennoch glaube ich, dass es ebenso wichtig ist, das Schlechte anzusprechen, wie das Gute zu betonen.

 

Für mich heißt das, nicht das negative durch Bezeichnung darzustellen, das verstärkt nur diesen Spirit.

– Natürlich kann es durch das immerwährende Hinweisen auf die Probleme unserer Gesellschaft zur Verstärkung ihrer Präsenz kommen. Sie gar nicht zu erwähnen, führt aber zur Gefahr, sie eines Tages zu ignorieren. Vergessen heißt aber nicht verschwunden.

 

Darum singe ich mit für eine heile , friedvolle Welt, für den Erhalt der Natur und Kreatur und das Erwachen der Menschheit .

– Dennoch möchte ich es dir nicht absprechen von dieser Welt zu schreiben. Auch dieses friedvolle Bild würde vergessen, wenn es nicht immer wieder in unser Gedächtnis, in unseren Sinn gebracht würde. Und vielleicht schafft es dieses Motiv doch irgendwann die Gedanken des Hasses zu ersetzen.

 

LG Cheti

Geschrieben

Hallo Sushan,

 

wir finden es ein wenig zu kurz gegriffen, alle Betrachtungen immer nur auf die Blauen zu fokussieren.

In dem Punkt möchte ich dir nicht widersprechen. Die Probleme dieser Welt – auch hier in Deutschland – sind definitiv komplexer. Den Nutzen ziehen zur Zeit aber im überragenden Maße eben die blauen Hasspediger und darum soll diese Anklage auch an diejenigen gerichtet sein, die diesem Treiben zusehen. Ich wollte ein wenig dieser Ohnmacht einfangen, die sich so auch in ähnlichem Maße vor den Weltkriegen wiedergefunden hat, eine Fin de Siècle-Stimmung, die viel zu viele immer noch bestreiten.

Sicherlich könnte das Gedicht auch die wachsende Schere zwischen Arm und Reich behandeln, die Zerstörung der Umwelt, die Unfähigkeit der Regierung einen konstruktiven Konsens zu finden, der die Interessen des Volkes nicht nur tangiert, sondern umsetzt. Aber all diese Probleme, die in jedem Fall auch dazu beigetragen haben, dass AfD, PEGIDA, usw. groß geworden sind, all diese Probleme würden unzweifelhaft noch anwachsen, wenn der Trend, blau zu unterstützen, gar zu wählen, weiter anhält.

Deswegen beziehe ich die Verse in erster Linie auf ihre Propaganda des Hasses. Das heißt aber keineswegs, dass der Kampf um die Gerechtigkeit ein bloßer Kampf gegen die genannten Gruppen sein muss. Er kann genauso gut bei einer Verbesserung der Lebensumstände der Kleinsten beginnen, bei sozialer Gerechtigkeit, bei ökologischer Gerechtigkeit etc. Die Haptsache bleibt, dass die Gesellschaft erkennt, dass sich durch hasserfüllte Schimpftiraden und kriegstreiberische Märsche nichts verändern wird.

 

LG Cheti

Geschrieben

Lieber Cheti

 

Mir tut es jetzt fast leid was ich geschrieben habe, denn ich wollte mitnichten Dein Gedicht kritisieren.

Sorry wenn das so rüber gekommen ist. Denn es ist ausgesprochen gut geworden und mir/uns war klar was Du sagen wolltest.

Das war nur ganz allgemein gesprochen, weil es mich/uns so aufregt, dass vor allem die Politiker sich immer über die Symptome echauffieren, dabei die Ursachen aber völlig außer acht lassen.

Die arbeiten den blauen Typen regelrecht zu, die sie selbst groß gemacht haben. Meine Freundin sagt immer: Als hätten sie eine List von Dingen die man nicht tun oder sagen sollte und die wird konsequent abgearbeitet.

So war es gemeint und ich hätte es besser ausdrücken müssen.

 

Einen schönen Sonntag noch!

Geschrieben

Hallo Sushan,

 

keine Sorge, für konstruktive Kritik muss man sich nicht entschuldigen. Dein Hinweis auf die Vereinfachung des Sachverhaltes war ja durchaus berechtigt. Die Ursachen werden all zu oft außen vor gelassen, wenn die Thematik beleuchtet wird. Diese ist aber in dem Fall so umfassend, das Zusammenwirken ihrer Kontext-Faktoren so komplex, dass sie nur schwer in ein knappes Gedicht verpackt werden kann. Daher ist es einfacher auf die Ursachen hinzuweisen. Um eine Erklärung ging es mir nicht einmal unbedingt. Wofür der einzelne kämpfen will, darüber kann nur er entscheiden.

Was mich als Autoren dieses "knappen" Gedichts allerdings von der Politik unterscheidet, ist, dass diese sehr wohl die Möglichkeit hat, die Ursachen zu ergründen und zu bekämpfen. Ihr Mittel sind nun mal umfassende, teils ausschweifende und kontroverse Debatten. Im Zuge dieser kommt oder kam es in den letzten Jahren aber nicht all zu oft zu brauchbaren Erkenntnissen, Verständnissen – oder sie wurden ganz einfach ignoriert. Wobei ich nicht die gesamte Politik in einen Topf werfen will. In den Debatten wurden die Ursachen sehr wohl das ein oder andere Mal beleuchtet; allerdings eher von den Oppositionsparteien. Und wenn diese nicht gehört werden, so laufen die Menschen zur nächsten Opposition über. Insofern kann ich deine Aufregung hinsichtlich der meisten Parteien verstehen. Aber auch für sie ist es nicht zu spät zu handeln!

 

Ebenso einen schönen Sonntag(abend)

 

LG Cheti

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