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Geschrieben am

Ein Frühlingsfoto aus den 80ern -

Schau dir diese Forsythien an,

Das Moos zu ihren Füssen,

Der Luftraum, der sie umgibt.

All dies sieht irgendwie kräftiger aus und beseelter,

Als das, was sich uns heute zeigt.

Ich meine: die Moosfee, die Sylphen, Nereiden, die Salamander, die Blumenelfen, ja die Eiselfe -

Sind sie verschwunden aus unseren Vorgärten?

Fort aus den Parkanlagen und Brachen,

Verschwunden in entlegenste Wälder und Bergtäler.

Kann es sein?

Ich meine verschwunden,

Verschwunden weil wir,

Weil wir wie wild

funken,

Weil wir ihren Äther füllen,

Füllen mit einem riesigen Schwall disharmonischer Frequenzen,

Der unseren munteren Gesellen, den Naturgeistern, den feinen und zarten,

Zugesetzt hat. Gleichsam einer riesigen, penetranten Nervensäge.

Sie vergrämt, vertrieben hat, 

Und stattdessen sind aus dunklen Löchern

Wüste wilde Kerle hervor gekrochen, mit hämischem Grinsen,

Die sich an den schwarzen, geladenen Wolken gütlich tun, wie an einem Festtagsbankett,

Die auf den mit Eifersucht, Aufregung und Hass geladenen Wellen

Ihre wilden Veitstänze aufführen.

Kann es sein?

Und all dies, damit das wenige,

Was sich die Leute zu sagen haben,

Auf endlose Chatverläufe gestreckt werden kann,

Oder damit man ein Gesicht zeigen kann, ohne sein Gesicht zu zeigen.

Und genau genommen,

Wenn man ehrlich wäre, wenn man ehrlich sein könnte, wenn man raffte, was läuft,

Würde für all dieses digitale Geschwätz und Gezänk eine kurze Zusammenfassung reichen,

Geschrieben in den Sand, geschrien in einer Menschenmenge:

Dass es einfach nicht mehr geht so!

Einfach nicht mehr geht!! Einfach nicht mehr geht!!!

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Geschrieben

Hallo Alterwein

 

Beziehst du dich auf das Wort Zusammenfassung in der viertletzten Zeile? Ich habe jetzt "für all dieses Geschwätz" ergänzt und meine damit, dass die endlosen whatsapp-chats wahrscheinlich häufig nur Alibihandlungen sind für einen unausgedrückte tiefe Verzweiflung.

 

Liebe Grüsse

 

Leontin

Geschrieben

Hallo Leotinrau!

 

Ich denke das ist eine Anlehnung an "altweins Handy" ein weiter denken und darüber hinaus denken;

Ich befinde dies rein gar nicht als Geschwätz, sondern als eine sehr hintergründige Denkweise; Den

im Grunde spricht hier alles dafür. Es spricht an, was zu gerne unter den Teppich gekehrt wird, weil man

sich insgeheim wünschen würde das es nicht so ist wie es ist; und doch tut man weiter, in der Entwicklung ,

die Entwicklung.. Was mir besonders gefällt in diesem Zwiegespräch gefällt ist das nicht über Worte nachgedacht wurde,

sondern einfach drauf, verzeih den Ausdruck, drauf los geplappert wurde; Da kommt ja bekanntlich eh das Beste heraus, und

vor allem das Ehrlichste; Und irgendwie kann man hier selbst die Angst raus lesen, was denn noch kommen mag und darüber hinaus

vergessen wird; Wir bestrahlen uns Tagtäglich mit den Unlasten unserer Gesellschaft; Hinter meinem Haus steht nicht unweit ein Handymast;

Geht man dran vorbei, spürt man die Strahlung bis in die Zehenspitzen und dann sag noch einer.. es ist gesund, unsere Natur ist gesund..

Das die eine Interpretation , mein Nachdenken über deinen Text;

 

Das da noch viel mehr drin steckt ist nicht verwunderlich;

Denn wo ist die Poesie von Rosen und Mauerblümchen, der Faden läuft, aber auf Grund des Fortschrittes in die falsche Richtung;

Lieber würde ich dir das alles persönlich miteilen, als hier zu sitzen und zu schreiben.. wäre doch wesentlich angenehmer;

 

mfg. Behutsalem

Geschrieben

Guten Morgen Leontin und Behutsalem,

 

besser kann man den "Fortschritt" nicht ausdrücken. Eure Zeilen verursachen mir eine Gänsehaut.

Doch ist ER noch positiv zu beeinflussen? Ich befürchte nein. Die Isolierung und Einsamkeit werden noch zu nehmen.

In Europa haben noch viele Menschen ein Haustier. Doch es gibt ja schon Computer, die diese "Aufgabe" übernehmen.

 

MFG

alterwein

Geschrieben

Hallo Behutsalem

 

Deine Zeilen haben mich berührt. Ich denke, wir sind gleicher Meinung. Das Gedicht selber verleitet am Schluss aber offenbar zu einem Missverständnis, muss das nachher nochmals anschauen. Das Wort Geschwätz soll sich auf die endlosen Chatverläufe auf Whatsapp, die vielen Hasskommentare etc beziehen. Meine These ist, dass dieses Geschwätz ein Symptom tiefer Verzweiflung ist, in welcher unsere Gesellschaft steckt. Und diese Verzweiflung könnte man auch mit der erwähnten kurzen Zusammenfassung ausdrücken.

 

Liebe Grüsse

 

Leontin

Geschrieben
Ich habe jetzt "für all dieses Geschwätz" ergänzt

Hallo Leontin Rau;

 

Die zitierte Antwort an alterwein, Deswegen meine Antwort so wie geschrieben.. Ich bin noch immer tief beeindruckt, vielleicht, sollte ich mal mehr Zeit finde, komme ich wieder und trage dazu noch was bei. Es reizt mich bis in die Zehenspitzen;

 

mlg. Behutsalem

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