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Geschrieben am

Es vergeht Weile und Jahr,

Und neue Aufgaben tun sich auf,

Nein, es ist vortrefflich wahr:

Suchst' Glück, wirf Neues in deinen Lauf,

Bleib nicht hängen an deiner Nostalgie,

Und halt den Blick waagerecht,

Lass drauf fließen bildhafte Melodie,

Sei nicht alter Prinzipien Knecht.

 

Hast' zu neuer frischer Form gefunden,

Darfst schauen auf Relikte, die dir geblieben,

Wird das Fräulein dich neu entzünden,

Fass das Glück! du darfst sie lieben.

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Geschrieben
Es vergeht Weile und Jahr,

Und neue Aufgaben tun sich auf,

Nein, es ist vortrefflich wahr:

Suchst' Glück, wirf Neues in deinen Lauf,

Bleib nicht hängen an deiner Nostalgie,

Und halt den Blick waagerecht,

Lass drauf fließen bildhafte Melodie,

Sei nicht alter Prinzipien Knecht.

 

Hast' zu neuer frischer Form gefunden,

Darfst schauen auf Relikte, die dir geblieben,

Wird das Fräulein dich neu entzünden,

Fass das Glück! du darfst sie lieben.

 

Hallo Orpheus,

 

ein herzlich Willkommen im Worte-Spiel-Haus , :-)

 

zu deinem Text : was mich im Text verwirrt ist, spielt er mit den Begriffen 'Nostalgie' und 'Relikte', wären sie einerseits was Verschiedenes und dann doch irgendwie dasselbe … müsste Li einmal von der (dran verklebten) Nostalgie ablassen, um für das Neue offen zu sein,

 

andererseits, hat's dann mit dem Neuen geklappt, können/sollen nun doch Relikte aus der (verklebten) Vergangenheit wieder ein bedeutsamer Maßstab für LI sein … mmhhh, für mich irgendwie ein seltsames Ansinnen dieses LI,

 

zumal mir diese quasi Taktik kaum einen realistischen Sinn erschließt … oder ich verstehe da etwas ganz falsch in deinem SchwarzaufWeiß , ;-)

 

… zudem erschließt sich mir zu dem Primär-Thema Nostalgie und Relikte zu Null der Zusammenhang zum Titel : Eine Weile, ein Jahr - das muss Liebe sein

 

 

einen Gruß, Dichtel …

 

-

Geschrieben

Hi Dichtel,

 

ich freue mich sehr über deine Antwort, denn sie ist ein erster guter Anhaltspunkt darüber, wie mein Gedicht und vielleicht bald Gedichte auf andere Menschen wirken.

Ich möchte zunächst folgendes erklären: Meine Texte beziehen sich direkt auf mein persönliches Leben, direkt auf meine Biografie. Es sind keine

allgemeinen Theorien, wie beispielsweise hier die Liebe, die ich dann in eine platt-künstliche lyrische Form bringe.

Das bringt natürlich die Schwierigkeit mit sich, dass manche Zusammenhänge nicht verstanden werden können, da meine Biografie den Lesern nicht bekannt ist und ich mich auch davor hüte, diese zu publizieren.

Aber gerade diese Originalität eines echten Lebens macht die Texte doch so spannend - "Greift nur hinein ins volle Menschenleben/Ein jeder lebts…"~Lustige Person, Faust

 

Ich möchte jetzt aber konkret werden:

Vor dem zeitlichen Beginn des Gedichts schaut das lyrische Ich auf viele Jahre eines unglücklichen einseitigen Liebesverhältnisses. Dieser Jahre andauernde frustrierende Zustand hat seine Bewusstseinsstruktur gänzlich vereinnahmt und ihn hochsensibilisiert, was starke Gefühlsschwankungen bei ihm auslöst - er zweifelt schließlich sogar daran, dass er tatsächlich liebt; vielmehr hält er sich für krank. Er hat es aber bisher auch nicht geschafft, sich räumlich wie sinnlich von der Person zu trennen, da sie auch wie eine Freundin ist.

Durch eine Veränderung der Umstände schafft er es aber, von der Person räumlich Abstand zu nehmen - zum Beispiel durch ein Studium in einer anderen Stadt.

 

Es vergeht nun Weile und Jahr und neue Aufgaben tun sich auf. Sein Gefühlsleben normalisiert sich und er kann wieder gesunde Glücksmomente erleben - hier beginnt das Gedicht.

 

Noch kurz zu den Begriffen...

 

Nostalgie: Seine Angebetete und er stehen sich -nie so ausgesprochen- freundschaftlich sehr nah und haben daher viele schöne Stunden verbringen können, die sich in sein Hirn als die gute alte Nostalgie gebrannt haben.

 

Relikte: Jetzt wo er nach Jahren seelisch gesundet ist, möchte er sich bewusst an jene Zeit zurück erinnern; jedoch ohne Nostalgiegedanken, sondern nur zum Gedanken ordnen. Die Dinge, an die er sich erinnert sind die Relikte, welche ihm geblieben sind - unter anderem das Fräulein.

Auch nach Jahren Abstand entzündet sie noch sein Liebesgefühl und er merkt - etwas gereift - dass Sie immer noch die Einzige ist … Ende offen.

 

Prinzipien Knecht: Sein bisheriges Prinzip war, sich ganz und allein dieser geliebten Person hinzugeben.

 

Vielleicht mit diesem Wissen nochmal an die Sache herangehen und weniger denken - mehr persönliche Erlebnisse derart auf den Text projezieren und empfinden!

 

Viele Grüße,

Orpheus

Geschrieben

-

 

Hallo Orpheus,

 

ich danke die für den Background, den du zu diesem Text, deiner ur_Idee, nach-erklärend dazu gegeben hast ./ möchte aber hinzufügen, dass davon in dem SchwarzaufWeiß nun überhaupt nichts erkennbar ist … und mehr als das SchwarzaufWeiß habe ich nunmal als fremder Leser nicht , ;-)

 

und zu dieser deiner Abschlussbemerkung noch folgenden Gedanken von mir _______ :

 

 

Vielleicht mit diesem Wissen nochmal an die Sache herangehen und weniger denken - mehr persönliche Erlebnisse derart auf den Text projezieren und empfinden!

… da sage ich mal Wow ! … was für ein lyrisch wahnsinniger Gedanke ,

 

muss ich es sein, das bind_Huhn Dichtel, der dein ausgelegtes prall_Korn, direkt vor meiner Nase schlummernd nicht erkannt hat ./ fast schon wie ein Holzfäller deinen Text fällend, läge meine Wirrnis einzig in mir begründet und habe letztlich gar nichts mit deinem SchwarzaufWeiß zu tun …

 

Wow, diesen Gedankengang werde ich mir erst mal über meine Neuronalen tropfen lassen, hi hi ... , ;-)

 

wieder einen Gruß, Dichtel

 

-

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