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Einst war ich Zeuge eines Dialoges, wohl eher eines heftigen Streitgesprächs, in dem eine mickrige Stehlampe ihren Standpunkt verteidigen wollte und eine antike Holztür ihren Argumenten verschlossen blieb. Konkret ging es um die Frage, ob eine solche Leuchte einen Raum erhellen dürfe, so wie es die Sonne mit der Erde und manch kluger Geist mit der Welt tat. Angeblich fehlte es ihr dafür jedoch an etwas. Nicht etwa an Ausstrahlung, vielmehr, im wahrsten Wortsinne, an der Möglichkeit zu scheinen. Die Verantwortung hierfür lag bei der schweren und schwerfälligen, massiven Wand aus Holz, deren Scharniere für die Lampe rostig schienen und welche mit ihrem ungehobelten Verhalten, sowie fehlendem Gespür für Gerechtigkeit einzig darauf bedacht war all jene auszuschließen, die auch einen geringen Anteil an der strahlenden Zukunft haben wollten.

So kam es, dass die Stehlampe und es ist wichtig, dass sie so genannt wird, die berechtigte Frage stellte, weshalb denn die nicht besonders hellen Kronleuchter, Neonröhren oder Straßenlaternen, ohne Zweifel, ohne Mühe, durch die wuchtige, schier undurchdringliche Tür zu einem besseren Leben treten durften. Es ist wahrscheinlich, dass es nur darauf ankam, wie die Lampe anderen oberflächlich erschien. Also das die Leuchtkraft lediglich eine untergeordnete Rolle spielte.

Leider ist die Realität des Kreativen Tod. Die diversen Fassaden der Tür rafften das ungewohnte Naturell wie bei einer schwere Krankheit dahin, löschten jeden Funken, der ein Licht hätte entfachen können aus den wehrlosen Schirmen der Stehlampe, deren Unterschied zu jedem anderen Leuchtmittel durch diese hölzerne Blockade geschaffen wurde, welche die nun wertlose Lampe auf unbestimmte Zeit im Dunkeln zurücklässt.

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Geschrieben

Hallo Freienweide!

 

Ich wollte gerade schließen, doch dann erblickte ich dein Zeilen und aus mit dem Gedanken mich zu Bette zu begeben wurde ein Lesen; Wäre dort wohl auch nur eine lächerlich kleine Nachttischlampe, die im Vergleich zum Inventar als kreativer Ableger Platz fand;

 

warum auch immer .. mir viel das Lied von Klaus Hoffmann ein, eine Schönheit ist sie nicht.. weiß natürlich, dass dies hier völlig deplatziert scheint, aber wenn man den Inhalt des Liedes hört, verkörpert es mE. die Stehlampe..

Irgendwie schon traurig wenn man rein vom äußerlichen ausgeht.. oder wie in diesem Fall von der Stehlampe, die noch nicht ausgereift ist, sich nicht behaupten kann; aber hier geht es wohl um die Kronleuchter und Neonröhren, die all zu gerne ihr Wissen sprich Schönheit in den Vordergrund stellen und mit ihrer Aussage der Stehlampe wenig Raum geben sich zu verteidigen, geschweige denn zu glänzen; Dabei aber verkennen das sie genügend Leuchtkraft hätte würde man sie es nur einmal versuchen lassen.. aber das , das entscheidet die antike Holztür ..

Wie schaltet man ihr das Licht aus..??

 

gute Nacht,

mfg. Behutsalem

Geschrieben

Deine Antwort auf diese kleine Geschichte ist ja beinahe so poetisch wie sie höchstselbst!

Ja, es ist wirklich eine Schande wie der Großteil der Gesellschaft vom Äußeren ausgeht und vorschnell Schlüsse zieht und das in quasi jeder Lebenslage (Beruf, Beziehung, Schule).

 

Es freut mich, dass sie dir als kleine gute Nacht Lektüre dienen konnte, da meine Geschichten generell recht kurz sind, sind sie dazu sogar recht prädestiniert.

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