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Der Duft des Holunders

Befreit aus Blütenkelchen,

- in keine Form gefaltet,

und Winde küssend, welchen

er willig sich entstaltet,

legt schwer der Duft sich aus -,

um schmeichelnd mich zu führen,

so weit aus Dinglichkeit heraus

und mich zutiefst im Herz zu rühren.

***

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Geschrieben
Der Duft des Holunders

 

 

Befreit aus Blütenkelchen,

- in keine Form gefaltet,

und Winde küssend, welchen

er willig sich entstaltet,

 

 

legt schwer der Duft sich aus -,

um schmeichelnd mich zu führen,

so weit aus Dinglichkeit heraus

und mich zutiefst im Herz zu rühren.

 

 

 

***

 

Hallo Holger,

 

die erste Strophe erzählt mit etwas über den eigenwilligen Holunder, sind's wir, die sein Geschenk auflesen dürfen …

 

die zweite Strophe ist mMn ein telling-Zuviel, dass dem Sinnhalt doch keinerlei Mehrwert dazu gibt, also wofür dieses? … heißt, mir reichte die erste Strophe in ihrem Erzählwert dicke , :-)

 

Zum Sprachlichen : ist mir persönlich viel zu ungelenk entgegen diesem Dufthauch, um den es hier doch gehen will.

 

mal meine Inspiration (einstrophig und gemäß dieses quasi ungreifbaren Duftes flächig umgesetzt) ______________ :

 

 

Der Duft des Holunders

 

 

freit aus Blütenkelchen

 

in keine Form ge_

faltet, küsst ---------- den Wind

entstaltet sich

--------- -------.----- Kind

------------------------ nimm

 

----------------------------------------------------------------------- einen Gruß, Dichtel ...

 

-

Geschrieben

Hallo Holger,

 

ich mag den Duft von Holunder und man kann tolle Sachen aus Holunderblüten machen.

 

Mir wird aber nicht klar, was entstaltet, bedeuten soll

Ich hätte vielleicht eher entfaltet geschrieben

Lieben Gruß

Carry

Geschrieben

-

 

Tja, liebe Carry,

 

wer sich nicht 'entstalten' kann, bleibt mMn in seinem zusammengenagelten Gerüst und quasimodo'et weiter eine Fassade vor sich her , ;-) ... also ich finde dieses 'entstaltet' mehr als trefflich, gerade bzgl eines Duftes ...

 

Gruß Dichtel ...

 

-

Geschrieben

Hallo, ihr beiden,

 

in aller Kürze:

 

"Der Duft - befreit aus Blütenkelchen", steht für das Entfliehen von der Erdenschwere in den freien Raum übergeordneten Daseins.

 

Die Metaphorik zielt also auf die große Frage unserer Existenz: Ist der entstofflichte Raum unsere wahre Heimat ? - Ist die Seele

ewig und nicht - wie unser Körper - vergänglich: - Der Holunder vermag es, (sinnbildlich) seinen Duft ins Ungewisse zu entsenden und

domestiziert damit für sich selbst wirkliche Freiheit in der irdischen Welt. - Damit wird die Natur als Entität thematisiert, die allem

Ursprung näher ist, als der Mensch in seiner "gewöhnlichen" Befindlichkeit. - Der Duft lässt das lyrische Ich erahnen, dass da, auf eine geheimnisvoll Weise, viel mehr auf Erden ist, als uns das vernunftbegabte Ego erahnen lässt. - Dieser Moment der Zwiesprache mit der Natur ist es, der dem Gedicht

seinen Ausdruck verleiht.

 

Liebe Carry, ich hoffe, damit ist auch Deine Frage beantwortet: Der Duft "entstaltet" die Wahrnehmung - über die Materie hinaus.

 

Es wäre schön, wenn ihr beiden mir mitteilt, ob Euch die Erklärung reicht, oder ob noch Fragen offen sind.

 

LG

 

Holger

Geschrieben
-

 

Tja, liebe Carry,

 

wer sich nicht 'entstalten' kann, bleibt mMn in seinem zusammengenagelten Gerüst und quasimodo'et weiter eine Fassade vor sich her , ;-) ... also ich finde dieses 'entstaltet' mehr als trefflich, gerade bzgl eines Duftes ...

 

Gruß Dichtel ...

 

-

Weißt du , lieber Dichtel,

 

es lässt auf unterschiedliche Weise kommentieren, wenn einem ein Text nicht so sehr zusagt oder durch ein wenig Umstellung dem Text mehr Aussage zu geben. Behutsalem macht das wirklich hervoragend, zeigt auch Verbesserungsvorschläge auf, ohne beleidigend zu werden, Und dafür , finde ich, sollte sie auch mal ein Lob bekommen. <3

 

Lieben Gruß

Carry

Geschrieben
Hallo, ihr beiden,

 

in aller Kürze:

 

"Der Duft - befreit aus Blütenkelchen", steht für das Entfliehen von der Erdenschwere in den freien Raum übergeordneten Daseins.

 

Die Metaphorik zielt also auf die große Frage unserer Existenz: Ist der entstofflichte Raum unsere wahre Heimat ? - Ist die Seele

ewig und nicht - wie unser Körper - vergänglich: - Der Holunder vermag es, (sinnbildlich) seinen Duft ins Ungewisse zu entsenden und

domestiziert damit für sich selbst wirkliche Freiheit in der irdischen Welt. - Damit wird die Natur als Entität thematisiert, die allem

Ursprung näher ist, als der Mensch in seiner "gewöhnlichen" Befindlichkeit. - Der Duft lässt das lyrische Ich erahnen, dass da, auf eine geheimnisvoll Weise, viel mehr auf Erden ist, als uns das vernunftbegabte Ego erahnen lässt. - Dieser Moment der Zwiesprache mit der Natur ist es, der dem Gedicht

seinen Ausdruck verleiht.

 

Liebe Carry, ich hoffe, damit ist auch Deine Frage beantwortet: Der Duft "entstaltet" die Wahrnehmung - über die Materie hinaus.

 

Es wäre schön, wenn ihr beiden mir mitteilt, ob Euch die Erklärung reicht, oder ob noch Fragen offen sind.

 

LG

 

Holger

Hallo Holger,

 

ja dadurch wird es etwas klarer, lässt sich aber nicht so leicht herauslesen und ist vielleicht doch ein wenig unglücklich gewählt.

Ich danke dir aber für die Erklärung und finde sie wirklich interssant. Über deine Ausführungen mag ich gerne noch nachdenken.

Es gibt so viel Unerklärliches und unser Wissen scheint mir doch noch sehr bescheiden zu sein.

 

Lieben Gruß

Carry

Geschrieben

Hallo Carry,

 

ich möchte mich in so fern einmischen, dass ich Dir beipflichte, ohne damit Stimmung gegen Dichtel machen zu wollen. Es geht einfach um einen respektvollen Umgang miteinander.

 

Nun, Behutsalem ist wirklich eine ganz besondere Seele, eben das Gegenteil manch grober Klötze.^^

 

Holger

Geschrieben

Ja Carry, vielen Dank für Deine Rückmeldung zum Gedicht. - Was ein jeder aus einem Gedicht heraus liest ist eben individuell; dass man sich

in den Versen innerhalb seines eigenen Wesens widerspiegelt ist ja Sinn und Zweck eines Gedichtes. - Was ein Dichter wirklich aussagen

will, bleibt für den Lesenden jedoch oft im Dunkeln; das liegt in der Natur der Sache respektive in der Geisteshaltung des Lesenden.

Was bleiben sollte, ist ein gewisser Respekt vor der wirklichen Intuition des Dichters.

 

Allgemein kann man sagen, dass es ist keine Schande ist, wenn man etwas nicht versteht, jedoch ist es ein Zeichen von Unvermögen, wenn man selbstherrlich über etwas urteilt, das man nicht verstanden hat.

 

Herzlichst,

 

Holger

Geschrieben

Hallo Holger;

 

Der Duft des Holunders..

ein Eigensinniger Duft für mich;

ich mag ihn sehr gerne als Saft, aber am liebsten doch am Baum;

Warum? Du hast es schön beschrieben;

 

 

Befreit aus Blütenkelchen,

- in keine Form gefaltet,

und Winde küssend, welchen

er willig sich entstaltet,

 

legt schwer der Duft sich aus -,

um schmeichelnd mich zu führen,

so weit aus Dinglichkeit heraus

und mich zutiefst im Herz zu rühren.

in keine Form gefaltet; ich sah darin als Kind immer einen Stern.. Sternenblumenbaum habe ich dazu gesagt;

und später wenn aus den Blüten Beeren wurden haben wir sie zermanscht und mit einem Holzsteckerl mit dem Saft Bilder gemalt;

 

Der Duft heute erinnert mich immer wieder daran; so weit ich weiß ist der Holunder ein Moschusgewächs, das eigenwillige wird er wohl von diesem haben; Oft sieht man den Holunder am Rande der Felder wachsen, hat einen Grund; man sagte ihm Fruchtbarkeit für die Felder nach..

 

Ich finde deine Zeilen einfach duftig .. sie haben Aussagekraft und doch legt sich Ruhe in das Geschriebene;

 

Habe sehr gerne deine Zeilen gelesen;

 

Und wenn ich noch darf... liebe Carry,

Behutsalem macht das wirklich hervoragend, zeigt auch Verbesserungsvorschläge auf, ohne beleidigend zu werden, Und dafür , finde ich, sollte sie auch mal ein Lob bekommen.

ich weiß nicht was ich sagen soll, außer..

wenn es anders wäre , dann wäre es nicht ich und schon gar nicht Behutsalem;

 

Danke dir dafür;

 

Holger ich freue mich auf mehr Gedichte von dir;

 

mlg. Behutsalem

Geschrieben
Hallo Holger,

auch dieser Text gefällt mir sehr gut. Der Weg führt zum innersten Herz und das Einssein mit Allem, nun bin ich nicht mehr der Beobachtern, sondern es selbst. Ich bin. Aber vielleicht habe ich zuviel hinein gelesen, aber es war mir so danach!

LG

Karlo

Ja Karlo, danke für Deine Worte ! Ich hab ja schon ein paar Sätze zum Gedicht geschrieben und Du bringst es auf den Punkt: "Der Weg führt zum innersten Herezn und das Einssein mit Allem". - Wie sagte doch der "Kleine Prinz": "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar - man sieht nur mit dem Herzen gut."

 

In diesem Sinne ganz herzliche Grüße,

 

Holger

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