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Geschrieben am

Hallo zusammen,

 

ich nehme an, die Reime hier werden dem einen oder anderen vertraut vorkommen. Ich stelle daher die Inspiration(en) schon mal gleich ein, damit niemand suchen muss.

 

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td Mignon (Goethe)

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,

Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus, auf Säulen ruht sein Dach,

Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,

Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:

Was hat man dir, du armes Kind, getan?

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?

Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,

In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,

Es stürzt der Fels und über ihn die Flut:

Kennst du ihn wohl?

Dahin! Dahin

Geht unser Weg; o Vater, laß uns ziehn!/td

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Geschrieben

Hallo Ruedi,

ich wünsche jedem das Seine und mir das Beste, könnte man aus dem Titel folgern, doch ich glaube, dieser Zerrspiegel des deutschen Gutseins schneidet tiefer.

Konstrultiv würde ich dem "bemü'n" gern ein "h" schenken.

LG

Perry

Geschrieben

Danke für den Hinweis.!

 

Und hier jetzt die (hoffentlich) finale Version.

 

Filet

 

 

Kennst Du das Land, wo die Verbote blüh’n?

Dort leben Menschen, die sich sehr bemüh’n,

jedweden Hauch von Freiheit einzuzäunen,

um fortgesetzt von Sicherheit zu träumen.

Kennst Du es nicht?

Dahin, dahin musst Du erst gar nicht zieh’n.

 

Geregelt wachsen Stock und Stöckchen da,

ist jeder Bock gestutzt zum Böckchen gar.

Und sagt mal jemand etwas, was nicht passt,

wird er sofort und konsequent gehasst.

 

Die Unzufriedenheit ist dort sehr mächtig.

Denn wer sich wohl fühlt, ist sofort verdächtig.

Statt zu genießen muss man stets sich müh’n,

dafür darf man den Nachbarn dann erzieh’n.

Kennst Du es nicht?

Dahin, dahin woll’n dennoch viele flieh’n.

 

Gerechtigkeit führt man dort schnell im Munde.

Doch Recht wird lästig und geht vor die Hunde,

wenn jeder, der mal endlich was kapiert hat,

sich schwärmend wähnt in einem heil’gen Auftrag.

 

Und will man einfach froh sein in dem Land,

gar stolz auf Herz und menschlichen Verstand,

auf Schönheit, Freiheit, Sicherheit und Frieden,

wird man bestaunt, verlacht, sogar gemieden.

Kennst Du das nicht?

Dahin,dahin führt dich des Dichters Hand.

 

Man könnt‘ dort durchaus hören, seh’n und denken,

danach dem eig’nen Urteil Glauben schenken.

Doch glaubt man lieber, was gerade modern ist.

Die Wahrheit ist, dass dort so gar nicht fern ist.

 

 

(7.11.201

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Sehr gut lieber Ruedi!

Ich bewundere "die Deutschen" ja immer, für ihren ausgiebigen Drang dazu, alles zu Tode zu regulieren. Alles und jedes braucht immer Regeln, Muster, Ordnung und muss genau festgelegt sein.

Und obwohl sie es sehr weit gebracht haben gibt es wahrscheinlich kein anderes Volk (darf man das noch schreiben?) welches sich so leidenschaftlich selbst geißelt, nicht selten sogar hasst.

Nun bin ja laut meinem Pass, selbst eine Deutsche und das von Geburt an. Also habe ich mich fleißig zu integrieren versucht und mal geschaut was es so ausmacht, dass Deutsch sein.

Jede Menge Sachen habe ich gefunden, auf die man eigentlich stolz sein könnte und die es sich zu erforschen lohnt.

Ganz viel Geschichte, Bräuche, Erfindungen und jede Menge Literatur. Auch Märchen und Sagen, die wohl aus einer reichhaltigen Geschichte entstanden sind.

Aber dann habe ich auch ganz schnell gelernt: Man darf nicht stolz sein darauf! Bloß nicht! Weil in den über 1000 Jahren Geschichten gab es 12 Jahre Finsternis und auf die muss man alles reduzieren.

Um jeden Preis!

Also habe ich mich dann irgendwann lieber an den Vorfahren meiner Mum orientiert und dort Halt gefunden.

Heute fühle ich mich auch eher als Chinesin , denn als Deutsche, obwohl ich das auch nicht bin. In China bin ich nämlich "die Deutsche".

 

Irgendwie scheinen die Deutschen nun jedenfalls zu glauben, sie müssten all die schlimmen Sachen, die während dieser 12 Jahre passiert sind, wieder gut machen.

Was dabei auffällt: Ein gesundes Mittel, oder Augenmaß scheint es nicht zu geben. Wenn "ihr" was macht, dann aber richtig, bis in die letzte Konsequenz hinein und in aller Gründlichkeit.

Daraus resultiert dann auch das übertriebene Gutmenschentum, dem ich sich eine mit Haut und Haar verschrieben haben. Mein Vorteil ist:

Ich bin "Ausländer" und dann auch noch eine Lesbe. was übersetzt bedeutet: Unantastbar. Deshalb kann ich auch sagen was ich will und wenn einer frech wird, werfe ich ihm einfach vor intolerant zu sein, oder ein Rassist und schon habe ich das ungleiche Duell gewonnen.

Das war jetzt natürlich nur Spaß, aber so läuft es ja leider durchaus ab und es gibt nicht wenige Randgruppen, die diesen Umstand ausnutzen.

 

Ich habe nur vor dem Tag Angst, und das meine ich jetzt ernst, wo das Pendel in die andere Richtung ausschlägt und sich die Masse der anderen Richtung zuwendet.

Das könnte dann nämlich übel werden. Was ich noch nicht herausgefunden habe: Woher der Hang zum Extremen kommt.

Geschrieben

Liebe Sushan,

 

Du hast mich ganz genau verstanden. Danke für deine Antwort. Eine Detailbeobachtung zum Thema "Holokaust" möchte ich hier noch schildern.

Für viele Menschen hier im Lande scheint es furchtbar wichtig, dass der Holokaust ein "singuläres", also in der ganzen Weltgeschichte einzigartiges Verbrechen ist. Wegen der Vielzahl der Ermordeten, des systematischen Vorgehens, der blanken Sinnlosigkeit der Morde und der Tatsache, dass es sich ja zum Teil um Mitbürger handelte.

 

Erwähnenswert wären ja auch die durch die Kommunisten bis Stalin ausgelösten planmäßigen Hungersnöte in der Sowjetunion, die Säuberungen Pol Pots in Kambodscha, die Kulturrevolution in China, die Maos Macht erhalten sollte und noch einige mehr. Verbrechen, die durchaus die meisten der o.a. Kriterien auch erfüllen. Aber die waren alle nicht so einzigartig wie der von unseren Ahnen verübte - unbestrittene - Völkermord.

 

Mir scheint manchmal, dass manche unserer Mitbürger, wenn sie schon darunter zu leiden haben, dass sie ins Volk der Täter hineingeboren wurden, dann wenigstens das größte aller Verbrechen verübt haben wollen, damit sie wenigstens hierdurch herausragen.

 

Jedem seine eigene hochmütige Perversion.

 

LG

 

Ruedi

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