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Geschrieben am

Wie gnadenlos treibt der Wind durch die Bäume,

sie biegen und brechen knirschend gen Boden,

im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen.

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

pfeift, umwirbelnd die düstere Nacht.

Auf Dächern, in Ritzen, durch Lüfte geflogen,

klebt nun auf Straßen die stürmische Schlacht.

Der Morgen begreift bänglich die Schäden,

der Wald beklagt zahllose Tote und Tier.

Verlegen steht da und dort letztes Leben:

Der Landschaft verwüstetes Souvenir.

 

 

Version von Alces;

Erbarmungslos fegt der Wind durch die Bäume,

sie biegen sich, schlagen krachend zu Boden,

verwaistes Geäst, vorbei alle Träume,

gestorben inmitten von tausenden Toden.

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

irrt wirbelnd zuhauf durch die düstere Nacht.

Verendet auf Dächern nach stürmischem Toben

und klebt auf den Straßen nach stürmischer Schlacht.

Der Morgen enthüllt beträchtliche Schäden,

der Wald ist verschwunden, mit ihm manches Tier.

Verlassen und einsam mahnt uns letztes Leben,

die stürmischen Reiter sind bald wieder hier.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Perry,

 

gute Schlussfolgerung;

 

Naturgewalt ist heute morgen entstanden, als ich auf der Terrasse stand und in den nahe gelegenen Wald geblickt habe.. Bei uns sind die letzen zwei Nächte und Tage gewaltige Unwetter niedergegangen das war schon fast gespenstisch wie es hier zugegangen ist;

 

Danke fürs Lesen Perry,

 

mlg. Behutsalem

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

 

besorgt habe ich gestern im Fernsehen die Sturm-Verwüstungen in Österreich verfolgt...

 

 

Und so ist´s Dir aus den Gedanken in die Verse geschlagen, was gnadenlos die Landschaft heimgesucht hat.

 

Ja, so ist die Natur: mild besungen durch die Dichter - bös erklungen in den Tälern.

 

Deine Empfinden sind - man kann fast sagen, mit Wucht - im Gedicht abgebildet. - Sehr authentisch und

von einer Pioesie durchdrungen, welche die Schönheit des Dichtens vor Augen (und ins Herz) führt.

 

Herzlichst,

 

Holger

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Lieber Holger;

 

Ja, es ging schlimm zu; die Bäume haben sich gebogen, haben in Sekunden ihr Laub verloren , die Schäden , vor allem im Lesachtal waren bzw. sind ernorm. Die waren von der Außenwelt abgeschnitten, Gestern erst wurde eine Forststraße , die umgebaut wurde, als Verkehrsverbindung geöffnet, von der alten Strasse ist nichts mehr da.. weggetragen, vermurt .. wirklich schlimm, Bei uns ist es nur der Wald der in Mitleidenschaft gezogen wurden;

 

Danke fürs dein Interesse un Lesen meiner Zeilen, ,

mit lieben Grüßen, Line

Geschrieben

Beeindruckende Zeilen, liebe Behutsalem,

 

ich bin oft wirklich fassungslos, wenn ich höre oder lese, was alles an Katastrophen geschieht.

Und dann behauptet noch ein Irrer, es gäbe gar keinen Klimawandel.

 

Lieben Gruß

Carry

  • 4 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Line,

 

Die Natur kann erbarmungslos sein, was dein Gedicht ja auch eindrucksvoll beschreibt. Trotzdem fehlen mir in diesem Fall die geschliffenen Worte und der flüssige Lauf der Zeilen, die deine Werke sonst auszeichnen.

Wie gnadenlos treibt der Wind durch die Bäume,

sie biegen und brechen knirschend gen Boden,

im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen.

Ich habe die erste Strophe mal etwas umgeschrieben, ich weiß ja inzwischen, dass du nichts dagegen hast.

 

 

Erbarmungslos fegt der Wind durch die Bäume,

sie biegen sich, brechen krachend zu Boden,

im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen.

 

 

"Dem Unheil entflohen" - wieso?

Wenn das Geäst reiß aus nimmt, ist das Unheil doch schon über es gekommen, es wurde abgebrochen und fliegt durch die Luft. Oder ist etwas anderes gemeint?

 

 

Die Strophen zwei und drei habe ich mehrmals gelesen, um sie richtig zu verstehen, irgendwie komme ich damit nicht wirklich klar.

 

 

Und zum Schluss:

Der Landschaft verwüstetes Souvenir.

Unter Souvenir versteht man doch etwas Schönes, es sollte sich offensichtlich nur reimen oder? Wobei mir in V2 auch die Formulierung "Tote und Tier" nicht wirklich gefällt.

 

Vielleicht hast du Lust, dich noch einmal mit dem von der Idee her nicht schlechten Gedicht zu beschäftigen.

 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.

Alces

Geschrieben

Lieber Alces;

 

Schön das du gerade dieses Werk hervorgeholt hast;

Danke dir dafür;

 

 

Die Natur kann erbarmungslos sein, was dein Gedicht ja auch eindrucksvoll beschreibt. Trotzdem fehlen mir in diesem Fall die geschliffenen Worte und der flüssige Lauf der Zeilen, die deine Werke sonst auszeichnen.

Nun, was soll ich zu meiner Verteidigung ob des Leseflusses sagen;

Dies Gedicht entstand nach einer aufregenden Nacht;

Bei uns in Kärnten wütete in der Nacht zuvor ein Sturm der sich über viele Täler ausgebreitet hat; Straßen wurden regelrecht weggetragen, Manche Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten; ich hatte tatsächlich Angst um mein zu Hause; Kein Strom und im Ohr nur die Musik des Windes; die Bäume haben sich gebogen, die Rollos bei den Fenstern wurden eingedrückt, Gegenstände sind durch die Luft geflogen , Tische, Lampen, alles was nicht Niet und Nagelfest war, war irgendwo in der Umgebung verstreut; einfach nur schlimm...

 

Am Morgen darauf bin ich in die Arbeit gefahren und im Nachbarort , wo gestern noch ein dichter Wald stand, standen keine Bäume mehr, vereinzelt noch 2 oder 3 es können auch 7 gewesen sein , alles andere war entwurzelt , abgebrochen ; wie abgerodet; Der Asphalt glich einer Schneefahrbahn, nur war der Schnee das Laub und Geäst ; Es war ein Bild der Verwüstung , Angsteinflößend sag ich dir; Und dieses Bild, das Bild der Nacht und das des Tages danach wollte ich in meinen Zeilen festhalten; Und das ungelenke ist sicherlich auch dem Erleben geschuldet..

Es war mir bewusst, aber gerade deswegen hat es mich nicht unbedingt gestört;

 

Zu Strophe 1

 

 

Wie gnadenlos treibt der Wind durch die Bäume,

sie biegen und brechen knirschend gen Boden,

im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen.

Die erste Strophe soll den Anfang des Sturm bebildern;

 

Im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume...

 

stimmt hier brechen die Äste, die kleinen feinen, die die dem Wind nicht standhalten konnten;

Ich dachte mir.. die nehmen reiß aus, so als wüssten sie, dass es noch schlimmer kommen wird,

 

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen

 

Mit dem Unheil meinte ich in weiterer Folge, das Brechen der Bäume, das Entwurzeln der Bäume;

Sie nehmen lieber vorher reiß aus, so als wollten sie fliehen... vielleicht so dachte ich mir... wollen sie lieber als Reisig enden als mit dem Baum in den Tot zu fallen;

zu Strophe 2

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

pfeift, umwirbelnd die düstere Nacht.

Auf Dächern, in Ritzen, durch Lüfte geflogen,

klebt nun auf Straßen die stürmische Schlacht.

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

pfeift, umwirbelnd die düstere Nacht.

 

Die Blätter , braun, eben Erdfarbe, wie der Herbst sie uns offenbart,

wirbelnd tanzen sie in der Luft um her, der Wind pfeift sie von den Ästen..

 

 

Auf Dächern, in Ritzen, durch Lüfte geflogen,

klebt nun auf Straßen die stürmische Schlacht.

Überall klebten die Blätter..die erst durch die Luft geflogen dann in allen Ritzen und Fugen , Dächern und Straßen kleben, liegen blieben

 

Zu Strophe 3

Der Morgen begreift bänglich die Schäden,

der Wald beklagt zahllose Tote und Tier.

Verlegen steht da und dort letztes Leben:

Der Landschaft verwüstetes Souvenir.

An nächsten Morgen begreift man als Zuschauer der ich war, denn glaube mir da findet man keinen Schlaf, wenn vor dir hinter dir alles kracht und pfeift; Am Morgen sieht man dann das Ausmaß und man ist einfach nur erschüttert ob der Kraft die der Wind aufbringen kann und mit ihm die Schäden ;

Der Wald beklagt zahllose Tote und Tier;

 

Damit meinte ich.. Vom Wald war nichts mehr da, die Bäume starben fast alle in dieser Nacht, gebrochen entwurzelt ; und bricht ein Baum, entwurzelt er ist er mMn. tot... der wächst nicht mehr nach..

 

Die Tiere die im Wald leben, Rehe, Füchse, Vögel, Kleintier, da sind sicherlich viele, viele verendet; Vom Baum zerschlagen , vom Nest gefallen, usw.

 

Verlegen steht da und dort letztes Leben;

Vereinzelt sah man noch da und dort einen Baum stehen, wie oben schon geschrieben vielleicht an einer Stelle zwei, an der andern drei, oder auch mal sieben... aber sie haben überlebt .. und stehen jetzt da , als wären sie der Natur letztes Souvenir;

 

Der Souvenir ist nicht dem Reim geschuldet sondern einfach der Tatsache das es so auf mich wirkte...

 

Ich hoffe du kannst mit meinen Erklärungen etwas anfangen;

Meine Idee war, genau das niederzuschreiben was ich erlebt habe zumindest so wie ich es wahr genommen habe;

Ich bin aber gerne bereit mit dir das Ganze noch einmal durch zu gehen; Aber ich denke zu erst sollt du mein Denken lesen und dann schauen wir weiter, ok?

 

Mit lieben Grüßen

Line

Geschrieben
Schön das du gerade dieses Werk hervorgeholt hast;

Danke dir dafür;

Liebe Line,

 

es ist es wert. Dass allerdings so viel Erlebtes und so starke Emotionen darin mitschwingen, war mir nicht bewusst. Da spielt natürlich die Form nicht so eine wichtige Rolle. Als Erlebnisprotokoll, dass spontan entstanden ist, sollte dein Werk so bleiben. Das muss ja wirklich schlimm gewesen sein.

 

Liebe Grüße

Alces

Geschrieben

Guten Morgen Alces,

 

ja war es und wir wurden noch verschont , wenn man andere Dörfer anschaut..

 

Verstehst du jetzt warum ich zB. dem Unheil entflohen , oder beklagt zahllose Tote und Tier etc. schrieb??

 

Wert ist es sicherlich; was würdest du ändern, sagen wir mal, wenn es dein Werk wäre??

 

Danke , liebe Grüße Line

 

Gute Nacht... snarrrsch...

Geschrieben

Guten Morgen Line,

Verstehst du jetzt warum ich zB. dem Unheil entflohen , oder beklagt zahllose Tote und Tier etc. schrieb??

Natürlich, die Naturgewalten darf man nicht unterschätzen - und wir müssen endlich umkehren.

 

 

 

was würdest du ändern, sagen wir mal, wenn es dein Werk wäre??

Wir haben alle unseren Stil, bestimmte Vorlieben und unsere unverwechselbare Handschrift. Deshalb ist mein Gedicht nicht besser, sondern nur anders.

 

Hier ist es:

 

Erbarmungslos fegt der Wind durch die Bäume,

sie biegen sich, schlagen krachend zu Boden,

verwaistes Geäst, vorbei alle Träume,

gestorben inmitten von tausenden Toden.

 

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

irrt wirbelnd zuhauf durch die düstere Nacht.

Verendet auf Dächern nach stürmischem Toben

und klebt auf den Straßen nach stürmischer Schlacht.

 

Der Morgen enthüllt beträchtliche Schäden,

der Wald ist verschwunden, mit ihm manches Tier.

Verlassen und einsam mahnt uns letztes Leben,

die stürmischen Reiter sind bald wieder hier.

 

Liebe Grüße

Alces

Geschrieben

Lieber Alces;

 

Deine Denken gefällt mir nicht minder wie das meine;

Deswegen hab ich mir erlaubt es als Zweitversion einzustellen;,

 

So kann der Leser für sich entscheiden was er als angenehmer empfindet;

 

Vielen Dank für die Zeit du diesbezüglich aufgebracht hast;

Dies ist nicht selbstverständlich;

 

Mit lieben Grüßen,

Line

Geschrieben
Naturgewalt

 

 

Wie gnadenlos treibt der Wind durch die Bäume,

sie biegen und brechen knirschend gen Boden,

im Wehklagen seufzt ihr Geäst letzte Träume

und nehmen reiß aus, dem Unheil entflohen.

 

Ihr Kleid, das aus Farben der Erde gewoben,

pfeift, umwirbelnd die düstere Nacht.

Auf Dächern, in Ritzen, durch Lüfte geflogen,

klebt nun auf Straßen die stürmische Schlacht.

Der Morgen begreift bänglich die Schäden,

der Wald beklagt zahllose Tote und Tier.

Verlegen steht da und dort letztes Leben:

Der Landschaft verwüstetes Souvenir. …………………….. <-- eine starke Konklusio , ;-)

Hallo Line,

 

mir mundet dein quasi aufschreiendes Stillleben der Naturgewalten ihrer eigenen Sicht und Lebendigkeit… :-)

 

steht der Mensch erstaunt, zugleich erschreckt vor diesem Eigenwill_Spiel, sieht am kommenden Tag aus seiner Ratio-Sicht , die Verwüstenei … und weiß zugleich, sie wird irgendwann genauso eigenwillig wieder kommen.

 

Gefällt mir zudem insbesondere der textale Blick aus der LI-Sicht , guckt hier auf jenes naturale ICH, jene Kraft die sich hier natural entlädt - ohne irgendeinen metaphorischen Step und Brimborium ins menck-Gesellschaftliche … geht's hier einzig darum, wie die Natur sich zuweil selbst agiert ./ bleibt der Mensch außen vor als neben_Betroffener natürlich nicht , ;-) , ist aber hier, mMn nur zweitrangig … .

 

Deine sprachliche Umsetzung sehr fine wieder jambisch lebendig umgesetzt , :-) , umso mehr in deiner ganz eigenen Erzählweise und Wortung … darf ich als Leser sehr nah an diesem Schauspiel in seinerselbst teilnehmen

 

Gerne wieder in deiner Lyrik mitempfunden-genossen ... einen lieben Gruß dir Line, Tschüss, Frank …

 

 

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