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Paris, - Pallas Athene Aphrodidte und Hera

(Urteil des Paris)

Wie der Frohsinn in den Lüften,

lag ein Lächeln über dem Olymp, und

die Klänge hoher Sphären säumten sich

bis an irdische Gestade – Frieden war.

Und heiter wars, als Himmelsgondeln wiegten

Peleus und Thetis in derHochzeits-Harmonie;

bis plötzlich, dumpf, des Apfels

Aufschrift säende Zwietracht,

Schönheit wandelte in Zorn, der quoll -

hin zu schuldlos irdischen Gefilden,

welche träumend trieben in derZeit.

Drei Göttinnen, schön: sinnlich, weise, voller List,

gingen ihren Gang zu menschlichen Gestaden,

wo sich Unschuld spiegelte, im Angesicht

des Paris : Hirt auf Ida – fern von Heimat,

Wahrheit und der Mutter Blick.

In sich verloren, fehlte diesem Hirten jenes ihn

innig liebend Herz; wenn des Nachts die Augen

himmelwärts sich dehnten, war dort

Schwärze– kühle Kälte – nichts :

Ihm wurden die Sterne versagt.

Das göttlich Wort schuf verlockende Verheißung -

wer die Schönste denn wohl sei ?; gleich einem hohen Meer

von Flut und Gischt umspülten dunkle Kräfte Paris

Sinne, - sein einfaches Gemüt.

Als er der Aphrodite – die ihm versprach die Liebe

der schönsten aller schönsten Erdenfrauen – im Geist

erlag, erbebten Land und Meer voll Gram und Graun.

So gebar die Liebe Raub und Tränen : Das menschliche

Geschlecht – immer im Sturm ertragener Götterlaunen

seiend – spiegelte in den Augen Helenas'

sein ewig leidendes Gesicht.

 

***

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Geschrieben

Hallo Holger;

 

Für mich ist diese Werk , wie soll ich es beschreiben, Göttlich?

Du schreibst in einer so schönen Sprache, einmalig gut;

 

Das Urteil von Paris;

Eine Erzählung aus der Griechischen Götterwelt;

Hera, Athene und Aphrodite, letztere war mir am bekanntesten als Göttin der Fruchtbarkeit, wohl aber in deinen Zeilen Göttin der Liebe;

 

Bei der Hochzeit von

Peleus und Thetis

waren alle Götter geladen bis auf die Göttin der Zwietracht;

Diese warf einen goldenen Apfel in den Kreis der Göttinnen und so entfachte ein Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite, wer denn von den dreien die Schönste wäre;

Zeus zog sich aus der Affäre und überließ das Urteil einem Sterblichen.

Er bestimmte den Jüngling Paris, der als verstoßener Sohn vom trojanischen König , unerkannt als Hirte lebte;

Die drei Göttinen wurden zu ihm gebracht und Paris musste die Entscheidung sprechen; Die Göttinen umzirzten ihn mit Macht durch Hera, Weisheit durch Athene und Aphrodite warb mit der Liebe der schönsten Frau der Welt; und so entschied sich der verstoßene Prinz für die Liebe;

Helena jedoch war Frau des Königs von Sparta; Als Paris Helena entführte löste er so den Trojanischen Krieg aus, wie schon vor der Geburt durch Hellseher erahnt und weswegen Paris verstoßen wurde;

 

Ich hoffe, ich bin deinen Gedanken näher als sonst, wenn es um Göttliches geht;

Was allerdings Pallas mit in dem Dreiergespann tut , konnte ich mir nicht erschließen, eine Bedeutung , selbst durch die Interpunktion die du in der Überschrift gesetzt hast, lässt mich nichtwissend zurück;

 

Sehr, sehr gerne gelesen,

mit lieben Grüßen, Line

Geschrieben
Was allerdings Pallas mit in dem Dreiergespann tut , konnte ich mir nicht erschließen, eine Bedeutung , selbst durch die Interpunktion die du in der Überschrift gesetzt hast, lässt mich nichtwissend zurück;

Guten Morgen Line,

 

freut mich sehr, dass Du Dich auf den Inhalt des Gedichtepos eingelassen hast !

 

In aller Kürze:

Zu Deiner Anmerkung oben: Es geht um die Verführbarkeit des Menschen (Paris) durch Herrschaft, Weisheit und Liebe, jeweils symbolisiert durch die Göttinen. - Ursprung des Leids ist demnach die Gier der Menschen nach solcherlei Dingen; sogar Kriege wurden im Namen z.B. der Liebe (Krieg von Troja um Helena) geführt.

Zur Überschrift: Der Bindestrich symbolisiert die Ferne des Menschen (Paris) zum Göttlichen, das, in Form der Göttinen als Einheit (ohne Kommata) auftritt. -

 

Falls noch Fragen sind, gerne,

 

Holger

  • 1 Jahr später...
Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Holger, liebe Line,

von der Wortwahl begeistert, von den Erläuterungen zur griechischen Mythologie durch Line sehr angetan, muss ich erst einmal mein Lob los werden!

Nur beim "Ursprung" der ganzen Malaise, der Krieg um Troja bzw. des Untergangs Trojas, schießt Ihr m.M.n. am Ziel des "weithin treffenden" Homers vorbei.

Bei der Geburts des Paris weissagte das Orakel, dass Paris die Schuld am Untergangs Trojas habe. Paris wurde ausgesetzt, von Bären gerettet und umsorgt, wurde Hirt und später als Verteiler des Erisapfels ausgewählt. Aphrodite gewann den Wettbewerb und Helena war sozusagen seine Belohnung. Er entführte die schöne Gattin des Menelaos undschonwar ein plausibler Grund geschaffen, den Götterspruch vom Untergang Trojas  einzuleiten.

Die Geschichte wird noch komplizierter, wenn man sich die beteiligten Damen genauer anschaut. Hera, die Frau des Zeus (manchmal auch seine Schwester genannt), Athene, die "Kopfgeburt" des Zeus, somit seine Tochter, und Aphrodite, die nach Homer die Tochter des Zeus, nach Hesiod die des Uranos und aus dem  Schaum seines abgeschnittene Glieds entstand. Bei der Geschichte rund um Paris dürfen wir davon ausgehen, dass Homer die Aphrodite als Tochter des Zeus sah.

Letzten Endes - und in den griechischen Tragödien gibt es kein Entkommen und alles Psychologisiern wird angesichts der Allmacht der Götter obsolet - erfüllt sich der Orakelspruch, Troja würde untergehen. Die schönste Frau der Welt, Helena, das bitte ich zu bedenken,  war keine "Irdische",  sondern dank eines Seitensprungs des Göttervaters Zeus mit Leda (in der Figur eines Schwanes) zur Welt gekommen.

Liebe Grüße,

Hayk

 


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