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Geschrieben am

Der frische Wind trägt seltsam fremden Hauch,

die braunen Blätter wundern sich und raunen.

Vom Wasser steigt's wie zarter weißer Rauch,

der müde Spätherbst spürt des Winters Launen.

 

Im Überschwang, von Rot zu Gelb, malt die Natur,

die möglichst lang versucht, uns zu gefallen,

das Himmelszelt erstrahlt in kräftigem Azur,

verstummt ist längst der Ruf der Nachtigallen.

 

Die Zaubernuss beginnt jetzt bald zu blühn,

und Morgentau perlt in den Spinnennetzen,

die Sonne flammt und lässt die Wolken glühn,

sie lassen sich vom Wind wie Schafe hetzen.

 

Der erste Vogelzug macht sich zum Start bereit,

am fernen Sammelplatz herrscht reges Treiben.

Die Amsel trägt ein hellgeflecktes Federkleid,

sie wird den Winter über bei uns bleiben.

 

Die unbeschwerten Sommerbilder sind verblasst,

die frohen Sonnenstunden nun vorbei und schnell vergessen,

der Schnee fällt leise, immer dichter, ohne Hast,

und wieder werden Kindernasen sich an Scheiben pressen.

 

Die Welt ist weiß, was ruhen soll, hält still und schweigt,

der Winter formt aus Baum und Strauch Statisten.

Doch seid gewiss, sobald ein Krokustrieb sich zeigt,

beginnt das erste Vogelpaar zu nisten.

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Geschrieben

Hallo Alces,

 

da möchte ich nur noch seufzen, so schön, melancholich und trefflich ist dein Gedicht. Da wird mir ganz wehmütig zumute.

Dein Text hat, meinem Empfinden nach, etwas von Rilke an sich.

 

Mehr als gerne gelesen.

Lieben Gruß

Carry

Geschrieben

Hallo Alces,

 

Die Natur schenkt uns wahrhaftig Wunder, seih es durch die Pflanzen, Eisblumen , Wasserspiele oder einfach durch die

Jahreszeiten, durch die sie uns Jahr für Jahr trägt; Eine jede hat seine Schönheiten, eine jede hinterlässt, wenn man es erblickt

ein Staunen und ein beruhigendes Gefühl; So auch deine Zeilen;

Hier ist alles harmonisch, es fließt in sich zusammen und legt sich ganz sanft in des Lesers Herzen, ( bei mir zumindest )

Ich hab dein Werk nicht verixt, weil ich es nicht für nötig empfinde , im Lesen spürt man, dass da alles stimmig ist;

 

Auch die gewählten Worte verleihen dem ganzen eine Melodie und ich kann hier nur meinen Hut ziehen und dir

zu diesem Werk gratulieren;

Er kommt, ja.. bei uns hat er heute Nacht Einzug gehalten;

Die Welt ist weiß, was ruhen soll, hält still und schweigt,

der Winter formt aus Baum und Strauch Statisten.

Top..

 

Mlg. Behutsalem

Geschrieben

Hallo Carry,

 

 

Dein Text hat, meinem Empfinden nach, etwas von Rilke an sich.

Oh danke, welch tolles Lob, aber da trennen uns noch Meilen.

 

 

Hallo Behutsalem,

Auch die gewählten Worte verleihen dem ganzen eine Melodie und ich kann hier nur meinen Hut ziehen und dir

zu diesem Werk gratulieren

Auch darüber freue ich mich sehr. Wenn ich mich in eine Stimmung so richtig hineinversetzen kann, strömen mir die passenden Worte zu.

 

 

Hallo Ruedi,

Respekt.

Ich schließe mich Behutsalem völlig an.

Kurz und knapp, aber dennoch schön, danke.

 

 

Liebe Grüße an euch alle.

Alces

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