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Julia trat auf den Balkon und schaute in die Nacht hinaus. Der Mond stand voll am Himmel und die Sterne silberten zwinkernd zu ihr hinunter.

Sie schaute nach unten auf den Bürgersteig, weil sie glaubte eine Bewegung gesehen zu haben. Romeo stand schon eine ganze Weile dort, unter den Linden, von den Bäumen verborgen und starrte zu ihrem Fenster hinauf, wo der Wind leicht die rosa Gardinen bewegte.

Ein Königreich für ein Pferd, dachte Romeo, eines, das fliegen kann, so wie Pegasus, dann wäre es leicht, zu ihr zu gelangen. Oder ein Vogel, vielleicht eine Nachtigall, dann könnte ich zu ihr auf den Balkon flattern und für sie ein Liebeslied singen.

"Es ist hoffnungslos," murmelte er vor sich hin.

Die Kirchturmglocke erinnerte ihn daran, dass eine Stunde vor Mitternacht war.

Es wurde Zeit, die Anker zu lichten. Es wäre doch sehr peinlich für ihn, wenn Julia ihn hier unten entdecken würde, wo er völlig durchnässt vom Regen ausharrte, nur um mal einen heimlichen Blick auf sie werfen zu können.

 

Julia indessen dachte an ihren letzten Lover, der so krass schnarchen konnte, dass sie die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Dabei hatten sie es sich neulich noch so richtig gut gehen lassen mit einem leckeren Abendessen. Geschmorte Pilze, Reis, Salat und gegrilltem Fleisch. Etwas scharf geraten aber der Rotwein, den sie dazu ausgesucht hatte, ließ sie nicht verdursten. Die Stimmung, bei leiser Musik war beschwingt gewesen. Doch dann, durch einen dummen Versprecher, hatte sie Jago dabei ertappt, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte und zu lügen begann.

Immer dann, wenn er seine Liebesschwüre erneut beteuerte, hatte er diesen komischen Blick drauf und es sah aus, als würde er schielen.

 

Julia war total sauer darüber, was dachte er sich denn dabei?

Schon länger hatte sie den Verdacht, er wolle sich so langsam wieder von ihr abseilen, weil er dieses Doppelleben nicht ertragen konnte ohne Gewissensbisse zu haben.

 

Sie hasste Lügen, es wäre gescheiter gewesen, er würde ihr ehrlich die Wahrheit gesagt haben, denn damit hätte sie weitaus besser umgehen können. Was konnte sie dafür, dass sich ihrer beider Eltern nicht grün waren, als Nachbarn immerzu in Streit gerieten und sich für ihren Sohn eine andere Frau wünschten.

Wenn er sie wirklich geliebt hätte, dann würde er nichts darum gegeben haben, was die Familie wollte, sondern hätte sich mit allen Konsequenzen zu ihr, Julia, bekannt.

 

Ach, ich bin ja auch verrückt, dachte Julia, nun stehe ich hier, grübele über diese ungute Liebesgeschichte nach, dabei ich sollte eigentlich froh darüber sein, meine emotionale Freiheit wieder zu haben.

 

Ob es nun edler gewesen wäre, die Pfeile von Jago weiter zu ertragen oder in einem Plagensee zu enden, darüber wollte Julia nun nicht länger nachdenken.

 

Er ist der Knopf nicht an Fortunas Mütze.

Ich muss ja nicht deswegen gleich ins Kloster gehen.

 

Langsam bedauerte sie es, dass sie Romeo, der ihr schon so lange den Hof machte, deshalb verschmäht hatte.

Mit ihm hätte es ein wunderbarer Sommernachtstraum werden können.

 

In diesem Augenblick sauste eine Sternschnuppe durch den dunkelblauen Himmel, als der Mond sich gerade hinter einer Wolke verbarg. Vielleicht ist es ja doch noch nicht zu spät, dachte Julia.

 

Noch lange stand sie dort draußen vor der Tür, bis eine Lerche anfing zu singen und langsam der Morgen graute.

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Geschrieben

Hallo Carry,

 

deine Idee um das moderne Aufmischen des legendäre Liebespaares ist nicht schlecht, doch die Ausführung ist mir ehrlich gesagt zuviel gewollt.

 

Einige Sätze sind sehr kompliziert, wie das sinnieren Romeos um Flügel (Pegasus) zu bekommen, andere wiederum brauchte es nicht. Sicherlich ist es schwer die Balance hinzubekommen, doch hier, so empfinde ich es, ist mir ein zu großes Durcheinander.

 

Aber zum Trost, ich kann auch nicht gut Geschichten schreiben.

 

LG Sternwanderer

Geschrieben
Hallo Carry,

 

deine Idee um das moderne Aufmischen des legendäre Liebespaares ist nicht schlecht, doch die Ausführung ist mir ehrlich gesagt zuviel gewollt.

 

Einige Sätze sind sehr kompliziert, wie das sinnieren Romeos um Flügel (Pegasus) zu bekommen, andere wiederum brauchte es nicht. Sicherlich ist es schwer die Balance hinzubekommen, doch hier, so empfinde ich es, ist mir ein zu großes Durcheinander.

 

Aber zum Trost, ich kann auch nicht gut Geschichten schreiben.

 

LG Sternwanderer

Hallo Sternwanderer,

 

danke fürs Lesen und deine wohlmeinende Kritik.

In der Tat ist das alles ein heilloses Durcheinander aber so gewollt. ZurErklärung, es kommt möglicherweise so merkwürdig rüber, weil bestimmte Wörterfür eine/diese Geschichte von 2005 vorgegeben waren.

Könnte man sicherlich besser schreiben, da stimme ich dir zu.

 

Ich arbeite weiter daran es besser zu machen.

Lieben Gruß

Carry

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