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Hinterdenken


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Geschrieben am

Hinterdenken

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und ka Spur,

ka anzge Spur im Schnee.

S'is stad.

Gråd so stad.

Zan hinterdenkn Zeit.

De Kerzn am Adventkrånz brennt,

liachta, liachta åls die Herrlichkeit.

Dås Wegle find'n,

sich wieder find'n,

ham find'n.

S riacht.

Es riacht so guat noch Kindatåg.

Nåch Zimt und Weihrauch und es någt,

da Wunsch, da Wunsch nåch ana Hånd.

Ihrer Hånd, Muttas Hånd, Hamatbånd.

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und a Spur, a anzge Spur im Schnee -

mei Hamzua geh'n.

 

 

 

Kleine Lesehilfe...

 

das å wird beim Lesen zum o

stad= leise

zan= zum

liachta = heller

Hamzua = Nach Hause, oder heim zu, ( wo ich zu Hause bin , Elternhaus )

anzge = einzige

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Behutsalem,

 

es ist für mich sehr schwer Dialekte zu lesen, ansonsten mache ich mir die Arbeit auch nicht, doch bei dir "ackerte" ich mich durch deinen Text, warum?ich weiß es nicht. Ob es der Titel war, oder doch eher mein Bauchgefühl auf das ich hörte?ahnend, dass es sich um ein besonderes Textwerk handelt, das mich still werden ließ, sehr still sogar.

 

Deine Zeilen gehen zu Herzen und lassen das Sinnieren des LI'S um seine Erinnerungen spüren, die vielleicht aus der Einsamkeit geboren wurden. Und bei der Eingangszeile zur letzten Strophe beginnt mein Herz zu singen: "Stille Nacht" ... Du hast mit dem Gedicht ein unbeschreibliches Gefühl bei mir ausgelöst.

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

or-Behutsalem schrieb:Hinterdenken

 

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und ka Spur,

ka anzge Spur im Schnee.

 

S'is stad.

Gråd so stad.

Zan hinterdenkn Zeit.

De Kerzn am Adventkrånz brennt,

liachta, liachta åls die Herrlichkeit.

Dås Wegle find'n,

sich wieder find'n,

ham find'n.

 

S riacht.

Es riacht so guat noch Kindatåg.

Nåch Zimt und Weihrauch und es någt,

da Wunsch, da Wunsch nåch ana Hånd.

Ihrer Hånd, Muttas Hånd, Hamatbånd.

 

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und a Spur, a anzge Spur im Schnee -

mei Hamzua geh'n.

Liebe Line,

 

 

Hach ein dialekt'ischer Knüller , ;-) … und konnte es flüssig lesen insbesondere dieser Schrifttyp, Klasse … welcher ist es ? . Beim Lesen der ersten Strophe dachte ich noch gar nicht an einen öster-Dialekt … dachte, hier arbeitet die Line frech-exzellent lautisch, hi hi … könnte bzgl der ersten Strophe bestens so funktionieren … allein diese Verlautung; 'fällt da' , 'stüll' , 'setzt sich nieda' ...

 

ist es dir hier sehr gelungen, unprätentiös zugleich doch so worte-farbig einen Fußweg nach Hause ins vor-weihnachtliche Glitzern und Leuchten äußerlich, innerlich zu beschreiben, durch den stapfenden, mampfenden Schnee hinzu ins bereitete Zuhause, ist die Stimmung schon in die Menschen und Herzen hinübergeflogen.

 

mMn, Line, dein bisher bestes Gedicht, ach Quatsch , ;-) … deine beste Lyrik, die ich hier von dir gelesen habe. Stimmt die freie Form, Wortung, variierende Metrik / Rhythmik , die Umbrechungen … und den Inhalt damit fine unterlegend ./ BonBon und Chapeau

 

Line, gerne hier mitgelesen und mit-assoziiert , :-) … dir ein schneestapfendes pfeif-Tschüss, Frank

 

 

-

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

ein wunderschöner Text zum Mitsummen, würde sich gut als Songtext eignen.

Der Dialekt passt gut zur Stimmung, vermutlich weil ich mit ihm angenehme Sommer- und Winterurlaubserinnerungen verbinde.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo liebe Leserschaft;

 

Da freu ich mich aber, das meine Mundart bei Euch Anklang gefunden hat;

 

Hallo Sternwanderer;

 

Schön, begrüße dich in meiner Gedankenwelt;

 

 

es ist für mich sehr schwer Dialekte zu lesen, ansonsten mache ich mir die Arbeit auch nicht, doch bei dir "ackerte" ich mich durch deinen Text, warum?ich weiß es nicht. Ob es der Titel war, oder doch eher mein Bauchgefühl auf das ich hörte?ahnend, dass es sich um ein besonderes Textwerk handelt, das mich still werden ließ, sehr still sogar.

Deswegen hab ich untern ran jetzt ein paar Übersetzungen hinzugefügt, dass man es leichter lesen und vielleicht auch verstehen kann;

Und es freut mich natürlich sehr, dass du dir die Mühe des Umackern gemacht hast und , wenn es still geworden ist, musst du es auch verstanden haben. So soll es sein, Zeilen sollen berühren.. und wenn ich das bei dir geschafft habe dann freut es mich um so mehr;

 

Danke fürs lesen Sternwanderer,

mit lieben Grüßenn, Behutsalem

 

Hallo Mathi!

 

Ich freue mich immer dich zu lesen und hier ganz besonders;

Schön, dass du in meine Gedankenwelt eingetaucht bist;

 

mlg. Line

 

Hallo Kastanienblüte;

 

Ja, die Mundart, die kärntnerische hat schon was an sich;

Ich muss gestehen, dass ich gerne so schreibe wie mir da Schnobl gwochsn is;

Weil so kann ich mich vollends gehen lassen; und witziger Weise gelingen die immer, da brauch ich gar nicht so auf die Metrik achten,

wenn sie beim Lesen Takt haben, dann weiß ich es passt..

 

Nur leider ist es in einem Hochdeutschsprachigem Forum schwer verstanden zu werden, oder aber überhaupt gelesen zu werden..

Deswegen hab ich vielleicht auch den Titel neutral gewählt, weil man sich erst dann mit dem a und os herumschlagen muss:-) grins..

Nein, so schlimm ist es nicht, aber es liest sich halt wirklich in Schriftdeutsch leichter als in der Mundart.

 

Das wär was wenn mir einer meine Mundartgedichte vertonen würde und als Kärnterlied durch die Lande ziehen würde.. eines nur und ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden.. Texte hätte ich ja genug..

 

Danke dir fürs lesen und es freut mich, dass ich dir Heimatgefühle übermitteln konnte;

Ob du was von mir lernen kannst sei dahin gestellt, aber wenn du Fragen hast bin ich gerne bereit sie dir zu beantworten, oder Hilfestellung anzubieten,

 

Mit lieben Grüßen , Line

 

Hallo Perry;

 

Freut mich, dass meine Gedanken Erinnerungen an eine schöne Zeit auslösen;

Und ja, das vertont, wie schon oben geschrieben, wäre ein Hit.. für mich zumindest;

 

Danke Perry,

liebe Grüße, Behutsalem

Lieber Frank!

 

Aber hallo, Frank, ich bin voll Stolz ob deiner Kritik;

 

mMn, Line, dein bisher bestes Gedicht, ach Quatsch , … deine beste Lyrik, die ich hier von dir gelesen habe.

wow.. da war ich erst mal Sprachlos.. und das mag was heißen Frank..

Wir Kärntner haben schon eine schöne Mundart gell.. lautisch und schön...

 

Ich kann mich bei dir nur von ganzen Herzen bedanken; was anders fiel mir beim ersten Lesen und auch jetzt beim Schreiben nicht ein.

Vielen, vielen Dank,

und vielleicht stampfen wir ja mal gemeinsam durch Kärntnerischen Schnee....der nächste Winter kommt bestimmt und wer weiß, vielleicht urlaubst du ja mal in meiner Heimat.. man muss nicht skifahern können, wie geschrieben.. man kann auch stampfen...herrlich dieses..

 

dir ein schneestapfendes pfeif-Tschüss,

danke Frank,

liebe Grüße, Line

Geschrieben

Liebe Brigitte,

 

du wirst es nicht glauben, aber ich singe in einem Chor;

Da braucht es mehr als einen Chorleiter, nämlich jemand der das vertonen kann..

und dahingehend fand ich bis dato noch niemand..

 

Danke dir für deine Vorschläge.. du bist aber ganz nett.. ehrlich.. hab mich jetzt wirklich über diesen deinen Beitrag gefreut,

 

mlg. Line

Geschrieben

Liebe Behutsalem,

 

wie schön und heimelig.

Es riacht so guat noch Kindatåg.

Obwohl ich diesen (herzigen) Dialekt kaum zu hören bekomm, lässt er sich wunderbar lesen; und er vermittelt ein Stück liebgewonnene Erinnerung an die für Kinder schönste Zeit des Jahres.

 

Ich finde, da ist dir ein ganz großer Wurf gelungen. :wbb_w_xmas2:

 

Eine schöne Zeit

Alces

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

 

ich hatte das Gedicht während des Lesens problemlos verstanden, holte ich mir zur Hilfe den Klang des Dialekts ins Ohr. Es war quasi stilles Simultanlesen und somit eine besondere Herausforderung für mich. Dennoch ein Danke für die Übersetzung.

 

Ich finde, da ist dir ein ganz großer Wurf gelungen

Ich stimme Alces voll und ganz zu!

 

 

LG Sternwanderer

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Lieber Alces;

 

Ich danke dir sehr für

Ich finde, da ist dir ein ganz großer Wurf gelungen.

stolzt mich ein wenig, aus deiner Feder dies zu lesen; Danke;

 

Ich mag die Zeit, jetzt wo alles still ist, wo man sich zu Hause vor dem Kachelofen einmummeln kann; Im Gestern las mein Großvater uns Geschichten vom Waldbauernbua ( Peter Rosegger) vor, heute schreib ich selber Gedicht.. ich glaub das hätte ihn sehr stolz gemacht; Und meine Gedanken im Advent sind immer oder sehr oft bei meiner Kindheit, bei dem was wir vorgelebt und erlebt haben; Für mich war der Advent und die Zeit hin zur Geburt Jesu immer eine wundersam schöne.. Meine Mutter hat uns die Zeit zum Fest gemacht, jeden Tag... und wenn es nur ein " ich hab dich lieb " war..

 

Ich wünsche dir auch solch schöne Momente und ein "ich hab dich lieb" von wem auch immer...

 

Danke Alces, Line

 

Hallo Sternwanderer;

 

Es freut mich dass du meine Zeilen gut lesen konntest

und natürlich auch das sie dir gefallen konnten;

Dialekt ist ja nicht immer einfach zu verstehen, oba won i don amol so richtig kärnterisch schreib, wast so wia ma da Schnobl gwochsn is, donn wird dos gonze schon a bissi happiga und konn schon gonz eign sein; so wie zum Beispiel.. a kariola oda a watzach oda reindling ..

Vastehst mi?

 

Danke für deine lieben Zeilen,

mfg. Behutsalem

 

Ein kleiner Gruß aus Kärnten

 

https://www.youtube.com/watch?v=msG5mAUyHik&index=17&list=PLET2NYWejFMwF3HWUXHHa-YXzgXQlcX_6

Geschrieben

Das Gedicht sehe ich jetzt erst, aber vorab nur so viel: Ich würde es Dich ja unglaublich gern mal aufsagen hören, denn ich mag den österreichischen Akzent unglaublich gern.

Obwohl ich es sonst überhaupt nicht mit Dialekten habe. Mach doch mal ein Video für uns.

Alles weitere später!

Geschrieben

Hallo Line,

 

ja, dein Gedicht und der Dialekt versetzt mich sofort in winterliche, dunkle oder dämmrige österreichische Dorfgassen in den Bergen. Eine schöne stade Stimmung verbreitest Du hier. Als Franke mit oberbayrischer Gattin habe ich mit den südlichen Dialekten eh keine allzugroßen Probleme und das

å

kennen wir bei uns im Fränkischen auch.

 

Zwei Nachfragen habe ich dennoch: Ist hinterdenken = nachdenken?

Sind Wegle = kleine Wege?

 

Für Aufklärung dankbar.

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Ruedi;

 

Hinterdenken... Zurück denken, Zurück versetzen in die Kindheit... zB,

Wegle.. kann man nicht als klein benennen... das Wegle finde.. den Weg zurück finden... einfach der Weg..

 

Ich denke ein Aufklären ist nicht mehr erforderlich; *ggg.. nein Spaß bei Seite, gerne deine Fragen, so hoffe ich verständlich beantwortet;

 

Danke für dein Feedback zu meinen Zeilen;

 

mfg. Behutsalem

 

 

Liebe Sushan;

 

Na du bist mir eine , gleich ein Video; hi hi.. das wird sich leider nicht spielen, aber ich habe eine MP3 Version aufgenommen, vielleicht sagt sie dir ja zu;

 

Danke fürs vorbei schaun und liebe Grüße, Line

 

 

hoffe die Qualität ist jetzt besser;

 

lg. Line

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

sehr gefühlvolle Aufnahme, allerdings musste ich die Laustärke erst einmal kräftig puschen bis deine weiche Dialektstimme den Raum erfüllte.

Danke, dass Du dir die Mühe gemacht hast, ich schicke besinnliche Adventsgrüße nach Kärnten.

Perry

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