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Geschrieben am (bearbeitet)

Wolkenzug

 

Wolken zieh’n am Firmament -

keiner ihren Ursprung kennt,

lautlos immer weiter,

die treuen Himmelsgleiter.

 

Ich lieg‘ im Gras, den Blick nach oben,

Gestalten werden schnell verschoben.

Jetzt seh‘ ich einen Reiter,

ein Kind läuft immer weiter.

 

Von hinten kommt ein Krokodil,

der "blaue See" ist sein Ziel.

Auch ein paar Schwäne kann ich seh‘n

am Himmelszelt spazieren geh‘n.

 

Die Sonne löst das Wolkenkind,

das Blau des Himmels Zutritt find.

Die Lerche steigt mit frohem Schall

hinauf in dieses Himmels All.

 

 

Sind wirklich WIR der Erde Kern?

glauben es - und wollen gern

den Schöpfer oft vergessen!

 

 

21.11.2018

© alterwein

 

  • Gefällt mir 2
  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Mathi;

 

Wenn sich Wolken leicht verbiegen,

da und dort ein Näschen kriegen,

plötzlich, wie vom Wind gezogen

ist die Mitte umgebogen

aus dem Häschen wird ein Krater

darüber ahnen wir Gott Vater

blicken ehrfürchtig zum Himmel

erspäten dort, den weißen Schimmel

darauf ein Engel flüsternd spricht

Mathi, das ist ein herrliches Gedicht.

 

 

das hast du so wunderbar geschrieben, echt, ich bin einfach nur begeistert;

Wir bitten oft , Herr las ein Wunder geschehen.. dabei ist es doch so nahe.. man muss nur die Augen öffnen..

 

echt super schön,

mit lieben Grüßen, Line

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Alterwein,

 

ja, die Wolken spiegeln uns öfter in unserer Phantasie Bilder vor, die wir zu kennen glauben. Das hast du ganz gut erfasst. Was mir nicht so recht gefallen will, ist der Schluss: Was lehrt uns das? Und ich denke, wenn das Gedicht auch handwerklich gut gemacht wäre, würde es eine größere Ausstrahlungskraft besitzen. So aber bin ich leider nicht so recht begeistert wie meine Vorschreiber. Solltest du Interesse daran haben, was eigentlich ich handwerklich bemängle, melde dich ruhig wieder.

 

Angelika

Geschrieben

Hallo alterwein,

 

wenn man sich die Wolken intensiv betrachtet, kann man in der Tat die ein oder andere Figur erkennen, so wie du es in deinen Zeilen hübsch greimt hast, die hier und da optimiert werden könnten, doch das sind Nebensächlichkeiten.

 

Die letzte Strophe fällt völlig aus dem Schema und hätte ich weg gelassen. Mir gefällt auch der Fingerzeig nach oben nicht -, wie in keinem Gedicht.

 

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

danke für dein Feedback und deine Sichtweise.

Die letzte Strophe war der Gedankengang, dass wir Menschen keinen Einfluss - weder auf das Wolkenbild noch die steigende Lerche - haben.

Ich glaube an einen Schöpfer der Welt.

 

LG Mathi

Geschrieben

Hallo Alterwein,

 

wenn es dich nicht stört, bin ich gern bereit, dir ein paar "Tipps" zu geben. Wobei du mit Tipps nicht wirklich etwas anfangen kannst, sondern es ist Wissen, das du dir erarbeiten solltest, um handwerklich gutgemachte Gedichte schreiben zu können.

 

Dann fange ich mal an:

 

Wolken zieh’n am Firmament -

keiner ihren Ursprung kennt,

lautlos immer weiter,

die treuen Himmelsgleiter

 

Strophe 1

leitet das Gedicht ein. Dann gehst du dazu über, dir Gedanken über die Wolken zu machen. "Keiner ihren Ursprung kennt" ist eine unschöne, überflüssige Inversion (Wortumstellung) aus Gründen des Reimworts. Das sollte man in jedem Fall vermeiden. In der richtigen Reihenfolge hieße dieser Vers ja "keiner kennt ihren Ursprung". Zudem ist es eine Einfügung des Denkens, aus der hingegebenen Betrachtung gerissen. Dann wird es unklar, was "lautlos immer weiter(zieht)" - man stutzt: der Ursprung oder die Wolken? Im vierten Vers "die treuen Himmelsgleiter", fügst du die Erklärung an. Erst jetzt erklärt sich, was "immer weiter(zieht)". Ich halte zudem den Trochäus für dieses Thema nicht angebracht, er wirkt zu hart. Hier wäre der Jambus das richtige Metrum, den du aber erst in Vers 4 einbringst. Es ist wichtig, dass du dich in einem Gedicht einheitlich für ein Metrum entscheidest.

 

 

Ich lieg‘ im Gras, den Blick nach oben,

Gestalten sind erneut verschoben.

Jetzt seh‘ ich einen Reiter,

ein Kind läuft immer weiter.

 

Strophe 2

Vers 2 ist jambisch, aber es verwundert mich das "erneut". Du hast zwar in Strophe 1 davon gesprochen, dass die Wolken weiterziehen, aber kein Wort davon erwähnt, dass du "Gestalten" siehst. Deshalb ist das "erneut" verwunderlich.

 

 

Von hinten kommt ein Krokodil,

der "blaue See" ist sein Ziel.

Auch ein paar Schwäne kann ich seh‘n

am Himmelszelt spazieren geh‘n.

 

Strophe 3

Vers 1 wieder jambisch. "Von hinten" - eine unglückliche Formulierung. Vers 2: Hier verletzt du den Jambus "sein Ziel": xX statt Xx. Die zweite Variante ist aber ausgeschlossen, weil du männliche Kadenzen (Versenden) benutzt, deren letzte Silbe immer betont sein muss. Diesen Vers müsstest du, wenn du das Metrum einhalten willst, überarbeiten. Bisher hast du drei Hebungen (Betonungen) eingesetzt, jetzt aber, in Vers 3, sind es vier Hebungen: xXxXxXxX. Es ist wichtig, dass du in einem Gedicht in jeder Strophe die gleiche Anzahl Hebungen einsetzt. Ein kleiner Hinweis: "geh'n" ohne Apostroph, also "gehn".

 

 

Die Sonne löst das Wolkenkind,

das Blau des Himmels Zutritt find.

Die Lerche steigt mit frohem Schall

hinauf in dieses Himmels All.

 

Strophe 4

Hier kommst du auf das Wolkenkind aus Strophe 1 zurück. Gedanklich ist das zu weit entfernt. Das Wolkenkind müsstest du also in der Strophe 2 erwähnen. Ein Metrumfehler: 4 Hebungen. In Vers 2 wieder eine unschöne Inversion, zudem fehlt dem "find" das t, denn es ist ja eine Verkürzung von findet. Fraglich ist für mich auch, ob eine Lerche mit einem Schall hinaufsteigt, es ist doch eher wohl Gesang. Zudem wieder 4 Hebungen. Vers 4: Hier wird es etwas kurios, denn der Himmel ist das All, es gibt kein All des Himmels.

 

Sind wirklich WIR der Erde Kern?

glauben es - und wollen gern

den Schöpfer oft vergessen!

 

 

Strophe 5:

Die kannst du dir sparen. Sie hat so etwas von "Was lernt uns das?" Du hattest das Gefühl, ohne sie habe das Gedicht keinen Abschluss, deshalb hast du sie geschrieben. Ganz abgesehen davon, dass der Begriff Kern für uns Menschen doch wohl nicht ganz zutrifft.

Zum Schluss noch etwas Allgemeines:

Zu den Kadenzen noch ein Wort: In einem Gedicht müssen in jeder Strophe die Kadenzen übereinstimmen. In deinem Gedicht geht es bunt durcheinander: mal männliche, mal weibliche Kadenzen. Du musst dich entscheiden: entweder männliche (betonte) oder weibliche (unbetonte) Endsilben (Kadenzen).

Nun wirst du erschrecken, weil du so einiges "falsch" gemacht hast. Das musst du nicht, es sind Anfängerfehler. Du hast aus dem Gefühl heraus geschrieben, und das ist schon mal nicht schlecht. Aber ein Gedicht besteht nicht nur aus Gefühl. Hinzu kommen muss irgendwann auch Wissen über Handwerkliches.

Deshalb habe ich das Gedicht mal richtiggehend auseinandergenommen, dir gezeigt, wo es hakt. Nun wirst du dir vielleicht sagen: Ach was, ich schreib so, wie es mir passt. Das kannst du natürlich. Wenn du dir aber handwerkliches Wissen aneignen willst, kann Wikipedia dir eine gute Hilfe sein. Lies viel Gedichte gestandener Autoren, wenn du reimst, Reimgedichte. Wenn du nicht reimst, Gedichte des freien Verses. Alles braucht Zeit. In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg.

Angelika

P.S. Ich weiß nicht, warum ich das Fettschreiben nicht rausgekriegt habe. Ich muss an irgendeine Taste rangekommen sein. Entschuldige bitte.

Geschrieben

Hallo Angelika,

bedanke mich für deine Mühe. Werde versuchen mir Einiges anzueignen.

Bin bereits 70 und weiß nicht (schreibe seit ca. 2 Jahren) ob ich das so perfekt ausbauen kann und will.

Ich schreibe, weil es mir Spaß macht - mein Motto "Mut zur Lücke". Musste mein ganzes Berufsleben perfekt sein

Lieben Gruß

alterwein

Geschrieben

Wir haben als Kinder auch oft am See gelegen und in die Wolken geschaut. Mit viel Fantasie ausgestattet, lassen sich wunderschöne Dinge erkennen, ganze Burgen manchmal, die sich dann auflösen und zu anderen Dingen werden.

Jeder hat etwas anderes gesehen und konnte oft gar nicht glauben, das die anderen es nicht auch erkennen konnten. Und noch während man versuchte, in die Phantasie des anderen einzutauchen, waren schon neue Bilder entstanden und die nächste Diskussion entbrannte.

Das war schön!

Ich möchte mich übrigens Sternenwanderer anschließen und hätte die letzte Strophe auch nicht gebraucht. Aber ich habe mir Religiösem allgemein so meine Probleme, weswegen ich nichts drauf geben würde.

Es ist ja Dein Werk und es gefällt mir!

Geschrieben

Hallo Alter Wein,

 

ich mache das auch sehr gerne, den Wolken nachschauen die Seele baumeln lassen und entspannen. Manchmal scheint mir der Himmel zum Meer zu werden und was dort alles so herumsegelt ist interessant, Manchmal sehe ich dort sogar Drachen dahinfliegen.

Ich schau den weißen Wolken nach und fange an zu träumen...

Dein Wolken-Wander-Gedicht hat mir soeben manche Erinnerung zurückgebracht.

 

Lieben Gruß

Carry heute wolkenlos nur grauer Himmel.

 

https://www.youtube.com/watch?v=3BFQf-3iuZI

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