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Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

es gab tage da war der erste blick

aus dem fenster wie eine vision

der wilde wein ein würdiger rahmen

bei der fahrt die alleestraße entlang

fielen kastanien aus den kronen

schlugen dellen in mein wagendach

 

dagegen verfehlte der beherzte griff

nach den sternen durch dein matt

im letzten spiel der könige sein ziel

  • 2 Wochen später...
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Geschrieben

Weil es so schön ist und niemand es kommentiert hat, hole ich das mal wieder nach oben.

Wenn ich mal so überlege, befinde ich mich wohl gerade in Stufe eins und habe diese mit der Strophe zwei getauscht. Die Kastanienallee habe ich ohne Auto passiert, aber mehr als ein paar blaue Flecken habe ich nicht kassiert.

Die Bäume zielen nicht sonderlich gut und versuchten es über die Masse zu regeln.

Nun sitze ich im sicheren Haus, am Fenster. Am offenen natürlich....

Sieht nach vielen Wegen und Möglichkeiten aus, aber wie wir alle wissen ist das hier Schach und nicht Dame. Und das Leben plant immer 20 Züge im voraus, wie ich vermute.

Aber meistens ist ja doch zu etwas gut. Zumindest behaupten das immer die Leute, die älter sind als ich.

 

Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.

Geschrieben

Bei den ersten beiden Strophen läuft der Film vor meinen Augen mit. Neuengland, ehrwürdige Steinhäuser aus roten oder grauen Steinen erbaut, Wein und Efeu an den Fassaden, ruhige Alleen mit wenig Verkehr. Eigentlich recht europäisch. Und als wäre dort beständig Herbst.

 

Szenen wie aus einigen Filmen, die in solcher Szenerie spielen (A Beautiful Mind, Club der toten Dichter u.ä.m.) Aber vermutlich hat es alles neben der Schönheit der Worte und Skizzen noch eine tiefere Bedeutung. Wie wäre sonst der Dreh zur Abstraktion in der letzten Zeile einzuordnen?

 

Nach mehrmaligem Lesen beginnt sich ein Dreisprung abzuzeichnen (klaro, drei Strophen. König des Offensichtlichen nennt man mich). Hoffnung in der ersten (Vision), Bedrohung in der zweiten (Dellen im Dach), Scheitern in der dritten (Matt).

 

Allerdings stört mich i.R. dieser Interpretation das Wörtchen "dagegen" zu beginn der dritten Strophe, denn eigentlich findet hier nichts gegenläufiges statt, sondern eine Fortsetzung der ersten beiden Strophen. Hab ich halt gedacht. Das LI vom (Ex-)Partner mattgesetzt. Aber wahrscheinlich täusche ich mich.

 

Gerne mitgerätselt und die Worte genossen.

Danke für's hochziehen, Sushan

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Sushan,

die Schachzüge des Lebens sind oft unergründlich, also müssen wir uns mit dem was der Tag so mit sich bringt auseinandersetzen und das Beste daraus machen.

Danke fürs Hochholen deine Interpretation.

LG

Perry

 

Hallo Ruedi,

deine Bildreflexionen gefallen mir gut.

Was das "dagegen" anbelangt, bezieht es sich nicht auf die Strophenaussagen, sondern vergleicht das Treffen der Kastanien mit dem Fehlgriff nach den Sternen.

Was deine Dreisprungthese anbelangt, liegst Du goldrichtig.

Danke fürs ausführliche Kommentieren und LG

Perry

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