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Geschrieben am

Der Sturmwind hat ihn über Nacht

vom hohen Norden mitgebracht.

Energisch und mit kalter Hand

verteilt er Schnee und Eis im Land.

 

Die Birke hat, sie ist bereit,

sich längst vom gelben Laub befreit.

Der zarten Blume weicht die Kraft,

am Morgen ist sie hingerafft.

 

Mit ihr vergeht des Herbstes Pracht,

der Winter drängt mit aller Macht.

Wer sich nicht fest dagegen stemmt,

empfängt sein weißes Totenhemd.

 

Zum Künstler wird er, wenn es friert,

dann wird das Land neu modelliert.

Die Bäume tragen wie im Traum

ein weißes Kleid aus Wolkenschaum.

 

Auch jeder Halm und jeder Ast

ist in kristallnen Schmuck gefasst.

Der schwere Boden ruht versteckt,

vom dichten Schnee gut zugedeckt.

 

Was drunter tief im Schlummer liegt

und nicht der Eiseshauch besiegt,

erwacht im Frühling aus dem Bann

und fängt ein neues Leben an.

 

 

  • 2 Wochen später...
  • Antworten 10
  • Erstellt
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Geschrieben

Lieber Alces,

 

dieses wundervolle und zauberhafte Wintergedicht ist mir bislang verborgen geblieben. Dafür jetzt meinen Kommentar dazu.

 

Alles strömt, fließt und verwandelt sich Über Nacht.

Diese Zeilen gefallen mir besonders gut, das ist wirklich ein zauberhaftes Bild, welches mir sofort in meine Augen fällt.

 

Zum Künstler wird er, wenn es friert,

dann wird das Land neu modelliert.

Die Bäume tragen wie im Traum

ein weißes Kleid aus Wolkenschaum.

 

Dein Wintergedicht ist insgesamt, Zeile für Zeile, ein Traum und endet mit einem Hoffnungsvers.

Total schön.

 

Liebe Grüße

Carry

Geschrieben

Ja, das ist ganz hübsch, lieber Alces. Aber ich frag mal ganz doof nach: Von wem ist da die Rede in den ersten drei Strophen? Die Aufklärung kommt zu spät. Und das mit dem Schnee und Eis im ganzen Land scheint mir doch etwas hochgestapelt. Jetzt, wo der Klimawandel uns hat. Aber ordentlich Paarreim geschrieben, der aber eine Nuance des Besinnlichen nimmt und bei mir öfter so ankommt, wie ein Clown, der über seinen eigenen Gag lacht. Ein paar Füllsel des Reimes wegen fallen ins Auge, nicht immer ganz logisch. Zum Schluss ein Tipp: Je weniger Verse dastehen, um so unangreifbarer wird der Autor. Aber, wie gesagt, der Wille zum Schönen ist erkennbar.

 

Angelika

Geschrieben

Liebe Angelika,

 

wie schön, dass du mir deine Gedanken offenbarst, es ist sehr aufschlussreich.

Aber ich frag mal ganz doof nach: Von wem ist da die Rede in den ersten drei Strophen? Die Aufklärung kommt zu spät.

Von wem die Rede ist? Da sollte der aufmerksame Leser schon von alleine hinterkommen, falls es dir aber partout nicht gelingen sollte, sag noch einmal Bescheid.

 

 

 

 

Und das mit dem Schnee und Eis im ganzen Land scheint mir doch etwas hochgestapelt. Jetzt, wo der Klimawandel uns hat.

Nun, da muss ich wohl die "dichterischen Freiheit" bemühen, die dem Dichter einen gewissen Spielraum/Freiraum einräumt. Zudem dürfte dir geläufig sein, dass Gedichte nicht unbedingt die Realität widerspiegeln müssen. Der Dichter darf auch schon mal in die Fantasie abschweifen.

 

 

 

Aber ordentlich Paarreim geschrieben, der aber eine Nuance des Besinnlichen nimmt und bei mir öfter so ankommt, wie ein Clown, der über seinen eigenen Gag lacht.

Aus diesem Satz lese ich nur unverhohlene Ironie und frage mich, was dich wohl geritten haben mag, ich habe da so eine Ahnung.

 

 

 

 

Ein paar Füllsel des Reimes wegen fallen ins Auge, nicht immer ganz logisch.

Nenn doch bitte mal zwei Beispiele für die Unlogik.

 

 

 

 

Zum Schluss ein Tipp: Je weniger Verse dastehen, um so unangreifbarer wird der Autor.

Soll das etwa bedeuten, du greifst mich als Autor an, weil es deiner Meinung nach zu viele Strophen sind? Verse sind übrigens nur die einzelnen Zeilen.

 

 

 

 

Aber, wie gesagt, der Wille zum Schönen ist erkennbar.

Oh, da sage ich danke. Wenigstens einen guten Willen gestehst du mir zu.

 

 

 

 

Zum Schluss eine Bitte, schreibe du doch einmal ein Gedicht, das deinen zuvor aufgestellten Kriterien entspricht.

 

LG Alces

Geschrieben

Wie kommst du darauf, dass ich Kriterien aufgestellt hätte? Ich habe dein Gedicht gelesen und dir geschrieben, was mir aufgefallen ist. In der Hoffnung, du schaffst es, daraus fürs nächste Gedicht Schlüsse zu ziehen. Ist doch nicht schlecht geraten, aber es hakt an mancher Ecke. Wie kommst du darauf, auf meine Hilfestellung so aufgebracht zu reagieren?

 

Angelika

Geschrieben

Hallo Alces,

 

dieses Gedicht gefällt mir sehr, du hast es in wunderschöne Worte gefaßt, es hat mir Freude bereitet - deine Zeilen zu lesen.

 

Besonders gefällt mir: "Auch jeder Baum und jeder Ast

ist in kristallnen Schmuck gefasst

 

Was drunter tief im Schlummer liegt

und nicht der Eiseshauch besiegt

..,

 

Herzliche Grüße

die eiselfe

Geschrieben
Wie kommst du darauf, auf meine Hilfestellung so aufgebracht zu reagieren?

Ich bin nicht aufgebracht, ich hake nach.

 

 

 

Deshalb wiederhole ich an dieser Stelle meine Bitte auf deine sogenannte "Hilfestellung",

Ein paar Füllsel des Reimes wegen fallen ins Auge, nicht immer ganz logisch.

die kein bisschen konstruktiv ist:

Nenn doch bitte mal zwei Beispiele für die Unlogik.

Wo hast du die nicht logischen "Füllsel" erkannt?

 

 

 

 

Liebe Angelika,

ich habe dir zu jedem deiner Kritikpunkte geantwortet, darauf reagierst du mit keinem Wort. Warum?

 

LG Alces

Geschrieben

Liebe Carry,

 

Lieber Alces,

 

dieses wundervolle und zauberhafte Wintergedicht ist mir bislang verborgen geblieben.

ein Glück, dass dich die Muse dann doch noch mit der Nase auf mein Wintergedicht gestoßen hat.

 

Und dass es dir dann auch noch so gut gefällt, freut mich besonders, das wiegt so manches Negative auf. Wie ich schon mehrmals hervorgehoben habe, die uns Menschen so beeindruckende Natur und die Jahreszeiten sind immer wieder bestens dafür geeignet, über sie und mit ihnen seinen Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu geben.

 

Danke fürs wohlwollende Kommentieren und deine Gedanken.

 

Liebe Grüße

Alces

 

 

 

Liebe eiselfe,

 

dass dir als Eiselfe diese Passage besonders gut gefällt, kann ich verstehen.

Besonders gefällt mir: "Auch jeder Baum und jeder Ast

ist in kristallnen Schmuck gefasst

Das Eis, in seiner vielfältigen Form von filigran bis hin zu massiven Eisblöcken, ist ein Wunder der Natur und immer etwas Besonderes, was ich immer wieder gern bestaune. Das kommt auch in meinem Gedicht über die Eisblume zum Ausdruck.

es hat mir Freude bereitet - deine Zeilen zu lesen.

Und das wiederum freut mich natürlich sehr.

 

Ich danke dir und sende liebe Grüße

Alces

Geschrieben
ein Glück, dass dich die Muse dann doch noch mit der Nase auf mein Wintergedicht gestoßen hat.

Wohl dem der eine Muse hat.

Es wäre auch echt schade gewesen, wenn ich diesen Naturlesegenuss verpasst hätte,

meint Carry

Geschrieben

Hallo Alces,

 

Angelikas Feedback - zu dem ich mich nicht äußern möchte - hat mich auf eine Idee gebracht: Es könnte tatsächlich gut wirken, aus der jetzigen 1. Strophe die dritte zu machen und die jetzige 2. und 3. einen Platz "vorzuschieben". Es könnte die innere Logik deines (sprachlich sehr schönen) Gedichtes noch steigern.

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben
Wohl dem der eine Muse hat.

Gut festhalten!

 

Es könnte tatsächlich gut wirken, aus der jetzigen 1. Strophe die dritte zu machen

Hallo Ruedi,

 

damit kann ich mich leider nicht anfreunden, gerade den Einstieg halte ich für gelungen. Warum muss ein Gedicht seine Karten schon zu Anfang aufdecken, es ist für den Leser doch viel spannender, durch aufmerksames Lesen von alleine hinter den Sinn zu kommen, das vielgepriesene "Aha-Erlebnis".

Ansonsten freut es mich, dass dir mein Gedicht gut gefällt.

 

Danke für deine geschätzte Meinung und einen lieben Gruß

Alces

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