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Geschrieben am

es war in der kleinstadt in einer unbedeutenden provinz

zur aufführung kam der prinz auf der suche nach aschen

puttel oder umgekehrt jedenfalls flossen blut und tränen

 

es war ein liebesdrama aus dem königreich der emotionen

als der vorhang fiel blieb nur das immergleiche ende

dessen spur sich schnell verlor sobald die tränen versiegten

 

die puppenspieler zogen weiter in die nächste kleinstadt

in einer noch belangloseren gegend diese luftikusse

diese vermaledeiten verführer mit ihrem märchenkarren

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

wie sagt man: Trau - Schau - Wem

 

 

Mit deinem Text rufst du Erinnerungen aus meiner Kinderzeit hervor, Erinnerungen an das fahrende Volk, an den ersten Zirkus der in unser Dorf kam und ich einem kleinen Mädchen Puppenkleider schenkte - ihre Puppe war nackt. Angst hatte man vor den Zigeunern und die Wäsche die draußen auf der Leine hing wurde rein geholt. Ich bekam ein wenig Schimpfe für meine Geschenk an das fremde Kind und zu Weihnachten erst bekam ein neues Puppenkleid. Als Teenager wusste ich dann warum meine Mama mich scheltete: Wir selbst hatten nur wenig Geld und meine Großtante, die Schneiderin war, nähte aus Stoffresten für uns die Schürzchen - und eben die Puppenkleider. Das geschah vor gut 55Jahren und meine soziale Ader ist nicht versiegt und sehe die Bilder grade wieder lächelnd vor Augen. Ach, die Zirkusleute waren allesamt sehr, sehr nette und ehrliche Menschen. Ich habe auch später nie etwas von merkwürdig verschwundenen Wäschestücken gehört. Das war die reale Ebene -

 

Doch virtuell - im World Wide Web - gibt es natürlich ebensolche Protagonisten wie in deinem Gedicht und hier sollte man noch mehr Obacht geben - man sieht kein Gesicht in dem man versuchen kann zu lesen - sieht keine Körpersprache die verraten könnte. JaJa - Trau - Schau - Wem

 

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

danke für deine Reflexion zum Thema "Fahrendes Volk", das hier zwar mithineinspielt, aber nicht die eigentliche Zielrichtung meines Textes war. Es geht mehr um die Enttäuschung, dass die immer "guten" Märchenenden" im realen Leben eben nicht stattfinden, deshalb die etwas theatralische Reaktion am Schluss.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

deinen primären Tenor habe ich natürlich verstanden und dachte, ich hätte das mit meinem Teilkommentar "Trau - Schau - Wem" zum Ausdruck gebracht, der RestKommentar war nur das, was deine Zeilen bei mir ausgelöst haben - ein Erlebnis, an das ich schon lange nicht mehr dachte.

 

LG Sternwanderer

Geschrieben
die puppenspieler zogen weiter in die nächste kleinstadt

in einer noch belangloseren gegend diese luftikusse

diese vermaledeiten verführer mit ihrem märchenkarren

Es geht mehr um die Enttäuschung, dass die immer "guten" Märchenenden" im realen Leben eben nicht stattfinden, deshalb die etwas theatralische Reaktion am Schluss. ;-)

Hallo Perry,

 

ehrlich gesagt kann ich mit dem gesamten Text in seiner inneren Konklusio nichts anfangen inklusive dein Kommentar und Meinung dazu .

 

Die Funktion eines Märchens ist nunmal diejenige, dem Kontrast aus überzogener kontra_Sicht zu überzogener pro_Sicht dem Leser und vor allem dem Kind gegenüber und für das Kind beide denk_Richtungen erschließen zu lassen, die Möglichkeit jener Ränder zu erwissen suchen, mMn.

 

Nähme ich mal ein solches abstruses Märchen als Beispiel, in dem wegen zwei lächerlicher Plastiktüten im Meer, gleich ein märchiales Szenario gegen Gott und allesamt bösesten Menschen auf der Erde angezündet wird … würde mir einzig erschließen, dass jener Märchenerzähler nicht alle Tassen im Schrank hat, eben ob seiner Ahnungslosigkeit, was die Funktion eines Märchens überhaupt in -und anbedeutet, mMn , ;-)

 

wieder ein fröhpfeig-Tschüss, Frank …

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

danke für deine andere Sicht auf die Schlusssequenz des Textes.

Was dein Beispiel mit den "2 Plastiktüten im Meer" anbelangt, kann ich damit wiederum nichts anfangen, denn das ist ja kein Märchen sondern eine realitätsfremde Sicht, mit der Gott nichts zu tun hat.

Natürlich weiß ich um die Bedeutung von Märchen und ihrer bild- und inhaltsüberhöhten Darstellung.

Der Text bezweifelt, dass ein der Märchensicht entwachsender Mensch, der in einer "vergessen" Welt lebt, dem Scheintrost eines guten Märchenendes etwas Positives abgewinnen kann.

Mir ging es wiegesagt darum, die Enttäuschung darüber in ebenso überhöhter Form auszudrücken, wohlbewusst, dass die Puppenspieler daran keine Schuld trifft.

LG

Perry

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