Zukünftiges und Zukunft

[Holger]

Zukünftiges und Zukunft

Wie Blei hängt Graues in der Luft,

so schwer, so kalt, so drückend;

ein kaum gedämpftes Grollen ruft

aus Schluchten, halb erstickend,

in ölig schwarz gestirnten Rändern,

nach dumpf verbrämt, gewolltem Rauch!

Es glotzen Bäume, in Gewändern

wie aus Asche, ohne grünen Strauch.

Türme, die die Stadt umranden,

wuterzürnt in Fernen schauen,

wo, kaum zu sehn, wie nicht vorhanden,

ein Grünes glänzt, in diesem Grauen.

Alles sinkt, die fahle Sonne blinkt

wie zum schweren Abschied hin zur Nacht.

Äonenschwer ein neuer Morgen winkt,

ohne Erinn'rung mehr, was vor der Nacht.

***

[Behutsalem]

Lieber Holger !

 

Völlig ungewohnte Zeilen von dir;

Du der sonst die Natur in den Himmel hebst ,

gibst uns plötzlich Einblick in die Wirklichkeit,

die leider rundum der Großstädte das wahre Bild sind;

Ich konnte förmlich die rauchenden Schornsteine, die Backsteine sehen, als ich deine Zeilen las;

Sehr konträr zu dem was ich sonst von dir lese, aber ich meine nicht minder gut geschrieben;

Wenn nicht sogar sehr, sehr gut geschrieben, bedacht und belichtet;

Ist das die Zukunft?

 

Mit lieben Grüßen, Line

[Holger]

Du der sonst die Natur in den Himmel hebst ,

gibst uns plötzlich Einblick in die Wirklichkeit,

die leider rundum der Großstädte das wahre Bild sind;

Liebe Line,

 

tatsächlich bilden sich mehr und mehr Geschwüre der Industrie und Verschmutzung im großen Feld der Natur. -

Freilich beschreibt das Gedicht eine düstere Zukunftsvision, die sich so hoffentlich nicht ereignen mag. - Lass uns darauf hoffen...

 

Liebe Grüße,

 

Holger