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Weltentausch

Das Leben – ein Traum, der sich durch Zeiten zieht,

möcht uns so gern erhellen;

du hörst und spürst in dir das große Lied -

treibst mit auf seinen Wellen.

Und ewig klingt aus ferngeschaffnen Welten,

der Klang von tausend Jahren:

Und in besagten Welten,

kannst du das goldne Licht von Gott erfahren.

***

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Geschrieben

Lieber Holger,

 

zu deinem bildgewaltigem Gedicht fällt mir etwas sehr karges ein, was ich mal geschrieben habe:

 

Schreiben ohne Denken - ist das Inspiration?

Horchen ohne Denken - ist das Gebet?

align=justifyIch denke, da verbirgt sich ein ähnlicher Gedanke dahinter: Wenn man nur leise genug ist, kann man es schon hören, das große Lied.

 

So schön und treffend ich deine Bilder hier finde, würde ich doch gerne an einer Stelle widersprechen: Warum soll unsere Welt denn nicht auch "ferngeschaffen" sein? Mir ist schon klar, dass du mit "Welten" hier keine Planeten meinst, aber ist nicht auch unsere relative Welt (also das Universum) eine Ausprägung eines großes Ganzen und somit Teil des "Ferngeschaffenen"? Erklingt denn nicht das "alte Lied" auch zwischen uns Menschen als Klangkörper? Können wir denn nicht auch in dieser Welt das "goldne Licht" erfahren, auch wenn wir vom Leben geblendet sind? Sicher, was wir da hören, klingt wie durch dicke Türen, aber es ist doch trotzdem das Original, oder?

Aber vielleicht drückt ja auch genau das der Titel aus. Vielleicht ist der "Weltentausch" ja eine Art Wechselwirkung zwischen den Welten (ähnlich wie beim Wort "Wärmetausch").

 

Liebe Grüße,

A. Akke

Geschrieben

Guten Morgen A.Akke.

 

Erst einmal herzlichen Dank, dass Du Dich mit meinem Gedicht beschäftigt hast.

 

Ich möchte versuchen, Dir mit einer Antwort gerecht zu werden.

 

So schön und treffend ich deine Bilder hier finde, würde ich doch gerne an einer Stelle widersprechen: Warum soll unsere Welt denn nicht auch "ferngeschaffen" sein? Mir ist schon klar, dass du mit "Welten" hier keine Planeten meinst, aber ist nicht auch unsere relative Welt (also das Universum) eine Ausprägung eines großes Ganzen und somit Teil des "Ferngeschaffenen"? Erklingt denn nicht das "alte Lied" auch zwischen uns Menschen als Klangkörper? Können wir denn nicht auch in dieser Welt das "goldne Licht" erfahren, auch wenn wir vom Leben geblendet sind? Sicher, was wir da hören, klingt wie durch dicke Türen, aber es ist doch trotzdem das Original, oder?

Das Wort "ferngeschaffen" bezieht sich nur scheinbar auf "andere" Welten, denn im tiefen Grunde der Exzistenzalphilosophie erkennt der Denker, dass es ander Welten gar nicht gibt, denn alles Innen und Außen ist gleichzeitig hier und jetzt, wobei Zeit und Raum nur Vehicle zur wahrnehmbaren Welt darstellen: sie geben ihr eine struktruelle Erscheinung. - Du drückst es wunderbar aus: Die Schöpfung der Welt, bewirkt durch den Geist des Menschen, ist der Klangkörper des - wenn Du so willst - Göttlichen, dass sich im hiesigen Dasein durch uns ausdrückt. - Du siehst also, dass das "ferngeschaffen" nur ein scheinbarer Widerspruch zum scheinbaren Getrenntsein unseres Geistes von einer anderen Welt ist. - Somit ist das, was wir hören, das "Original" wie Du es bezeichnest. Der Begriff "Weltentausch" bedeutet das gnadenvolle Erlangen von Wissen/Erfahrung durch den Menschen in der Meditation oder im Rahmen extremer Erlebnisse: dem Wissen von der nur scheinbaren Getrenntheit vom Göttlichen.. - Das Gedicht enthält also das Lied der Schöpfung und meint mehr, als es die oberflächlich einfache Darstellung ahnen lässt.

 

Vielen Dank für Deine Worte !

 

Holger

Geschrieben

Lieber Holger;

 

War es nicht ein Stern der über dem Stall von Betlehem Kunde gab, es ist der Heiland geboren?

ist es nicht ein Funke, ein Licht der unser Dasein erhellt ? und sind wir nicht glücklich darüber wenn uns , auf welche Weise auch immer ein Licht aufgeht... ob jetzt pos. oder. neg. Bringt uns dies nicht auf neue Wege? Sich selbst zu wandeln;

Ist es nicht das Erleben, die Erfahrung die einen immer weiter und weiter treibt, anspornt weiter zu gehen, weiter zu handeln und bist es nicht du selbst der den Lichtschalter in sich individuell regeln kann?

Bist es nicht du selbst der immer wieder zurück schaut, wie haben es die anderen gemacht um das Wissen von früher mit heute zu mischen??

Und sich dadurch neue Wege für einen ebnen.. und ist es nicht gestern wie heute der Glaube der uns führt;

 

mit lieben Grüßen, Line

Geschrieben

Liebe Line, und wieder zeigt sich, dass es ein Gedicht vermag, verschiedene Perspektiven der Betrachtung zu wecken. - Die Intention des Dichters rückt dabei in den Hintergrund, und das ist völlig in Ordnung...

 

 

War es nicht ein Stern der über dem Stall von Betlehem Kunde gab, es ist der Heiland geboren?

Ja Line, gewissermaßen auch ein "goldnes Licht von Gott".^

 

Liebe Grüße,

 

Holger

Geschrieben

Lieber Holger

 

Das Leben ist ein Traum, vielleicht sogar in einem Traum. Du schreibst meiner Lesart nach, von einer Sehnsucht, die auch mir sehr wohl bekannt ist.

So als wäre man fast dazu in der Lage, Größeres zu erkennen. Vielleicht sogar den großen Plan der hinter allem stehen mag

Oder die Geheimnisse des Universums und damit letztlich auch der Natur.

Näher kommt man nie und sowie man sich darum bemüht, alles deutlicher zu sehen, legt sich wieder der Nebel darum.

Das nagt immer etwas an mir. Gleichzeitig ist es aber auch schön, so berührt zu werden. Solch eine Fast Erkenntnis ist besser als gar keine.

Was wäre der Mensch, ohne seine Träume und den Glauben daran, dass da mehr sein muss?

Glauben der eigentlich ein Wissen ist, aber eben immer nur beinahe. Für denen einen Menschen ist das Gott, für andere die Vorsehung, oder die Natur.

Persönlich bin ich mir leider nicht sicher und zum Glauben vermochte ich mich nie durchzuringen,

Dafür bin ich viel zu verkopft und der Wissenschaft zugeneigt. Andererseits glaube ich auch nicht an Zufälle, dafür sind es einfach zu viele.

Zu unwahrscheinlich.

So verweile ich in einem sehr anregenden Dilemma, über welches ich von Zeit zu Zeit, sehr gerne nachdenke.

Dein Gedicht ist wie immer zauberhaft und bietet genügend Anreiz, den inneren Dialog fortzusetzen.

Geschrieben

Guten Morgen liebe Susahn.

 

 

 

Du schreibst meiner Lesart nach, von einer Sehnsucht, die auch mir sehr wohl bekannt ist.

So als wäre man fast dazu in der Lage, Größeres zu erkennen. Vielleicht sogar den großen Plan der hinter allem stehen mag

Oder die Geheimnisse des Universums und damit letztlich auch der Natur.

 

Richtig: diese diffuse Sehnsucht nach Erkenntnis, die Du so treffend beschreibst, zieht sich ja durch alle Dichtungen, seit dem Altertum.

 

In vielen Schriften findet jenes besondere Gefühl, an eine höhere Macht gekoppelt zu sein, seinen Ausdruck.

 

Ich möchte Rilke (hier ist ein Fragment aus der 1. Duineser Elegie) zitieren:

 

 

..."Heilige hörten: daß sie der riesige Ruf

 

aufhob vom Boden; sie aber knieten,

 

Unmögliche, weiter und achtetens nicht:

 

So waren sie hörend. Nicht, daß du Gottes ertrügest

 

die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre,

 

die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet."

 

 

Ein jeder kann das erreichen - jeder kann "hören" - wenn er all seine Gedanken ausschaltet und eintaucht ins

große Reich des Herzens; und auf dem Grund seiner Seele erkennt er das Heilige, dass den Menschen innewohnt.

Es möchte gefunden werden, denn es kennzeichnet die geistige Vollendung unseres hiesigen Daseins, liebe Sushan.

 

Unsere Träume und der Glauben sind Wegweiser, sie winken uns zu, das Göttliche in uns zu entdecken...

 

Sei von Herzen gegrüßt,

 

Holger

 

 

 

 

 

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