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Der Gäxit

 

 

Eines Tages beschlossen die Hausgänse, aus der Union der Haustiere auszutreten. Sie hätten keine Lust mehr, gaben sie zur Begründung an, gezwungen zu sein, ständig Wildgänse aus aller Herren Länder aufzunehmen und durchzufüttern. Außerdem sähen die es nicht länger ein, für die Schulden der Eulen in Athen aufkommen zu müssen. Was sie nicht sagten, aber dachten, war dies: Es ärgerte sie schon seit langem, sich vom Aar, dem deutschen Adler, und vom gallischen Hahn sagen lassen zu müssen, was sie zu tun oder nicht zu tun hätten.

Sie führten eine Befragung durch, die ein knappes Übergewicht der Austrittsbefürworter erbrachte. Somit war der Austritt der Hausgänse aus der Union, der so genannte Gäxit, beschlossene Sache.

Als nächstes wurde eine Verhandlungsführerein bestimmt. Die Wahl fiel auf eine Gans namens Anas-Tasia Mai*, die schon in der Vergangenheit als hartnäckige Interessenvertreterin aufgefallen war.

Man begab sich zu der Burg des Löwen und brachte das Anliegen vor. Der Löwe erklärte sich für nicht zuständig. Er verwies auf den Raben, den von der Union bestimmten Chefunterhändler.

Diese Personalie stieß sofort auf den erbitterten Widerstand der Gänse. Der Rabe, riefen sie, sei bekanntlich ein Liebling Apollons, und der sei schließlich ein Grieche! Da sei doch wohl von Unvoreingenommenheit keine Rede!

Schließlich einigte man sich auf Grimbart, den Dachs. Er galt als nachdenklich, bedächtig, ruhig und jeder Parteilichkeit abhold, allerdings auch als leicht zu beeinflussen.

Den zieh´n wir über´n Tisch, dachte Anas-Tasia Mai, und grinste süffisant.

Doch der Dachs ließ sich nicht über den Tische ziehen. Im Gegenteil. Er malte den Hausgänsen in grellen Farben die Nachteile eines Gäxit aus. Zum Beispiel werde der Flugverkehr erheblich eingeschränkt. Die Hausgänse lachten. Flugverkehr? Interessiert uns nicht. Wir fliegen schon lange nicht mehr! Stattdessen verlangten sie freien Warenverkehr für Daunenfedern. Kommt nicht infrage, diese Rosinenpickerei!, rief der Dachs entschieden, entweder ihr geht ganz oder ihr bleibt! Faule Kompromisse gibt es nicht!

Man trennte sich ohne Ergebnis und in Unfrieden.

Das Geschrei der Gänse, als Frau Anas-Tasia im heimischen Gänsestall das Verhandlungsergebnis vortrug, war unbeschreiblich. Viele Gänse sprangen entrüstet von ihren Plätzen auf und liefen wild mit den Flügeln schlagend aufgeregt hin und her. Der Hase musste eine ganze Minute energisch klopfen, bis wieder einigermaßen Ruhe einkehrte.

Jetzt erhob sich der Führer der Opposition, ein gewisser Gustav Gans, ein distinguierter Herr mit fast kahlem Schnabel, und hielt eine flammende Schmährede. Er bezichtigte die Verhandlungsführerin als Verräterin und forderte sie zum Rücktritt auf. Dies nun wieder erzürnte die Parteigänger der Verhandlungsführerin aufs Äußerste, und erneutes Geschrei erhob sich. Nach langen, hitzigen Debatten beschloss man, erneut zu verhandeln, und schickte die Delegation zurück zum Dachs.

Aber auch diesmal kam die oberste Verhandlergans mit fast leeren Händen zurück. Das Geschrei war unbeschreiblich. Besonders verärgert waren die Gänse über die Sturheit des Dachses, den man völlig falsch eingeschätzt hatte. Frau Mai setzte alle Hebel ihrer Rhetorik in Bewegung – es nützte nichts. Erneut wurde sie zu Verhandlungen losgeschickt.

Mittlerweile ruht das Verfahren, da man bisher zu keiner Einigung gelangen konnte. Allerdings – wenn jemand das Wort Gäxit auch nur andeutet, erhebt sich wüstes Geschrei, das weit über die Gänsewiese hinaus im Land zu hören ist. Und die Hausgänse gelten neuerdings als dumm.

_________________

*lat. anas=Gans

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Hallo wundi,

 

 

einen derart kokoloresenden text_Beitrag mit dem kläglich-scheiternden Versuch einer Ironie umso mehr fernab jeglicher diffizil_Realität , hier einzustellen, ist schon echt beschreibend für vieles …

 

such dir aus, was damit gemeint ist …

 

 

Gruß Dichtel

 

 

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