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Es war einmal, vor langer Zeit,

da hat´s im Winter viel geschneit.

Die Bäume war´n bedeckt mit Schnee,

gefroren war im Wald der See.

 

Im Lande war´s ganz kalt und klamm,

den Menschen war es Angst und Bang.

Ein Drache tief im Walde war´s,

vor dem man soviel Furcht besaß.

Der war nicht groß, viel eher klein,

doch dafür war er sehr gemein.

 

„Im Winter ist´s wie jedes Jahr,

der Mensch braucht Wärme, sonnenklar!“

Doch zum Heizen, Kochen, Backen,

musste man Holz im Walde hacken.

Der Drache aber, fies und gemein,

ließ niemand in den Wald hinein.

 

Im Sommer, wenn das Wasser knapp,

hat er ganz streng den See bewacht.

Und auch zum Fischen ließ er dann,

gar niemand an den See heran.

Der Mensch litt also schwere Not,

und wünschte sich den Drachen tot.

 

So ging es weiter, Jahr für Jahr,

bis dann ein Kind entschlossen war,

tief in den Wald hinein zugeh´n,

um dort den Drachen zu beseh´n,

und ihn zu fragen voller Mut,

warum er ständig Böses tut.

 

Das Kind ging also in den Wald

und traf den Drachen,

der, sobald er es erblickte, sprach:

„Was willst du Mensch?

Was machst du hier?

Der Wald hier, ist doch mein Revier!“

 

Dann sprach das Kind:

„Das ist nicht wahr,

der Wald ist für uns alle da!

Und auch der See, der ist nicht dein,

bedenke es, sei nicht gemein!“

 

Der Drache sprach:

„Was heißt gemein,

der Wald war doch schon immer mein.

Ich leb hier schon seit hundert Jahr´,

zuvor war´n meine Eltern da.

Auch deren Ahnen lebten hier,

von daher ist´s wohl mein Revier!“

 

Das Kind sprach:

„Ja, das mag so sein,

doch bist du hier auch ganz allein.

Denn dein Besitz und deine Macht,

hat Einsamkeit für dich gebracht.

D´rum lass uns Freunde sein und teilen,

das Wasser und den Fisch vom See.

Auch Holz, das brauchen wir zum Heizen,

wenn dann im Winter kommt der Schnee.

Von uns bekommst du dann auch Brot,

somit erleidet niemand Not.“

 

Da war dem Drachen sonderbar,

denn langsam wurde es ihm klar:

„Wir könnten wirklich Freunde sein,

dann bin ich auch nicht mehr allein.“

 

Er dachte dann:

„Warum auch nicht,

wer will mich denn als Bösewicht?

Ich werd´ versuchen besten Willens,

den Menschen ein gut Freund zu sein.

Ab heute kann wer immer wolle,

in diesen schönen Wald hinein!“

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