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Geschrieben am

Die alte Eiche

 

Da steht sie, unerschütterlich

in grandioser Einsamkeit,

ihr mächtiger Stamm:

Symbol der Beständigkeit,

ihre Borke: Schwarz und rissig

wie die Seelen Gemarterter.

 

Die Menschen kommen und gehen,

es kümmert sie nicht,

festgekrallt in den Gefilden

des Himmels und der Erde

trotzt sie seit Jahrhunderten

Stürmen und Kriegen.

 

Schicksallos wie das ewige Meer

raunt ihr Laub geheimnisvolle Worte.

Mittlerin zwischen Himmel und Erde,

Du alte Eiche, Sinnbild von Kraft

und zeitloser Geduld,

verrat´ mir dein Geheimnis.

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Geschrieben

Hallo wundi,

 

dein Gedicht 'Alte Eiche' gefällt mir.

 

Bäume, diese scheinbar zeitlosen Riesen üben auf viele Menschen (auch mich) eine große Faszination aus; in Religion und Mythologie spielen sie immer wieder eine zentrale Rolle ...

 

Eine Frage zum Inhalt:

Wieso sind die alte Eiche und das Meer 'schicksallos'?

Wenn ich zum Beispiel an die riesigen Mengen Plastikmüll denke, die in unseren Meeren herumdümpeln, so scheint mir das Meer sehr wohl ein Schicksal zu haben? - Das einer Müllkippe!?

 

wundi, ich habe dein Gedicht gern gelesen

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

 

zunächst vielen Dank für deine Bemerkungen.

 

 

Schicksal, du Donnerwort... das Geschick, aus dem salus=das Heil wird - wenn es der Mensch richtig in die Hand nimmt. Insofern kann Natur kein Schicksal haben. Und gerade diesen Gegensatz meinte ich. Hier der tätige Betrachter, der unter der Last seines S. leidet, dort die unerschütterliche Ruhe, obwohl dei Eiche "weiß", dass die Motorsäge schon gebaut ist oder der Orkan, der sie fällen wird, schon herannaht. Und von dieser Gelassenheit würde das Lyrich gerne etwas abhaben.

 

Aber mal davon abgesehen, ich finde den Satz: Schicksallos wie das ewige Meer - schon von den langen Vokalen her als Hinweis auf Zeitlosigkeit.

 

Natürlich kann man es auch anders sehen, z. B. so wie du.

Gruß

wundi

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