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Vollmond, blau vor Kälte


Empfohlene Beiträge

Draußen, Geliebter,

ich sehe, was ist. Mein Schreibtisch

ein Zwilling im Fensterglas.

Die Pfütze vorm Haus, Autos,

Dreckfontänen.

 

Der Regen ein Rauch

vorm Ahorngrün. Wieviel Regierungen

kamen und gingen, wieviel Kriege

ließen die Toten verrotten.

Nicht dran rütteln.

 

Du und das Zimmer hier,

das Glas Wasser, die schwarzen

Gedanken herunterzuspülen,

als wir uns liebten, als du mich fragtest:

Willst du den Mond dort oben,

Liebes?

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Hallo Angelika,

gefällt mir mal wieder gut, wie Du den Bogen vom äußerlichen ins innere Empfinden schlägst. Lediglich der Ausritt ins Weltpolitische scheint mir etwas aufgesetzt, denn Tote "verrotten" auch ohne Kriege. Da gefällt mir das Spiegeln des Schreibtisches viel besser.

LG

Perry

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Hallo Angelika,

 

ich finde im Gegensatz zu Perry, dass das mit dem "verroten" sehr gut reinpasst. Sehr hübsch wie du die Verbindung zwischen dem lyrischen Ich der Außenwelt und der angesprochenen Person schaffst.

Sehr gut gefällt mir die erste Strophe. Vor allem kann man da sehr viel herausverstehen. Mir gefällt die Verbindung zwischen dem "Zwilling im Fensterglas" und "die Pfütze vorm Haus" falls es denn eine gibt, ich sehe dadrin jedenfalls eine. Man kann dein Gedicht auf viele Weisen verstehen und das macht es so interessant. Entschuldigt bitte..ich bin leider ein absoluter Amateur und kenne mich nicht gut aus mit der Lyrik, aber ich meine viel dadraus lesen zu können, was du schreibst.

 

liebe Grüße

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Hallo Arlak, hallo Leontin,

 

Dankeschön für euren Kommentar. Keine Bange, Arlak, ein lyrischer Amateur ist ein Leser, den ich besonders ernst nehme. Leontin, das Bild des Verrottens der Toten stand mir vor Augen, als ich daran dachte, dass heute immer noch Gebeine der Toten in Frankreich und auch in Russland der beiden Weltkriege gefunden werden. Womit sich das ganze "Heldentum" erledigt. Menschen wäre mir zu sehr ein Allgemeinbegriff.

 

Angelika

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