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Geschrieben am

Herr Max Engelbert

 

I.

"Gestern hat ein "Freund" berichtet,

wie das Schicksal Leben richtet.

Schockiert und zugleich begeistert,

wie der Held sein Dasein meistert.

 

II.

Nun hör´ gut zu und lausche mir.

Diese Moral gehört auch dir.

Mein "Freund" begann mit lautem Ton:

"Das Schicksal lebt von Spott und Hohn!"

 

III.

Der Held, der heißt Max Engelbert.

"Mein Leben ist einfach nichts wert

wenn ich doch nur traurig bin!",

klagte er mit bebendem Kinn.

 

IV.

An diesem Punkt ist es richtig

und zudem auch äußerst wichtig,

dass der Herr Max kein Vogel ist.

Wie überrascht du plötzlich bist!?

 

V.

Er ist eine Weinbergschnecke

und lebt unter einer Hecke

neben dem großen Apfelbaum.

Doch die Aussicht genoss Max kaum.

 

VI.

"Wenn es zu regnen beginnt

und etwas mehr Zeit verrinnt,

kriechen sie aus ihren Ecken:

Fiese, kleine Nacktschnecken!

 

VII.

Sie fressen einfach alles auf

und kriechen gern´ den Baum hinauf.

Wenn sie mich, das Mäxchen sehen,

stoppen sie und bleiben stehen.

 

VIII.

"Schaut euch doch mal den da an!

Traut sich wahrlich an uns heran.

Er sieht arg lächerlich aus,

denn auf dem Rücken liegt sein Haus."

 

IX.

Dann hört man sie sehr laut lachen,

weil sie sich so lustig machen.

Diese Schnecken, diese kleinen´,

bringen mich nur noch zum weinen.

 

X.

So hat das Leben keinen Sinn mehr.

Ihre Dummheit wiegt so schwer

auf meinem schwachen Herzen

wenn sie fies über mich scherzen."

 

XI.

Mäxchen wollte nicht mehr leben

und einfach kampflos aufgeben.

Nun, am gestrigen Tage dann,

kam ein Vogel an sie heran.

 

XII.

Die Schnecken starteten einen Lauf

doch der Vogel fraß die Nackten auf.

Am Ende stand er vor dem Mäxchen

und wollte auch dies letzte Häppchen.

 

XIII.

"Bitte! Du darfst mich gern´ verschlingen

und dabei ein stolz´ Liedchen singen!"

Der Vogel sprach mit lieben Gesicht:

"Schneckchen, dich fress´ ich nicht."

 

XIV.

Max wusste nicht wie ihm geschieht,

als er plötzlich die Freiheit sieht.

Befreit aus dem unsichtbaren Kerker

lebt er nun ohne den ganzen Ärger.

 

XV.

Du glaubst mir die Geschichte nicht?

Jetzt blicke fest in mein Gesicht.

Bevor sich Max zum Fraß anbot,

brach das Vögelchen ein Gebot.

 

XVI.

Er unterhielt sich mit seinem Essen

und verlor dabei die Lust am Fressen.

Nun, jetzt überrasche ich dich,

denn dieser Vogel, dass bin ich!

 

XVII.

Lieber Wurm, wie du sehen kannst,

während du um dein Leben bangst,

ist das Schicksal häufig gut,

doch manchmal ist es voller Wut.

 

XVIII.

Jetzt wirst du dich etwas ringen,

denn ich werde dich verschlingen.

Schon wieder mein Gebot gebrochen.

Ich tu´ es nie wieder, versprochen!"

 

 

 

Moin ihr Lieben,

 

ich bin neu hier und freue mich über konstruktive Kritik von euch.

 

Grüße von der schönen Nordseeinsel Borkum.

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Geschrieben

Hallo PaulAnni,

willkommen hier in der PoetenWG!

Dein Erstling liest sich wie eine Art Fabel, auch musste ich unwillkürlich an "die Made" von Heinz Erhardt denken.

Konstruktiv ist mir der etwas abrupte Übergang von den einleitenden Worten zum selbstsprechenden Protagonisten in der III. Strophe aufgefallen.

Auch, dass sich das erzählende LI plötzlich als Vogel zu erkennen gibt, überfrachtet für mich die Geschichte etwas, denn wirklich lernen oder verstehen sollen doch die (lesenden) Menschen.

Formal ist mir der Text etwas zu langatmig und die Strophennummerierung wirkt etwas antiquiert, aber das ist natürlich nur mein rein subjektiver Eindruck. Insgesamt sehr gern gelesen!

LG

Perry

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